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Opferzahl: Kriminalroman

Opferzahl: Kriminalroman

Titel: Opferzahl: Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arne Dahl
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fünfundzwanzig und nur mit Shorts bekleidet.

    »Ich will eure Hände sehen, sofort«, brüllte er.

    Alle Blicke waren konzentriert auf die leicht zitternde Mündung der mächtigen Schrotflinte gerichtet. Sie hoben die Hände.

    »Wir sind von der Polizei«, sagte Gunnar so souverän, wie er konnte. »Sind Sie Berra?«

    »Beweisen Sie, dass Sie von der Polizei sind«, sagte der Mann, ohne die Schrotflinte sinken zu lassen.

    »Dann muss ich die Hand herunternehmen«, sagte Nyberg.

    »Du nicht«, brüllte der Mann. »Eins von den Mädchen.«

    Sara und Lena sahen sich an, und Lena ließ vorsichtig die Hand sinken und suchte ihren Polizeiausweis in der Innentasche.

    »Sie wissen, dass wir hier sind, um Arman zu retten?«, fragte Nyberg.

    »Aber das gelingt euch nicht«, blaffte Berra und hielt immer noch die Schrotflinte hoch. »Der ihn jagt, das ist ein Monster.«

    »Es gelingt uns«, sagte Nyberg nachdrücklich. »Das verspreche ich. Wo ist er?«

    Lena Lindberg hielt ihren Ausweis in der Hand.

    »Kommen Sie damit her«, befahl Berra. »Nicht in der Schusslinie.«

    In diesem Augenblick war Sara Svenhagen zum ersten Mal seit fast einem Jahr ein wenig besorgt, was Lena Lindberg tun würde. Sei nicht die alte Lena, dachte sie, nicht wieder ein Anfall von Heroismus.

    Aber Lena ging langsam und mit erhobenen Händen auf Berra zu.

    »Wenn Arman gerade erst abgehauen ist, müssen wir uns beeilen und ihn finden«, sagte Nyberg. »Wo ist er? Draußen im Wald können wir ihn nicht schützen.«

    Berras Blick wanderte zwischen Nyberg und dem Ausweis hin und her. Schließlich schien er zufrieden zu sein, denn er nickte Lindberg zu. Sie kehrte ebenso langsam und beherrscht zurück, wie sie hingegangen war.

    Zum ersten Mal sah Berra Kristiansson ein wenig unsicher aus. Den nächsten Schritt hatte er offenbar nicht vorbereitet.

    »Sie sind Feuerwehrmann«, sagte Nyberg. »Sie kennen sich aus. Wir müssen Arman sofort finden und ihn schützen. Er hat Ihnen sicher zu verstehen gegeben, was für Kräfte hier im Spiel sind.«

    Berra senkte die Schrotflinte, Lena Lindberg sah es im Augenwinkel und drehte sich schnell um. Sie sprang zurück und trat nach der gesenkten Schrotflinte, die wie ein Bumerang durch die Luft flog. Dann drückte sie Berra mithilfe ihrer Dienstwaffe auf die imprägnierten Bretter der Saunaveranda hinunter und zischte:

    »Man zielt nicht auf Polizisten, du Arsch.«

    Sara Svenhagen seufzte und sagte:

    »Ist gut jetzt, Lena. Danke.«

    »Wo ist er?«, rief Nyberg. »Schnell.«

    Berra murmelte etwas und streckte eine Hand aus, auf die Lena trat.

    »Lass ihn los«, schrie Sara Svenhagen etwas schärfer, als sie beabsichtigt hatte.

    Lindberg ließ ihn los und warf ihrer Partnerin einen flammenden Blick zu. Aber nur für eine Sekunde. Dann war sie wieder sie selbst.

    Oder vielleicht auch nicht.

    »Wo?«, brüllte Nyberg.

    »Er ist in den Wald gerannt«, sagte Berra und deutete in eine Richtung. »Wir haben einen Pfad zu der kleinen Insel an der Nordspitze.«

    Lena Lindberg nahm die Schrotflinte und sicherte sie, und Gunnar Nyberg rannte zum Waldrand.

    »Hier entlang?«, fragte er.

    Berra nickte mit finsterem Blick.

    Und dann machten sie sich auf den Weg in den Wald. Gunnar Nyberg rannte, Lena Lindberg folgte ihm geschmeidig, und Sara Svenhagen fiel ein wenig zurück, bis sie dachte: Dabei schwimme ich doch jede Menge Bahnen im Eriksdalsbad.

    Nach diesem Gedanken lief sie an der Spitze.

    Es war ein verzauberter Wald. Die tief stehende Sonne strahlte fast von der Seite herein, und der Schärenwald schien im Innern zu brennen.

    Es gab eigentlich nur einen Pfad, und dem folgten sie. Arman war bestimmt ein durchtrainierter Fußballspieler, er lief mit Sicherheit um sein Leben, aber sie hatten trotzdem das Gefühl, dass sie näher kamen. Lena Lindberg war eine echte Fitnessfrau und lief wie besessen, obwohl sie ein wenig von der Schrotflinte behindert wurde. Sara Svenhagen wurde von der neuen Erkenntnis getragen, dass sie tatsächlich gut durchtrainiert war. Und Gunnar Nyberg hatte zwar immer noch mehr als hundert Kilo zu schleppen, aber das waren inzwischen ganz andere Kilos. Richtige Läuferkilos.

    Sie holten ihn ein.

    Aber sie holten ihn ein, weil er aufgegeben hatte. Er saß auf einem Stein und erwartete sie. Sein Blick war völlig leer.

    Er war ziemlich klein und geschmeidig und sah eher jünger aus als seine zweiundzwanzig Jahre. In T-Shirt und Shorts saß er auf einem Stein und erwartete

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