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Opfer der Lust

Opfer der Lust

Titel: Opfer der Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henka Sandra
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Videoüberwachung lief immer noch. Die junge Beth räkelte sich auf den aufgestapelten Kartons wie ein rolliges Kätzchen. „Ich kenne dich besser, als dir lieb ist.“
    Eine weißhaarige Frau im Pelzmantel stellte ihre Einkaufstasche auf die Ladefläche ihres Pick-ups, der neben dem Wagen von Beth parkte und überhaupt nicht zu ihrer Erscheinung passte. Neugierig spähte sie zum Bildschirm, während sie die Heckklappe schloss, und selbst ihr Zwergpinscher, den sie auf dem Arm trug, schaute herüber.
    Eilig klappte Bethany das Notebook zu und spie zwischen zusammengekniffenen Lippen: „So freizügig bin ich nicht.“
    „Belüg dich nicht selbst.“ Kades Augen funkelten belustigt. „Das Video ist der Beweis.“
    Er ließ ihr genug Platz, damit sie sich zu ihm herumdrehen konnte, stützte sich jedoch rechts und links neben ihr auf der Motorhaube ab, um ihr eine Flucht unmöglich zu machen.
    „Das … das war etwas anderes. Ich war jung und un…“
    „Unschuldig?“ Amüsiert lächelte er.
    „Unbelastet, wollte ich sagen. Ich war zu locker und das wurde oft ausgenutzt, wie man sieht. Oder glaubst du allen Ernstes, ich hätte der Aufnahme zugestimmt?“
    „Zutrauen würde ich es dir oder vielmehr der Frau, die in dem Video zu sehen ist, also deinem früheren Ich.“
    Plötzlich wurden ihre Augen feucht vor Wut und sie senkte den Blick, damit er ihre Schwäche nicht bemerkte. Wie hatte ihr das nur passieren können? Sie war damals so naiv gewesen, dass sie sich noch heute dafür ohrfeigen könnte.
    „Entschuldigung“, sagte die weißhaarige Frau und deutete auf die Beifahrertür.
    Kade schmiegte sich eng an Bethany, damit die ältere Dame die Tür öffnen und ihren Pinscher auf den Beifahrersitz setzen konnte. Sie bedankte sich, warf noch einen raschen Blick auf den Laptop und ging enttäuscht zur Fahrertür, weil sie auf dem Bildschirm nichts hatte erkennen können.
    Nachdem sie weggefahren war, legte Kade Zeige- und Mittelfinger unter Beths Kinn und hob es an. Er schaute ihr mitfühlend in die Augen.
    „Animalischer Sex in einer Zoohandlung“, begann er, stockte jedoch, als Beth den Blick abwandte und einen Laut von sich gab, der wie ein unterdrücktes Schluchzen klang.
    Er griff ihr Kinn und zwang sie unnachgiebig, ihn anzusehen.
    Bethany blinzelte, um nicht zu weinen. Ihr war es unbeschreiblich peinlich, dass solch ein Video von ihr existierte und vor ihr ein fremder Mann stand, der es sich vermutlich unzählige Male angeschaut und wer weiß was dabei gemacht hatte. Er kannte dadurch nicht nur ihre intimsten Körperstellen und ihre frühere Laszivität – sie fühlte sich in diesem Moment wie ein Flittchen –, sondern auch ihr Geheimnis.
    Zur damaligen Zeit hatte sie sich willig und äußerst freizügig an außergewöhnlichen Orten verlustiert.
    Niemals jedoch hätte ihre damalige Vorliebe an die Öffentlichkeit gelangen dürfen. Die lustvollen Momente gehörten ihr und ihren Liebhabern. Kade war in ihre Intimsphäre eingedrungen und besaß durch die Videoaufzeichnung eine mächtige Waffe gegen sie.
    Erneut sprach er: „Animalischer Sex in einer Zoohandlung, das hat man nicht alle Tage. Es ist verrückt, zügellos, vielleicht ein wenig leichtsinnig und anrüchig, aber auf jeden Fall kreativ.“ Er machte eine kurze Pause und lächelte sanft. „Und es hat mir imponiert.“
    Ihre Tränen trockneten, bevor Beth sie geweint hatte.
    „Welcher Mann wünscht sich nicht eine Frau, die selbstsicher genug ist, um sich vollkommen fallen zu lassen?“, meinte er, ließ ihr Kinn los und legte die Hand an ihre Hüfte.
    „Das war ich einmal, aber so bin ich nicht mehr.“ Um ihre Verlegenheit zu verstecken, zog sie ihren Strickschal höher, sodass er sogar ihr Kinn und ihren Mund verdeckte, denn am liebsten wäre sie vor Scham im Erdboden verschwunden.
    Doch Kade griff ihr Handgelenk und schob mit der anderen Hand den Schal wieder nach unten. „Aber es steckt noch in dir, es muss nur geweckt werden.“
    „Und diese Aufgabe möchtest du übernehmen?“ Beth errötete. Sie hatte die Frage ausgesprochen, ohne zu überlegen. „Ich kenne dich nicht. Du bist ein Fremder für mich.“
    „Das lässt sich ändern.“
    „Warum zwingst du mich, mit dir auszugehen?“, wollte sie wissen. „Die Situation ist grotesk und du siehst nicht so aus, als hättest du ein Druckmittel nötig, um an ein Date zu kommen.“
    Er warf seinen Kopf in den Nacken und lachte. „Danke für das Kompliment. Das zeigt mir, dass du mich

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