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Opferzeit: Thriller (German Edition)

Opferzeit: Thriller (German Edition)

Titel: Opferzeit: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Cleave
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eine gute Entscheidung treffen. »Sie wird die Blumen um die Mittagszeit erhalten.«
    Ein paar Blocks vor dem Gerichtsgebäude entdeckt Schro der seinen ersten weiblichen Vampir, der sich mit einem anderen Mädchen streitet, das ebenfalls als Vampir verkleidet ist. Zwischen den beiden steht ein Typ, der erfolglos den Streit zu schlichten versucht, aber sehr erfolgreich darin ist, eine unglückliche Figur abzugeben. Schroder fragt sich, ob es sich um eine dieser klassischen Klischeesituationen handelt, wo jemand mit viel Mühe ein einzigartiges Kleidungsstück ausgewählt hat, nur um dann auf jemanden zu stoßen, der genau dasselbe trägt. Keinen der Vampire scheint die Sonne sonderlich zu stören.
    Der Verkehr wird dichter, die Autofahrer müssen ihr Tempo drosseln, weil Fußgänger kreuz und quer über die Straße rennen. Wenige Blocks vor dem Gerichtsgebäude kommt der Verkehr zum Erliegen. Vor dem Gericht drängen sich bereits Hunderte von Menschen. Es gibt Schätzungen, die Menge könne auf über tausend anschwellen. Er schaltet das Radio wieder ein, und die Befürworter der Todesstrafe fordern die Menschen auf, sich dort zu versammeln, um ihr Anliegen zu unterstützen. Die Gegner der Todesstrafe fordern die Menschen ebenfalls auf, sich dort zu versammeln, um ihr Anliegen zu unterstützen. Alle wollen sie irgendwas. Die Studenten wollen sich einfach nur amüsieren und ins Koma saufen.
    Er manövriert seinen Wagen durch die Menge zur Rück seite des Gerichtsgebäudes, entdeckt dort Jonas Jones, der wie ein eingebildeter Hellseher gekleidet ist, und wieder einmal vermutet Schroder, dass jemand diesen Kerl mit geheimen Informationen versorgt. Der Hellseher ist ganz offensichtlich nur aus einem einzigen Grund hier, nämlich um sein Gesicht mal wieder in die Fernsehkameras zu halten.
    Hier hinten gibt es fünfzehn Parkplätze, von denen vier für die Polizei bestimmt sind. Einer der vier Plätze ist für Schroder reserviert, da er der leitende Detective in diesem Fall war und jeden Tag anwesend sein wird. Die übrigen Parkplätze sind für Richter und für Anwälte und einer sogar für einen Rettungswagen, der bald eintreffen und während des Prozesses hier stehen wird – dank der zahlreichen Todesdrohungen gegen Joe. Davon abgesehen werden die Emotionen bei diesem Prozess hochschlagen, daher ist der Rettungswagen auch für die Angehörigen von Joes Opfern vorgesehen – man kann sich gut vorstellen, dass diese Men schen sich aufregen, dass ihnen schwindlig wird, sie ohnmächtig werden oder sogar Herzattacken erleiden aufgrund der in ihnen brodelnden Wut.
    Er steigt aus dem Wagen. Privatdetektiv Magnum, Schlumpfi ne und ein paar Nonnen kommen vorbei. Magnum stellt für den Bruchteil einer Sekunde Blickkontakt zu Schroder her, bevor er sich über den Schnurrbart streicht, etwas zu einer der männlichen Nonnen sagt und sie alle anfangen zu lachen. Schroder hat das ungute Gefühl, dass dieser Kommentar, um was auch immer es sich dabei gehandelt hat, auf ihn bezogen war. Er bahnt sich seinen Weg zum Eingang, zeigt dem Wachmann seinen Ausweis, der erst diesen eigehend mustert, bevor er Schroder eingehend mustert und dann hinaus auf die Straße blickt, wo ein Kerl in einem Anzug mit Zylinder und baumelnden Gummihühnchen am Arm jemandem zuruft, er solle auf ihn warten. Dann blickt der Wachmann erneut auf den Ausweis, bevor er etwas auf seinem Klemmbrett notiert. Er zuckt die Achseln mit einem dieser Die-Welt-geht-ohnehin-den-Bach-runter-Achselzucken, dann reicht er Schroder einen Passierschein, den dieser an sein Jackett klippt. Noch mehr Menschen drängen sich jetzt auf der Straße, und Schroder fragt sich, ob sie inzwischen herausgefunden haben, dass heute der Hintereingang benutzt wird, was er nicht hofft, denn dann wird Joe möglicherweise nicht lebend ins Gerichtsgebäude gelangen.
    Doch schon kurz darauf ändert er seine Meinung – er findet, es wäre eigentlich gar nicht so schlecht, wenn die Menge Joe in die Finger bekäme, nein, im Grunde wäre das gar nicht übel.
    Kapitel 52
    Melissa hat gut geschlafen. Traumlos. Keine nervöse Unruhe. Sie hat volles Vertrauen in ihre Fähigkeiten. Weniger in die von Raphael, aber definitiv in ihre eigenen. Es ist ein kalter Morgen. Sie steigt in Sallys Dusche, um sich aufzuwärmen. Sie schlüpft in Sallys Kleider. Sie isst ein ordentli ches Frühstück in Sallys Küche, zubereitet aus Sallys Lebens mitteln. Sie verwendet den letzten Rest von Sallys Milch, wirft die leere

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