Operation Zombie
Zugänge hinter sich abzuriegeln und dafür zu sorgen, dass sich keine Infizierten unter den Nachzüglern befanden ...
Wie kann irgendjemand behaupten, dass ihre Erfahrungen mit dem vergleichbar sind, was wir durchgemacht haben? Die Dunkelheit und der Gestank ... Wir hatten so gut wie keine Restlichtverstärker, nur einen pro Staffel, wenn man Glück hatte. Und Ersatzbatterien für unsere Taschenlampen gab es praktisch auch nicht. Manchmal hatte jede Einheit nur eine, die funktionierte, für den Späher, der mit einem roten Lichtstrahl in die Dunkelheit leuchtete.
Die toxischen Ausdünstungen von Abwasser, Chemikalien und verfaulendem Fleisch erfüllten die Luft... die Gasmasken waren ein Witz, die meisten Filter längst unwirksam geworden. Wir trugen, was immer wir finden konnten, alte Militärmodelle oder Feuerwehrhauben, die den ganzen Kopf bedeckten, sodass man schwitzte wie ein Schwein und zudem so gut wie blind und taub war. Man wusste nie, wo man war, sah durch das beschlagene Visier, hörte die gedämpften Stimmen der Kameraden, das Rauschen des Funkgeräts.
Wir mussten verkabelte Geräte benutzen, wissen Sie, kabellose Übertragungen waren zu unzuverlässig. Wir benutzten alte Telefonleitungen, Kupfer, keine Glasfasern. Wir rissen sie einfach von den Wänden und führten enorme Rollen mit, um unsere Reichweite zu vergrößern. Nur so konnten wir miteinander in Verbindung bleiben, nur so konnten wir in vielen Fällen verhindern, dass wir uns vollkommen verirrten. Verirren konnte man sich leicht. Alle Karten stammten von vor dem Krieg und berücksichtigten die Umbauten nicht, die die Flüchtlinge vorgenommen hatten, die vielen Verbindungstunnel und Alkoven, die Löcher im Boden, die sich plötzlich vor einem auftaten. Man verirrte sich, mindestens einmal am Tag, manchmal öfter, und dann musste man den Weg wieder zurückgehen, am Kommunikationsdraht entlang, den Standort auf der Karte bestimmen und herauszufinden versuchen, was schiefgegangen war. Manchmal handelte es sich nur um ein paar Minuten, manchmal um Stunden oder Tage. Wenn eine andere Staffel angegriffen wurde, hörte man ihre Schreie über Funk oder durch die Tunnel hallen. Die Akustik war teuflisch; sie verspottete einen. Schreie und Stöhnen kamen aus allen Richtungen. Man wusste nie exakt, wo sie sich befanden. Mit dem Funkgerät konnte man wenigstens versuchen, die Position seiner Kameraden zu bestimmen. Wenn die nicht in Panik gerieten, wenn sie wussten, wo sie waren, wenn man wusste, wo man selbst war ...
Das Laufen: Man rannte durch die Tunnel, stieß sich den Kopf an der Decke, kroch auf Händen und Knien und betete mit aller Inbrunst zur heiligen Jungfrau, dass sie noch eine Weile durchhalten mochten. Man kam zu ihrer Position, musste feststellen, dass es die falsche war, eine leere Kammer - und die Hilferufe kamen immer noch aus weiter Ferne.
Und wenn man schließlich eintraf, fand man manchmal nur noch Knochen und Blut. Vielleicht hatte man Glück und die Zombies waren auch noch da, eine Chance auf Rache ... Wenn es zu lange dauerte, dorthin zu gelangen, musste man auch noch die reanimierten Freunde erledigen. Nahkampf. So nah wie ... [Er beugt sich über den Tisch, bis sein Gesicht nur noch Zentimeter von meinem entfernt ist.] Keine Standardausrüstung; jeder nahm das mit, was ihm geeignet schien. Feuerwaffen kamen nicht in Frage, wissen Sie. Die Luft, die Gase, alles war zu leicht entflammbar. Das Mündungsfeuer einer Pistole ...
[Er ahmt das Geräusch einer Explosion nach.]
Wir hatten den Beretta-Grechio, den italienischen Luftkarabiner. Das war das Kriegsmodell eines Luftdruckgewehrs für Kinder. Man konnte etwa fünf damit erschießen, sechs oder sieben, wenn man ihnen die Waffe direkt an die Köpfe halten konnte. Gute Waffe, aber es waren einfach nie genügend davon da. Und man musste vorsichtig sein! Wenn man danebenschoss, wenn die Kugel auf Stein traf, wenn der Stein trocken war, wenn ein Funken schlug, dann konnten ganze Tunnel Feuer fangen, Explosionen, bei denen Menschen lebendig begraben wurden, oder Feuerbälle, die ihnen die Gasmasken auf die Gesichter schmolzen. Nahkampf war immer besser. Hier ...
[Er steht vom Tisch auf und zeigt mir etwas, das auf seinem Kaminsims steht. Der Griff der Waffe ist in eine halbkreisförmige Stahlkugel eingebettet. Aus dieser Kugel ragen zwei zwanzig Zentimeter lange Dornen aus Stahl rechtwinklig zueinander heraus.]
Sie verstehen, warum, hm? Kein Platz, um eine
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