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Opfer der Lust

Opfer der Lust

Titel: Opfer der Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henka Sandra
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Er eilte zu seinem Wagen und fuhr sofort los.
    Beth wollte ihn weiterverfolgen, auch wenn die Observierung die ganze Nacht dauern würde. Sie würde endlich erfahren, wo er lebte, und hoffentlich bald auf seinem Klingelschild seinen Nachnamen lesen.
    Die Eifersucht rumorte so stark in Bethany, dass sie sich nur schwer auf den Verkehr konzentrieren konnte und einmal vor einer Ampel direkt hinter Kade stand. Aber er bemerkte sie nicht. Sie ließ sich zurückfallen und hielt nach diesem Fauxpas mehr Abstand.
    Als er seinen Wagen jedoch nach Roxbury lenkte und ihn in die Seige Road steuerte, wurde Beth flau im Magen. Überrascht beobachtete sie, wie er direkt vor dem Haus der Familie Hart parkte.
    Beth musste sich beeilen, sie hätte vor ihm zu Hause sein müssen. Mit zitternden Händen stellte sie ihren alten Firebird in einer Parklücke am Straßenanfang ab. Sie sprang aus dem Auto, griff ihre Sporttasche und ging zügig auf Kade zu.
    Verwundert hob er seine Augenbrauen. „Woher kommst du denn noch?“
    „Das Erlebnis im Yachthafen hat mich so aufgewühlt, dass ich ein wenig durch Boston gekurvt bin.“ Die Ausrede schoss wie von selbst aus ihr heraus.
    Er legte die Hand an ihre Hüfte und küsste sie auf die Wange. „Hat wohl nicht viel genutzt. Du bist immer noch aufgeregt.“
    Das liegt wohl eher an ‚Kassandra‘s Kitchen‘, dachte sie giftig, schwieg jedoch. Unter keinen Umständen wollte sie zugeben, dass sie ihm hinterherspioniert hatte.
    Stattdessen fragte sie: „Was machst du hier?“ Sie konnte nicht verhindern, dass ihre Stimme schnippisch klang, und in Gedanken fügte sie hinzu: ‚Und warum bist du nicht bei ihr?‘
    Ganz Kavalier nahm Kade ihr die Sporttasche ab. „Ich möchte die Nacht mit dir verbringen.“
    „Hast du immer noch nicht genug?“
    „So meinte ich das nicht“, antwortete er und schüttelte den Kopf, weil er anscheinend den Aufruhr in ihrem Inneren spürte.
    Er holte sein Schlüsselbund aus der Hosentasche und schloss die Haustür auf. Dann schwang er die Tür weit auf und deutete mit einer ausladenden Geste an, dass er Beth wie ein Gentleman den Vortritt ließ.
    Fassungslos darüber, wie selbstverständlich Kade die Schlüsselkopien, die er sich ergaunert hatte, benutzte, trat Beth ein. Sie folgte ihm die Treppe hinauf. Auch ihr Appartement öffnete er mit seinem eigenen Schlüssel, als wäre es das Normalste der Welt.
    Erst nachdem er die Tür geschlossen hatte, sagte er: „Ich bin nicht gekommen, um mit dir, sondern bei dir zu schlafen.“
    „Soll das heißen, du wirst mich nicht anfassen?“ Beth nahm ihm ihre Sporttasche aus der Hand und brachte sie ins Bad.
    „Nein, ich werde dich sehr wohl berühren. Ich würde mich gerne an deinen Rücken schmiegen, die Hand um dich legen und mit dir im Arm einschlafen.“
    Verdutzt blickte sie ihn an. Diese Romantik hatte sie von ihm nicht erwartet. Hatte er im Café darüber nachgedacht, ob er zu ihr anstatt nach Hause fahren sollte?
    Weshalb war er nur so bezaubernd? Sie stand kurz davor, ihm eine Szene zu machen, obwohl sie dazu weder einen Grund noch eine Rechtfertigung besaß, und er wünschte sich nichts sehnlicher, als die Nacht über bei ihr zu bleiben. Nicht bei einer anderen Frau, nicht bei Kassandra oder wer auch immer diese Kellnerin war. Sondern bei ihr.
    Er tauchte im Türrahmen des Badezimmers auf und versperrte ihr den Weg. „Aber wenn du das nicht möchtest, wenn du lieber alleine wärst, gehe ich wieder. Ich habe weder vor, dich mithilfe des Videos zu zwingen, noch dich mit einem Kartenspiel umzustimmen. Entweder du möchtest, dass ich bleibe, oder ich werde auf der Stelle gehen.“
    Die Vorstellung, er könne sich umdrehen, die Wohnung verlassen und sie mit dem Ticken der Engeluhr im Wohnzimmer alleine lassen, versetzte ihr einen Stich ins Herz.
    Sie ging auf ihn zu, schob die Hände unter seine braune Cordjacke und lehnte sich an ihn, worauf er die Arme um sie schlang. „Bitte, bleib bei mir.“
    „Danke“, wisperte er gefühlvoll und drückte ihrem Haar einen zärtlichen Kuss auf.
    Ihr schlechtes Gewissen plagte sie, denn sie wollte nicht nur aufgrund ihrer Verliebtheit, dass er bei ihr übernachtete, sondern auch wegen dem, was in seiner Jackentasche steckte. Noch in dieser Nacht, das schwor sie sich, würde sie herausfinden, was die Kellnerin ihm gegeben hatte, und Beth hoffte inständig, dass es nur die Rechnung für den Espresso war.
    Nachdem Beth und Kade gemeinsam geduscht hatten, gingen sie ins Bett. Es

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