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Operation Zombie

Operation Zombie

Titel: Operation Zombie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Brooks
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Ausschau, konnte ihn aber nirgendwo sehen. Mir war, als hätte ich einen Eisklumpen im Magen.
    »... weil ich wollte, dass ihr es alle seht!« Arkadi hob die Kette und zog die alte Babuschka am Hals hoch. Er packte den Sack und riss ihn weg. Ihr Gesicht war so grau wie alles andere an ihr auch, ihre Augen weit aufgerissen und wild. Sie knurrte wie ein Wolf und versuchte, Arkadi zu packen. Er ergriff sie mit einer kräftigen Hand am Hals und hielt sie auf Armeslänge von sich. »Ihr sollt alle sehen, warum wir hier sind!« Er nahm das Messer vom Gürtel und stieß es der Frau ins Herz. Ich schrie auf, wie wir alle. Es steckte bis zum Heft in ihr, und dennoch wand sie sich weiter und knurrte. »Seht ihr!«, rief er und versetzte ihr noch ein paar Stiche. »Seht ihr! Das sagen die uns nicht! und darum müssen wir unseren Dienst tun, um sie zu finden!« Man konnte allgemeines Nicken sehen, mehrere zustimmende Grunzer hören. Arkadi fuhr fort. »Was, wenn diese Dinger überall sind? Was, wenn sie in diesem Moment zu Hause bei unseren Familien sind?« Er versuchte, Augenkontakt zu so vielen von uns herzustellen, wie er konnte. Er schenkte der alten Frau nicht genügend Aufmerksamkeit. Sein Griff wurde lockerer, sie riss sich los und biss ihn in die Hand. Arkadi brüllte. Er schlug der alten Frau mit der Faust das Gesicht ein. Sie brach zuckend zu seinen Füßen zusammen und spie diesen schwarzen Eiter aus. Er beendete es mit dem Stiefel. Wir alle hörten ihren Schädel brechen. Blut lief von dem Biss in Arkadis Faust herunter. Er schüttelte sie zum Himmel empor, und die Adern an seinem Hals traten vor. »Wir wollen nach Hause!«, brüllte er. »Wir wollen unsere Familien beschützen!« Andere in der Menge stimmten ein. »Ja! Wir wollen unsere Familien beschützen! Dies ist ein freies Land! Wir leben in einer Demokratie! Ihr könnt uns nicht einfach einsperren!« Ich rief ebenfalls und brüllte wie alle anderen. Diese alte Frau ... diese Kreatur, der man ein Messer ins Herz bohren konnte, ohne dass sie daran starb ... wenn es solche wie sie auch bei uns zu Hause gab? Was, wenn sie unsere Liebsten bedrohten - meine Eltern? Alle Ängste, alle Zweifel, alle verworrenen negativen Emotionen verwandelten sich in Wut. »Wir wollen nach Hause! Wir wollen nach Hause!« Wir brüllten und brüllten, und dann ... Knallte ein Schuss, direkt an meinem Ohr vorbei, und Arkadis linkes Auge implodierte. Ich kann mich nicht erinnern, wie ich weglief oder das Tränengas einatmete. Ich weiß nicht, wann die Spezial-Kommandos eintrafen, aber plötzlich waren sie überall, prügelten auf uns ein, trieben uns zusammen, und einer trat mir so heftig auf die Brust, dass ich dachte, ich würde gleich da, an Ort und Stelle sterben.
    War das die Dezimierung?
    Nein, der Anfang davon. Wir waren nicht die erste Armeeeinheit, die rebellierte. Es hatte schon zu der Zeit angefangen, als die MP den Stützpunkt abriegelten. Zu der Zeit, als wir unsere kleine »Demonstration« inszenierten, hatte die Regierung bereits entschieden, wie die öffentliche Ordnung wiederherzustellen wäre.
[Sie streicht die Uniform glatt und sammelt sich erst ein wenig, bevor sie weiterspricht.] »Dezimieren« ... Ich dachte zuerst, das hieße nur auslöschen, schrecklichen Schaden anrichten, zerstören ... eigentlich heißt es, zehn Prozent zu töten, dass einer von zehn sterben muss ... und genau das haben sie mit uns gemacht. Die Spetznaz ließen uns auf dem Exerzierplatz antreten, und zwar in nichts Geringerem als der vollen Paradeuniform. Unser neuer kommandierender Offizier hielt eine Rede über Pflicht und Verantwortung, über den Eid, den wir geschworen hatten, das Vaterland zu beschützen, und wie wir diesen Eid durch unsere egoistische Meuterei und die individuelle Feigheit verraten hatten. Solche Worte hatte ich bis dahin noch nie gehört. »Pflicht?« »Verantwortung?« Russland, mein Russland, das war nichts anderes als ein apolitisches Durcheinander. Wir lebten in Chaos und Korruption, wir versuchten nur, den Tag hinter uns zu bringen. Nicht einmal die Armee war eine Bastion des Patriotismus; sie war ein Ort, wo man ein Gewerbe lernen, Essen und ein Bett und manchmal sogar ein wenig Geld be kommen konnte, wenn die Regierung beschloss, dass es wieder einmal angebracht wäre, ihre Soldaten zu bezahlen. »Ein Eid, das Vaterland zu beschützen!« Das waren nicht die Worte meiner Generation. So etwas bekam man nur von Veteranen des großen patriotischen Krieges zu hören,

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