Opfere dich
gesamte Kästchen.“
„Und wir müssen Sie leider mit aufs Revier nehmen, um ein Protokoll aufzunehmen“, fügte Malcolm hinzu.
Chenoas triumphierendes Lächeln erstarb. „Da Sie mich nicht verdächtigen, weil Sie einen Mann suchen, kann es nur sein, dass … dass … Himmel! Alle fünf Frauen waren meine Kundinnen. Bedeutet das, der Wachsmörder …?“
Storm nickte. „Er könnte seine Opfer in Ihrem Tierkrematorium das erste Mal getroffen haben. Wir müssen jeden Ihrer Kunden überprüfen.“
„Ich kenne den Wachsmörder?“, fragte Chenoa entsetzt. Sie hatte die Hände an ihre Brust gepresst. „Selbstverständlich helfe ich Ihnen gerne. Aber meinen Laden kann ich dann dichtmachen. Mein Ruf ist dahin.“ Sie eilte ins Lager, um ihre Jacke und Tasche zu holen.
Während Storm die Mobilnummer von Patterson wählte, um ihm und Benhurst zu sagen, dass sie sich mit dem restlichen Team sofort auf dem Revier treffen würden, um ihnen die Neuigkeiten zu berichten und aufzuteilen, wer welche Kunden des Tierkrematoriums und des Tierfriedhofs aufsuchen und befragen würde, sah sie sich den Flyer erneut an.
Storm legte auf, noch bevor Bobby sich gemeldet hatte. Aufgeregt stieß sie ihren Partner an und deutete wieder auf den Werbeflyer. „Die Bäckerei befindet sich im Postleitzahlengebiet 56141, Malcolm. Erinnerst du dich an die Adresse, die der Schakal bei michiganmailing.com angegeben hatte?“
„Und?“
„Der Killer wollte mir nicht nur beweisen, dass er Macht über mich hat, indem er einen Hinweis auf meine DVD-Sammlung gibt, sondern uns auch regelrecht vorführen. Und das schon wieder. Das Ideogramm, das Hündchen … Der Absendername Schakal … die Postleitzahl … das alles führt zu Delicacies for dogs und dem Tierbestattungsunternehmen Anubis und damit zu der Verbindung zwischen den Opfern, nach der wir so lange gesucht haben.“ Storm öffnete ihre Arme, als wollte sie sagen: „Hast du’ s begriffen?“
„Der Wachsmörder hat uns in seiner Überheblichkeit mit der E-Mail auf eine heiße Spur hingewiesen, und wir haben es nicht verstanden. Er muss sich köstlich amüsiert haben.“
14.
Als Malcolm Storm abends nach Hause brachte, belagerte die Presse immer noch ihr Haus, aber es waren weniger Berichterstatter als am Morgen. Vermutlich warteten einige vor dem Polizeirevier. Doch Storm und Malcolm waren nach der Befragung der ersten Kunden von Chenoa nicht mehr dort gewesen. Irgendetwas war allerdings komisch. Storm wunderte sich darüber, dass die Reporter sich nicht auf sie stürzten, als Malcolm am Straßenrand direkt vor ihrem Grundstück parkte. Sie hielten sich anscheinend zurück. Sie lauerten.
Weshalb, das erkannte Storm bald. Demonstranten waren der Grund. Storm hatte sie nicht sofort gesehen, weil sie offensichtlich eine Pause gemacht hatten. Nun, da sie Storm erkannten, hielten sie wieder ihre selbstgemalten Schilder hoch. Sie eilten zum Wagen und schrien ihre Parolen so laut, dass Storm, die noch im Auto saß, sie durch die geschlossene Tür hörte.
„Fürchten Sie sich nicht, Storm Harper. Gott ist mit Ihnen“, rief eine dürre, junge Frau, die eine Kette mit einem großen Kreuz über ihrem langen, schwarzen Mantel trug. Alle Demonstranten waren in dunkle Mäntel gehüllt, wie eine Armee apokalyptischer Schattenwesen.
Ein bärtiger Mann klopfte gegen die Scheibe. „Jesus ist gestorben, um uns zu retten und zu erlösen. Er ist unser aller Vorbild.“
„Und ich soll es ihm gleichtun?“, knurrte Storm.
Sie wollte sich verteidigen, aber Malcolm hinderte sie daran, indem er eine Hand auf ihre Schulter legte und sagte: „Fang nicht an, mit ihnen zu diskutieren. Dann haben sie dich schon am Haken.“
Der Bärtige fuhr fort: „Erlösen Sie uns vom Wachsmörder. Retten Sie die Frauen von Fort Twistdale.“
Ein Junge erschien am Fenster. Er musste gerade mal zehn Jahre alt sein. „Der Tod ist nichts Schlimmes. Sie werden bestimmt ins Paradies kommen.“
„Wir beten für Sie“, sagte eine Frau, die wahrscheinlich seine Mutter war und ihn wegzog, um Platz zu machen, als hätten sie alle die Abmachung getroffen, dass jeder seine Botschaft Storm mitteilen durfte.
Zwei Officer, die Lobster abgestellt hatte, um Storms Haus zu bewachen, damit die Presse oder sonst wer nicht eindrang und es durchstöberte, schoben die Demonstranten beiseite und öffneten die Beifahrertür.
„Danke.“ Storm nickte den Cops zu, die es nicht leicht hatten, die drängende Menge zurückzuhalten. Am
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