Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Opferzahl: Kriminalroman

Opferzahl: Kriminalroman

Titel: Opferzahl: Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arne Dahl
Vom Netzwerk:
sind genau die, die der organisierte Terrorismus mit Vorliebe aufsammelt. Gibt es Anzeichen dafür, dass er sich der Religion angenähert hat - oder eher dem Fundamentalismus, was eine ganz andere Sache ist?«

    »Um in meiner Erzählung fortzufahren«, sagte Sara Svenhagen, »wir gingen also von Meran Bakhtavars Wohnung zu dem Vereinslokal am Värbergsväg. Dort wurden wir nicht gerade freundlich empfangen. Ein paar ziemlich grobschlächtige Iraner setzten uns ganz einfach vor die Tür.«

    Lena Lindberg sprach weiter:

    »Es sah nicht nach einem richtig etablierten Vereinslokal aus, sondern eher nach einem Provisorium. Es hing eine Anzahl von Postern und Zetteln auf Arabisch oder Persisch an den Wänden. Und eine Menge Leute saßen da und tranken Kaffee, vor allem Jugendliche.«

    »Also haben wir einige der etablierten iranisch-schwedischen Vereinigungen in der Stadt aufgesucht und nachgefragt, um was für eine Vereinigung es sich handelt«, übernahm Sara Svenhagen. »Einige hatten noch nichts von dem Lokal gehört. Aber einer äußerte sich ein wenig abfällig und nannte es ein Lokal für etwas, was er als >ungesunde Kontakte< bezeichnete.«

    »Wir wissen nicht, wer diese >ungesunden Kontakte< sind«, sagte Lena Lindberg, »und unser Kontaktmann wusste es ebenso wenig. Aber sich abschätzig über Landsleute zu äußern, ist nicht so leicht.«

    »Kann es Sinn haben, mit ein wenig mehr Muskeln noch einmal dieses Vereinslokal aufzusuchen?«, fragte Gunnar Nyberg.

    »Dann aber bitte, ohne gleich alles auseinanderzunehmen«, sagte Kerstin Holm und bohrte einen ziemlich scharfen Blick in ihren früheren Partner. »Ich habe vom Vorfall mit Beni Karimov gehört.«

    »Wir ziehen es vor, vom Alexanderhieb zu sprechen«, sagte Chavez.

    »Wir brauchen in erster Linie Hirn«, sagte Holm, »und weniger Muskeln. Aber ein zweiter Besuch dort drängt sich auf. Was wisst ihr sonst noch über diesen Mehran Bakhtavar? Habt ihr Freunde ausfindig gemacht, oder eine Freundin?«

    »Noch nicht«, sagte Svenhagen. »Diese Informationen sind ja ganz neu, erst ein paar Stunden alt. Aber wir haben den Bericht der Polizei in Skärholmen über den Unfall mit Fahrerflucht. Keine Zeugen, keine Spuren. Mehran Bakhtavar wurde tot auf dem Bürgersteig am Värbergsväg gefunden, vielleicht fünfzig Meter vom Vereinslokal entfernt. Der menschliche Körper hat zweihundertsechs Knochen. Der Arzt, der als Erster am Platz war, behauptete, dass mehr als die Hälfte davon gebrochen gewesen sei. Es muss also ein kräftiger Aufprall gewesen sein.«

    »Keinerlei Spuren?«, fragte Holm. »Nicht einmal ein Stückchen abgesprungener Lack?«

    »Nix«, sagte Lindberg. »Kein Stück. Nur die Information, dass der Wagen ein Tempo von ungefähr einhundertzwanzig Stundenkilometer drauf gehabt haben muss.«

    »Auf einer leeren Straße im Fünfzigerbereich«, sagte Sara Svenhagen. »Es ist klar, dass es sich um die Wahnsinnsfahrt eines betrunkenen Vorstadthelden gehandelt haben kann. Ausschließen können wir es nicht.«

    »Aber angenommen, es handelt sich nicht darum«, sagte Kerstin Holm. »Was ist es dann?«

    Ein Blick irrte in der Kampfleitzentrale umher. Schließlich sagte Sara Svenhagen:

    »Das Erste, was einem in den Kopf kommt, ist wohl Verrat. Dass er irgendwie als Verräter betrachtet und hingerichtet wurde.«

    Jon Anderson sagte:

    »Soll man also annehmen, dass Mehran der Intellektuelle in der Gruppe war? Er ging zur Uni, er fand den Meister Ibn Khaldun aus dem vierzehnten Jahrhundert. Und vielleicht hatte er Gewissensbisse und drohte damit, bei den heiligen Reitern auszusteigen.«

    »Aber dann war er kaum der Anführer der Gruppe«, sagte Lena Lindberg. »Der Anführer war der, der Mehran gerammt hat.«

    »Und auch nicht der Techniker«, sagte Jorge Chavez. »Der Techniker war der, der bei Kill das Handy gekauft hat.«

    »Dessen Identität wir heute Nacht hoffentlich ein Stück näherkommen«, sagte Kerstin Holm. »Denn natürlich verfolgen wir auch diese Spur weiter. Worum geht es, Jorge?«

    »Ich habe bei Kill fünfzehn frisch gestohlene Handys bestellt«, sagte Chavez. »Wir sollen dreihunderttausend in einer Tasche mitbringen. Um drei Uhr im Rödabergspark.«

    »Im Rödabergspark?«, stieß eine Reihe von Personen im Chor aus.

    »Don't ask«, brummte Chavez.

    »Okay«, sagte Kerstin Holm. »Und was erwartet uns dort?«

    »Diese Bande hat einen gewissen Ruf«, sagte Jon Anderson. »Und sie machen die klare Ansage, dass alle sterben,

Weitere Kostenlose Bücher