Opfer der Lust
sie kühl.
„Es gibt keine Probleme? Immerhin lebt ihr zusammen unter einem Dach. Zwischen unterschiedlichen Generationen gibt es immer Missverständnisse, man hat andere Auffassungen … Die Tochter wird erwachsen, das müssen Mom und Dad erst einmal akzeptieren.“
Je kürzer und oberflächlicher ihre Antworten waren, desto weniger Informationen konnte er daraus entnehmen. „Ich lebe mein eigenes Leben.“
„Du wohnst aber doch mit deinen Eltern zusammen.“ Er legte das Steakmesser weg und spülte mit einem Schluck Rotwein nach.
„Wir haben getrennte Wohnungen.“
„Das hört sich ja nach einer Bilderbuchfamilie an“, meinte er sarkastisch, schnitt ein weiteres Stück Fleisch ab und aß es.
Bethany stopfte sich den Mund mit Putenfleisch und Salat voll, damit sie nichts entgegnen musste. Unverblümt grinste sie ihn an.
Nachdem Kade den Bissen heruntergeschluckt hatte, nahm er sein Glas in die Hand, trank jedoch nicht, sondern sah sie herausfordernd an. „Ich habe gehört, dass Mantis Hart ein richtiger Hitzkopf sein soll.“
„Das stimmt nicht“, platzte es aus ihr heraus. „Er ist sehr behütend, aber nur weil er mich liebt und das Beste für mich will. Möchte das nicht jeder Vater für seine Tochter? Ein Mann muss seine Familie beschützen und er ist ein außerordentlich guter Ehemann und Dad.“
Sie holte tief Luft und verwünschte sich selbst, denn der Zorn hatte ihre Zunge gelockert.
Kade nahm einen Schluck und stellte sein Weinglas ab. Eine Weile schaute er Beth an, als würde er versuchen, ihre Gedanken zu lesen. Er musterte ihr Erscheinungsbild.
Schließlich forderte er sie auf: „Öffne zwei weitere Knöpfe deiner Bluse.“
„Wie bitte?“ Sie glaubte sich verhört zu haben. „Ich soll was?“
„Du hast mich schon verstanden. Es ist nur eine kleine Bitte, die dir nicht viel abverlangt. Also, sei so nett.“ Mit der Messerspitze deutete er auf ihre Bluse.
Einen Moment lang keimte Trotz in ihr auf, doch sie wollte ihn nicht gegen sich aufbringen und es war tatsächlich nur ein kleiner Wunsch. Daher tat sie ihm widerstrebend den Gefallen.
Als sie jedoch in ihren Ausschnitt schaute, fiel ihr auf, dass man die Ansätze ihrer Brüste sehen konnte. Sie spürte, wie Hitze in ihre Wangen stieg, und betete, dass Kade die Röte auf den Wein zurückführte.
„Besser“, sagte er trocken. „Du hast einen schönen Körper und solltest ihn nicht verstecken.“
Mit Schrecken spürte sie, wie sich aufgrund seines Kompliments ihre Brustspitzen verhärteten. Kade fielen die beiden kleinen Wölbungen in ihrer Bluse bestimmt auf. Warum reagierte ihr Körper nur auf ihn, obwohl er ein Schurke war?
Er schickte sie durch ein Wechselbad der Gefühle, köderte sie mit Zuckerbrot und Peitsche. Noch während sie darüber nachdachte, wurde ihr seine Intention bewusst. Er wollte sie durcheinanderbringen und durch die Verwirrung schwächen.
„Warum wohnst du nicht mit Daryl zusammen?“, wollte Kade beiläufig wissen und spießte eine Kartoffelecke auf.
Beth suchte nach einer ausweichenden Antwort, fand aber keine plausible, daher entgegnete sie ehrlich und kleinlaut: „Mein Vater ist altmodisch. Daryl darf erst nach der Hochzeit einziehen.“
„Und dein Verlobter findet sich damit ab?“ Ungläubig schüttelte Kade den Kopf.
Sie zuckte mit den Schultern. „Er akzeptiert den Wunsch meines Dads, weil er mit ihm befreundet ist.“ Manchmal erschien es ihr fast so, als wäre es Daryl egal, aber das würde sie Kade nicht auf die Nase binden.
„Wenn du meine Freundin wärst, würde ich mir von niemandem etwas vorschreiben lassen, auch nicht von Mantis Hart.“ Er legte sein Besteck geräuschvoll auf den Teller. „Ich würde mich nicht zurückhalten, wenn ich dich in deinem Appartement hart rannähme. Es wäre mir egal, dass die ganze Nachbarschaft dein lustvolles Winseln hört, dein Vater verzweifelt gegen deine Wohnungstür klopft, da er sein Töchterchen nicht davor retten kann, Spaß zu haben, und deine Mutter jedes Mal drauf und dran ist, ohnmächtig zu werden, wenn sie mich sieht – denn alles, an was deine Eltern bei mir denken könnten, wäre Sex, da alles, an was du denken würdest, Sex wäre. Daryl ist kein richtiger Mann, wenn er sich von Mantis manipulieren lässt.“
Welch eine Ansprache! Bethany bekam eine wohlige Gänsehaut. Ein lustvolles Prickeln durchströmte ihren Körper. Es erregte sie, wenn Kade sprach, wie er soeben gesprochen hatte, unverschämt fordernd und durch und
Weitere Kostenlose Bücher