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Opferzahl: Kriminalroman

Opferzahl: Kriminalroman

Titel: Opferzahl: Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arne Dahl
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klang:

    »Er fährt wirklich ein bisschen sonderbar.«

    »Sara«, rief Kerstin. »Bist du bei ihm?«

    »Teile von mir«, sagte Sara Svenhagen. »Und Teile von Lena. Die übrigen Teile liegen verstreut am Norrtäljeväg.« Im Hintergrund brüllte ein Bass:

    »Die alte Gang aus Ängermanland ist wiedervereinigt.«

    »Okay, schön«, sagte Kerstin Holm und meinte es so. »Denkt daran, dass Arman Mazlum möglicherweise von jemandem gejagt wird, den man als vollkommen rücksichtslosen professionellen Mörder bezeichnen muss. Achtet vor allem auf einen roten VW Golf mit einem Kennzeichen, das mit SK beginnt.«

    »Danke, wir wissen Bescheid«, sagte Sara Svenhagen und blickte auf den Sund zwischen dem Festland und Vätö hinaus, der von vielen als »die schönste Aussicht Schwedens« bezeichnet wurde. Er schimmerte wirklich wunderbar. Das vielleicht letzte Hochsommerwochenende des Jahres in Schweden ging seinem Ende entgegen. Es war Sonntagnachmittag, fast Abend, und einen großen Teil der Bevölkerung hatte zu diesem Zeitpunkt die Sonntagsangst befallen. Aber nicht die A-Gruppe. Und niemanden bei der Polizei. Für sie herrschte immer Sonntagsangst. Das Warten darauf, dass die Arbeit anfängt. Ernsthaft anfängt.

    Hinter der Vätö-Brücke wurde die Straße auf ein paar Hundert Metern ausgesprochen kurvenreich, und als sie schließlich wieder gerade verlief, befand sich das Auto am Rande des kleinen Hauptortes der Insel, Harg. Ein Wegweiser zeigte nach Dyvik und Vätö huvud. Gunnar Nyberg bog ab.

    Während das Auto einen enormen Hüpfer über eine Schwelle auf der Fahrbahn machte, sagte Lena Lindberg:

    »Entschuldige, dass ich nicht verstanden habe, wie du ihn gefunden hast. Deine letzte Erklärung war etwas rätselhaft, und außerdem bist du ziemlich schnell gefahren.«

    »War es schwer zu verstehen, was ich gesagt habe?«, fragte Gunnar Nyberg.

    »Es war eher schwer zu hören«, sagte Lena Lindberg.

    »Arman Mazlum arbeitet als Aufsicht bei der U-Bahn, was möglicherweise interessant sein kann. Das ist die Sachlage: Jamshid, der Anführer, arbeitslos; Kurush, der abgesprungen ist, arbeitslos; Mehran, der Intellektuelle, Student; Siamak, der Techniker, Monteur bei IKEA; und Arman, der feine Kerl, U-Bahn-Aufsicht bei SL. Da sich die Stockholmer Polizei auf seine Bude konzentrierte, befasste ich mich mit seinem Arbeitsplatz, fand seinen Zeitplan und kam zu der Erkenntnis, dass er eigentlich nur auf drei verschiedenen Stationen arbeitet, nämlich Värberg, Värby gärd und Masmo. Nachdem ich Värberg und Värby gärd gecheckt hatte, fand ich im Personalraum der U-Bahn-Station Masmo eine Plastikschachtel, die der diensthabenden Aufsicht zufolge Arman gehörte. Auf den letzten Seiten eines persischen oder arabischen Buches - ich schäme mich, dass ich den Unterschied immer noch nicht erkennen kann - war eine 0176-Nummer notiert. Der Bereich Norrtälje. Wie sich zeigte, führt sie zu einem Hof auf Vätö, zwei Meilen nördlich von Norrtälje, der einem gewissen Nils-Ove Kristiansson gehört, wohnhaft in einer Reihenhaussiedlung in Skärholmen. Bei vorsichtigen Nachforschungen stellte sich heraus, dass Nils-Ove einen Sohn von fünfundzwanzig Jahren hat, einen Feuerwehrmann namens Berra, der Betriebsfußball in einem Team mit dem heldenhaften Namen Skärholmen Benknäckers IF spielt. Bei weiteren Nachforschungen ergab sich, dass der zweite Partner >des kreativsten Mittelfeldpaares der Betriebssportliga<, so der massive Libero der Mannschaft, Arman Mazlum hieß. Arman und Berra waren, demselben Libero zufolge, auch privat Freunde, sie verstanden sich blind, jedenfalls bis zu dem Zeitpunkt vor einem Monat, als Arman die Skärholmen Benknäckers IF ganz plötzlich verließ. So war das. Und womit habt ihr den Tag verbracht, meine Damen?«

    »Wir haben nach den heiligen Reitern von Siffin gesucht«, sagte Lena Lindberg mürrisch. »Das lief ziemlich mies.«

    »Die Freundin von Jamshid haben wir natürlich gefunden«, sagte Sara Svenhagen noch mürrischer. »Und wie es dann weiterging, weißt du ja.«

    »Wenn ich dich richtig verstehe, Gunnar«, sagte Lena, »dann gibt es also überhaupt keinen Beweis dafür, dass Arman sich hier oben auf Nils-Ove Kristianssons Hof aufhält? Es kann ebenso gut sein, dass wir nur jede Menge Arbeitsstunden für diese Fahrt verschwenden?«

    »Ich habe euch nicht gebeten mitzukommen«, gab Gunnar Nyberg zurück und zeigte fürwahr, dass auch er mürrisch sein konnte.

    Nybergs goldgelber

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