Opfer der Lust
aufkeimende Lust, denn sie wollte seinen Plan, sie mit Sex zu ködern, durchkreuzen, indem sie standhaft blieb – doch er gewann schon wieder. Kade ergötzte sich an ihrer Beschämung und Beth musste an Aaron denken, der gesagt hatte, dass Kade mit allen Wassern gewaschen war.
Kade nahm bewusst Einfluss auf sie. Auch jetzt.
Es dauerte nicht lange und er hatte sie wieder am Haken. Ihre Lust wuchs durch die gelesene Erotik, aber sie nahm sich vor, ihm diesmal zu widerstehen.
Der Sprecher fuhr fort: „Ungläubig, fast ein wenig flehend sah Teena zu dem Maskierten auf. Sein Blick war kalt. Er würde keinen Widerstand dulden.
Daher schloss sie die Augen und versuchte auszublenden, dass er vor ihr stand, was ihr natürlich nicht gelang. Tapfer riss sie sich zusammen und schob ihr Becken nach vorne. Der Samt strich sachte über ihre pulsierenden Schamlippen. Sie bekam eine Gänsehaut, weil die Berührung so sanft und dennoch durchdringend war, genauso wie die Situation an sich.
Der Maskierte fügte ihr kein Leid zu. Er blieb sanft in den Methoden, sein Opfer zu quälen, und dennoch war er erfolgreich.
Die Auswirkungen drangen in jede Faser. Teena fügte sich seinen Anweisungen. Sie wuchs über sich hinaus und anstatt sich schlecht zu fühlen, gewann sie Lust. Teena verstand das alles nicht. Nicht den Maskierten. Nicht seine Art zu lieben. Nicht ihre eigene Reaktion.“
Bethany schaltete den CD-Player aus. Ihr Slip war bereits feucht. „Ich will das nicht hören!“
„Warum nicht?“, wollte Kade wissen und lenkte den TransAm in Richtung Beacon Hill. „Erregt es dich? Hast du Angst davor, Lust zu empfinden?“
„Nein, du bist es, vor dem ich mich fürchte.“
„Furcht kann erregend sein, Babe“, sprach er lüstern. „Ein wenig davon hast du bereits damals mit Aaron gekostet und es hat dir gefallen. Sex an einem öffentlichen Ort … die Angst, entdeckt zu werden … allein die Erinnerung hat dich angemacht, als du mir im Hideaway von euren Erlebnissen berichtet hast.“
Beth entschied zu schweigen, weil sie sich durchschaut fühlte.
Kade lenkte sein Auto zwischen dem Quincy Markt und dem Finanzbezirk hindurch und parkte vor der Boston Long Wharf.
Bethany konnte bereits die Docks sehen. Über dem Eingang hing ein ovales dunkelbraunes Schild, in dessen Mitte ein Segelschiff zu sehen war. Über dem Schiff stand mit gelber geschwungener Schrift ‚Boston Waterboat‘ und darunter ‚Marina‘.
„Was willst du im Yachthafen?“ Erstaunt wandte sie sich zu ihm. „Eine nächtliche Bootstour?“
„Nicht ganz“, antwortete er geheimnisvoll und stieg aus.
20. KAPITEL
Während Bethany mit einem Ächzen aus dem Wagen stieg, da sich ihre Muskeln erneut schmerzhaft meldeten, dachte sie an den schönen Ausflug, den sie mit Kade ins New England Aquarium gemacht hatte.
Sie glaubte allerdings nicht, dass dieser Abend genauso harmonisch verlaufen würde.
Kade ergriff ihre Hand und sie spazierten Seite an Seite zum Anleger, wobei ihr die Ruhe im historischen Yachthafen auffiel.
Abends wurde in den Werften nicht gearbeitet. Das Marriott Hotel und die zahlreichen angrenzenden Restaurants waren zwar hell erleuchtet, aber aufgrund der kühlen Jahreszeit spielte sich alles im Inneren der Gebäude ab und es drang kein Laut nach draußen.
Die Stimmung wäre mit den vielen Lichtern, dem gegen die Docks schwappenden Wasser und der fortgeschrittenen Dämmerung romantisch gewesen, würde Beth nicht die Ungewissheit quälen, was Kade für sie geplant hatte.
Sie betraten den Hauptsteg, von dem die Docks abzweigten, und gingen weiter.
Beth wunderte sich, dass Kade sie bis zum hintersten Anlegesteg führte. Es war das Dock 35, das sogenannte Dingi Dock. Hier ankerten nur Nussschalen, wie Beth sie nannte: Ruder- und Paddelboote, ausrangierte Beiboote und Jollen, keine Segel- oder Motoryachten.
„Schau nicht so enttäuscht“, sagte Kade und streifte mit seinen Fingern ihr Kinn. „Du hast keinen Grund dazu, denn ich werde dir einen Wunsch erfüllen.“
Sie runzelte skeptisch ihre Stirn. „Einen Wunsch, mir?“
„Steig in dieses Boot ein, Baby.“
„Das ist ja nicht viel größer als ein Fingerhut.“ Der Vergleich war übertrieben, aber es war wirklich nur ein kleines Ruderboot, bei dem die Sitzbänke abmontiert worden waren. Stattdessen lag ein Quillt in den Farben der Bostoner Flagge – kobaltblau und gelb – darin. In der Ecke war eine Flasche gegen die Seitenwand gelehnt.
„Was hast du vor?“, fragte Beth
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