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Opferzahl: Kriminalroman

Opferzahl: Kriminalroman

Titel: Opferzahl: Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arne Dahl
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Geschichte noch einmal erzählt.«

    »Alles stimmt«, sagte Nyberg, den Blick in seinen Block vertieft. »Der Mann, der panisch durch den Wagen irrte, war Axel Bergman, sechsunddreißig Jahre alt, auf dem Heimweg nach Bandhagen von seiner Freundin in Abrahamsberg. Das verletzte Mädchen heißt Nadja Smith, achtzehn Jahre alt, sie hatte mit ihren Kolleginnen am Brommaplan ein Lokal besucht, nicht weit von dem Altenwohnheim, in dem sie arbeitet. Sie war unterwegs nach Gamla Stan, wo sie bei einer alten Tante ein Zimmer hat. Und der ältere Mann, der die schlimmsten Schäden davontrug und sich wahrscheinlich einer plastischen Operation unterziehen muss, heißt Nils-Äke Eskilsson, achtundsechzig Jahre alt. Er hatte seine Tochter und die Enkelkinder in Äkeshov besucht und war auf dem Weg zurück in sein altes Haus in Stureby. Und auch die Frau, die am Fridhemsplan ausstieg, ist identifiziert: Elsa Krook, fünfundvierzig, wohnhaft in der Arbetaregata. Hatte im Steuerberatungsbüro Jansson AB in Stora mossen Überstunden gemacht. Und ein paar andere, die nicht identifiziert wurden.«

    »Es scheint auch zu stimmen, dass es in der U-Bahn-Station Fridhemsplan ein ruhiger Abend war«, sagte Kerstin Holm. »Die meisten, die sich auf dem Bahnsteig befanden, scheinen auf den Zug in die Gegenrichtung gewartet zu haben. Oder sind in die vorderen Wagen eingestiegen. Es gibt keinen Hinweis darauf, dass jemand am Fridhemsplan in den Wagen Carl Jonas eingestiegen ist.«

    »Ist das nicht komisch?«, meinte Nyberg. »Der letzte Zug Richtung Hagsätra. Der vorherige Zug ging eine volle halbe Stunde früher. Hätte auf einem so zentralen Bahnhof wie Fridhemsplan nicht eine ganze Menge Menschen stehen müssen?«

    »Anderseits war es halb eins in der Nacht auf Freitag«, sagte Kerstin Holm. »Es war trotz allem eine normale Nacht an einem Wochentag. Und die Kneipen um den Fridhemsplan herum sind nicht mehr besonders gut.«

    »Also gut«, sagte Nyberg. »Ich versuche nur, etwas zu finden.«

    »Vielleicht haben wir das gerade. Dieses Brüllen.«

    »Das entweder von einer der beiden Frauen ganz hinten kam, die eine Minute später tot waren ...«

    »... oder von einer unbekannten Frau in der Wagenmitte. Einer, die möglicherweise etwas so Sonderbares wie einen Handkultivator benutzt hat, um nach der Explosion die Wagentür aufzustemmen.«

    »Was mir immer absurder vorkommt«, sagte Kerstin Holm lustlos. »Aber jetzt müssen wir wohl die restlichen Figuren abklappern.«

    Was sie auch taten. Mithilfe des Hybridautos.

     
    Axel Bergman war nicht weit entfernt. Er lag zur Observation in der Psychiatrie des Söder-Krankenhauses. Von einer derben Krankenschwester hineingelotst, fanden sie ihn in einem Einzelzimmer. Er hatte ein paar Kompressen am Kopf und sah erschöpft und verwirrt aus, bedeutend älter als seine sechsunddreißig Jahre.

    »Hej, Axel«, sagte Gunnar Nyberg. »Wir möchten gern mit Ihnen über die Ereignisse von letzter Nacht sprechen, wenn es sich machen lässt.«

    »Wahnsinn«, sagte Axel Bergman. »Nirgendwo ist man sicher.«

    »Hier sind Sie auf jeden Fall in Sicherheit.«

    »Wer sagt denn, dass sie nicht das ganze Scheiß-Söder-Krankenhaus in die Luft sprengen? Wo sie schon mal dabei sind. Wahnsinnige Muslime.«

    »Wir wissen noch nicht, wer für die Bombenexplosion verantwortlich ist, deshalb sind wir zurückhaltend mit Urteilen dieser Art. Erinnern Sie sich an das, was geschah? Wie ich es verstanden habe, lief die erste Vernehmung nicht besonders gut.«

    »Ich erinnere mich jetzt etwas besser. Gestern war ich nicht ganz bei mir.«

    »Das ist vollkommen verständlich. Wenn Sie jetzt erzählen können, hören wir gern zu.«

    »Ich war bei Linda in Abrahamsberg. Sie wollte nicht, dass ich über Nacht blieb, also beschloss ich, die letzte U-Bahn zu nehmen. Tja, das war die Arschkarte.«

    »Wie sind Sie auf dem Platz gelandet, auf dem Sie saßen?«

    »Ich will nicht ganz hinten sitzen, weil da am meisten Gerenne ist. Ich will in der U-Bahn lesen. Sonst komme ich ja nicht dazu. Aber ich will auch nicht zu weit vorn sitzen, weil mein Aufgang in Bandhagen hinten am Bahnsteig liegt.«

    »Sie haben also gelesen?«, fragte Kerstin Holm. »Und wo saßen Sie?«

    »Ich muss immer in Fahrtrichtung sitzen, sonst wird mir schlecht.«

    »Sie saßen also mit dem Rücken zu dem, was dann geschah?«

    »Ich saß da und las. Ich liebe Krimis. Es war der mit dem Wald auf dem Umschlag, mir fällt der Titel gerade nicht ein. Er

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