Operation Zombie
als das Haus, in dem ich aufgewachsen war, und paddelte damit in Richtung der Lichter am Horizont. In dieser Nacht fuhren viele Boote auf dem Wasser, eine Menge Leute verließen Dodge. Ich hoffte, einer würde mich bis zum Hafen von New York mitnehmen. Vielleicht konnte ich einen davon ja mit einem Paar großer Diamantohrringe bestechen.
[Er trinkt sein Glas Rum leer und winkt nach einem zweiten.]
Manchmal frage ich mich, warum haben sie nicht einfach nur die Klappe gehalten, wissen Sie? Nicht nur mein Boss, diese sämtlichen verhätschelten Parasiten. Die hatten die Möglichkeit, allen Gefahren aus dem Weg zu gehen, warum haben sie es nicht einfach getan; sie hätten in die Antarktis oder nach Grönland gehen oder einfach bleiben können, wo sie waren, aber nicht mit aller Gewalt im Blickpunkt der Öffentlichkeit. Vielleicht konnten sie es andererseits aber wirklich nicht, wie bei einem Schalter, den man einfach nicht umlegen kann. Vielleicht hat sie das ja in erster Linie überhaupt zu dem gemacht, was sie waren. Aber was zum Teufel weiß ich schon?
[Der Kellner kommt mit einem neuen Glas Rum, und T. Sean schnippt ihm eine Silbermünze zu.]
Wenn man es hat, muss man es auch ausbeuten.«
Eisstadt, Grönland
[Von der Oberfläche aus kann man nur die Trichter er kennen, die massiven, sorgfältig modellierten Windfänger, die nach wie vor frische, wenn auch kalte Luft in das dreihundert Kilometer lange Labyrinth unterirdischer Tunnel befördern. Nur noch wenige von einst einer Viertelmillion Menschen, die früher dieses von Hand erbaute Meisterwerk der Ingenieurskunst bewohnten, sind noch hier ansässig. Manche von ihnen bleiben, um den Tourismus anzukurbeln, der langsam in Schwung kommt. Manche sind als Aufseher hier und leben von einer kleinen Rente, die aus dem Weltkulturerbe-Programm der UNESCO finanziert wird. Manche, wie Achmed Farahnakian, ehemals Major Farahnakian von der Iranischen Revolutionsgarde, Luftwaffenkorps, können schlicht und ergreifend nirgendwo anders hin.]
Indien und Pakistan. Wie Nord- und Südkorea oder die NATO und der alte Warschauer Pakt. Wenn jemals zwei Länder Atomwaffen gegeneinander einsetzen würden, dann Indien und Pakistan. Alle wussten es, alle rechneten damit, und genau aus diesem Grund kam es nie dazu. Weil die Gefahr so allgegenwärtig war, war im Laufe der Jahre der gesamte Apparat installiert worden, um es zu verhindern. Der heiße Draht zwischen beiden Hauptstädten funktionierte, die Botschafter duzten einander, und die Generäle, Politiker und alle Beteiligten waren ausgebildet worden, dafür zu sorgen, dass der Tag, den alle fürchteten, nie kam.
Niemand hätte vorhersehen können - ich jedenfalls ganz sicher nicht dass die Ereignisse diesen Laut nehmen würden. Die Infektion hatte uns nicht so schwer getroffen wie andere Länder. Unser Land war sehr gebirgig. Transporte schwierig. Unsere Bevölkerung war vergleichsweise gering; angesichts der Größe unseres Landes, und wenn man bedenkt, dass jede unserer Städte mühelos von einer entsprechend großen Militäreinheit abgeriegelt werden konnte, verwundert es nicht, wie optimistisch sich unsere Führung gab. Das Problem waren die Flüchtlinge, Millionen, die aus dem Osten kamen, Millionen! Sie kamen über Belutschistan und machten unsere Pläne zunichte. So viele Gebiete waren bereits infiziert, riesige Schwärme schlurften auf unsere Städte zu. Unsere Grenzposten wurden überrannt, ganze Vorposten unter Wellen von Ghulen begraben. Es war unmöglich, die Grenzen dichtzumachen und sich gleichzeitig um die eigenen Fälle zu kümmern. Wir verlangten, dass die Pakistani ihr Volk kontrollieren sollten. Sie versicherten uns, dass sie taten, was in ihrer Macht stand. Wir wussten, dass sie logen. Die Mehrheit der Flüchtlinge kam aus Indien und passierte Pakistan einfach auf der Suche nach einer sicheren Zuflucht. Die in Islamabad waren durchaus bereit, sie gehen zu lassen. Für sie war es einfacher, das Problem einer anderen Nation zuzuschieben, als sich selbst darum zu kümmern. Hätten wir unsere Kräfte vielleicht vereinen, eine gemeinsame Militäroperation an einer gut zu verteidigenden Stelle organisieren können. Ich wusste, dass die Pläne auf dem Tisch lagen. Pakistans südliches Zentralmassiv: Pab, Kirthar, das zentrale Brahui. Wir hätten jede beliebige Zahl von Flüchtlingen oder lebenden Toten aufhalten können. Unser Plan wurde abgelehnt. Ein paranoider Militärattache in der Botschaft erklärte uns
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