Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Opferspiel: Thriller (German Edition)

Opferspiel: Thriller (German Edition)

Titel: Opferspiel: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Niamh O'Connor
Vom Netzwerk:
Lächeln aufgesetzt und einen Pulli mit Rundhalsausschnitt an, wie ihn Männer nur zu Weihnachten trugen, wie Dan ihn nie trug, was ihr klar sagte, dass hier kein zufällig vorbeikommender Passant gebeten worden war, ein Foto zu schießen. Das war ein gestelltes Bild, und sie erkannte jetzt auch am Hintergrund, dass es in einem Fotostudio gemacht worden war.
    Dan starrte darauf, als sähe er es zum ersten Mal, und machte eine schuldbewusste Miene. In diesem Sekundenbruchteil sah sie sich wieder dem alten Dan gegenüber, der nichts sagen oder tun würde, das sie verletzte. Hastig nahm er das Bild an sich und schob es in eine Schublade. »Ich habe das nicht da hingestellt …«, hob er verlegen an.
    »Gestern Abend hast du mir noch erzählt, es wäre nichts Ernstes«, sagte Jo kurzatmig.
    Er blickte kurz zu der geschlossenen Bürotür und senkte die Stimme. »Du hast immer noch nicht gesagt, dass du mich zurückhaben willst, Jo. Ich kann nicht ewig warten.«
    Jo fixierte seine Hände, die die Tischkante umklammerten, und stellte sich vor, wie sie Jeanie berührten. »Ich will das Haus nicht mehr verkaufen«, verkündete sie. »Die Jungs haben genug Aufruhr gehabt in letzter Zeit. Tut mir leid.«
    Dan lehnte sich so weit in seinem Sessel zurück, wie der es erlaubte, stand dann abrupt auf und stellte sich ans Fenster. Sie wollte zu ihm hingehen, ihr Gesicht an seinen Rücken schmiegen und die Arme um seine Mitte schlingen, ihn bitten, wieder nach Hause zu kommen, ihm sagen, dass alles gut würde.
    »Du meinst wohl eher, du hast genug Aufruhr gehabt?«, erwiderte er.
    Jo blinzelte empört, verkniff sich jedoch eine Antwort. Mit größter Anstrengung konzentrierte sie sich auf die Namen, die auf dem Blatt standen. Dabei erkannte sie, dass ihre große Chance mit einem großen Haken verbunden war. Dan hatte Mac und noch einen von den Nichtskönnern der Dienststelle ihrem Fall zugeteilt. Wenn Rita aus einer hübschen, baumbestandenen Wohnsiedlung am Südrand mit einer stattlichen Geländelimousine vorm Haus gekommen wäre, statt so ein beschissenes Leben zu führen, für das sich niemand interessierte, hätte er das nie gewagt. Mac war eine Belastung und würde ständige Beaufsichtigung brauchen, damit er nicht noch mehr Mist baute, und Merrigan war politisch ungefähr so korrekt wie ein Kampfhund. Einen von denen zur Befragung der Stra ßenhuren zu schicken käme einer Katastrophe gleich. »Nein«, sagte sie entschieden. »Mit denen kann ich nicht arbeiten.«
    Dan drehte sich zu ihr um.
    »Ich brauche Foxy. Ich weiß, dass er schon seit Jahren nicht mehr praktisch ermittelt hat, aber er nimmt es sehr genau mit den Einzelheiten, und so ein Kopf wäre mir nützlich. Außerdem will ich Sexton wegen seiner Kontakte zur Straße. So viele Polizisten wie möglich für das Klinkenputzen und das Befragen von Nachbarn und Passanten natürlich und jeden Detective, der erübrigt werden kann.«
    Dan lockerte seine Krawatte und machte den obersten Hemdknopf auf, wobei ein säuberlich gestutzter Ansatz von Brustbehaarung zum Vorschein kam. »Foxy, okay. Sexton, vorläufig. Aber Mac braucht mehr Erfahrung, und Merrigan hat sonst nichts zu tun.«
    »Mir gefällt Macs Vorgeschichte nicht, und Merrigan ist zu nichts zu gebrauchen«, sagte Jo.
    »Schön, dann vergiss Merrigan, aber Mac bleibt. Das ist mein letztes Wort.«
    Sie öffnete den Mund zum Protest, aber er blieb hart. »Bring mir etwas Handfestes, dann lasse ich dir Sexton vielleicht für die gesamte Dauer.«
    Jeanie kam hereingeplatzt, um zu fragen, ob er seine Verabredung zum Mittagessen einhalten wolle, und Jo überlegte, ob sie mit einem Ohr an der Tür gestanden hatte. Ihr fiel auf, wie perfekt frisiert und geschminkt sie war. Das Wickelkleid, das sie anhatte, betonte ihre fantastische Figur. Wäre Dan nicht ihr Ex, hätte sie Jeanie beiseitegenommen und ihr geraten, sich nicht allzu sehr anzustrengen, denn es sprach alles dagegen, dass die Beziehung hielt. Jeanie war keine Polizistin, was bedeutete, dass sie jedes gemeinsame Abendessen zur Feier eines Jahrestags, das er aus beruflichen Gründen versäumte, und jedes romantische Wochenende zu zweit, das er in letzter Minute absagte, persönlich nehmen würde.
    Jo stand auf. »Könnten Sie bitte diese Mitarbeiter kontaktieren?«, bat sie Jeanie und hielt ihr Dans Liste hin. »Sagen Sie ihnen, dass ich die erste Besprechung zum Fall Rita Nulty gleich nach der Mittagspause in der Einsatzzentrale abhalte und erwarte, dass alle

Weitere Kostenlose Bücher