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Ophran 3 Die entflohene Braut

Titel: Ophran 3 Die entflohene Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karyn Monk
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kennen lernte. “ „Verdammt richtig“, bestätigte John. „Und es war der beste Teekuchen, den eure Mutter je gegessen hat. Mir ist all dieses Zeug nicht in die Wiege gelegt worden, Dr. Chadwick“, verkündete er und wies unwirsch auf die prunkvolle Umgebung. „Ich bin mit acht Geschwistern auf einer kleinen Farm aufgewachsen. Wir konnten uns kein Hauspersonal leisten, also bestand meine Mutter darauf, dass wir ihr alle in der Küche zur Hand gingen, genauso, wie wir auch auf dem Feld oder in der Scheune mit anpackten. Wenn wir nicht kochten, dann gab es nichts zu essen... so einfach war das. “
    „Eine gesunde Einstellung“, bemerkte Jack nachdenklich. „Als Junge besaß ich nie Schuhe, die mir wirklich passten“, fuhr John fort, als er spürte, dass er den Doktor mit der  Geschichte seiner ärmlichen Herkunft beeindruckte. „Wenn Sie sich meine Füße ansehen, werden Sie feststellen, dass meine Zehen völlig krumm sind... “
    „Wirklich, John, Dr. Chadwick hat im Augenblick andere Sorgen, als sich um deine Füße zu kümmern“, warf Rosalind ein.
    „Ich finde es höchst interessant“, versicherte Jack, in dem ein Gefühl der Verbundenheit mit Amelias Vater aufkeimte. Auch er hatte den größten Teil seiner Jugend schlecht sitzende, meist gestohlene Schuhe tragen müssen. Unter anderen Umständen wären John Belford und er einander gewiss mit Achtung begegnet. Doch so, wie die Dinge lagen, war er im Begriff, die Tochter dieses Mannes vor dessen Augen zu entführen.
    Irgendwie bezweifelte Jack, dass der mächtige Eisenbahn-Magnat danach jemals freundschaftliche Gefühle für ihn hegen würde.
    „Schwester Cuthbert, ich brauche Ihre Unterstützung bei der Versorgung der Patientin“, meinte er an Charlotte gewandt.
    „Selbstverständlich, Dr. Chadwick. “ Charlotte humpelte diensteifrig in Amelias Zimmer.
    „Hier sind die Seife, die Handtücher und der Whisky“, sagte Grace und trug ihr Tablett in das Schlafgemach.
    „Und hier ist das Wasser“, fügte Annabelle hinzu, als sie ihren Krug hineintrug. „Brauchen Sie sonst noch etwas? “ Sie blickte Jack bedeutungsvoll an.
    „Nachdem Schwester Cuthbert und ich uns um die Patientin gekümmert haben, werde ich Ihnen mitteilen, ob ich noch etwas benötige. Danach muss ich ins Hospital zurück und nachschauen, ob mein Leberpatient noch am Leben ist. Ziemlich unwahrscheinlich - nach all der Sauerei. “
    „Aber Sie werden doch gewiss bleiben, um nach meiner Tochter zu sehen? “ Rosalind wollte sicherstellen, dass Amelia die bestmögliche Behandlung erhielt.
    „Schwester Cuthbert wird nachher noch einmal nach ihr schauen“, versprach Jack. „Und ich werde jeden Tag zur Visite kommen, um ihr Fieber zu beurteilen und ihren Ausschlag zu begutachten. Im Augenblick braucht sie vor allem  Ruhe und ausreichend Arznei. “ Damit verschwand er in Amelias Zimmer und schloss die Tür hinter sich.
    „Also gut“, sagte Rosalind. „Da wir im Moment nichts weiter für Amelia tun können, lasst uns in die Küche gehen und uns um das Mittagessen kümmern. “
    Mit diesen Worten führte sie ihre Familie, Annabelle und Grace hinab in die unbekannten Gefilde der Küche und überließ Amelia der liebevollen Fürsorge von Dr. Chadwick und seiner schweigsamen, kundigen Krankenschwester.
    „Wohin gehen Sie? “ fragte William schroff.
    Obwohl sie überrascht war, brachte Charlotte ein unschuldiges Lächeln zu Stande. „Dr. Chadwick hat mich gebeten, ihm einige Utensilien aus der Kutsche zu besorgen. “ „Gestatten Sie, dass ich sie Ihnen hole. “
    „Vielen Dank, doch das ist nicht nötig. “ Sie spürte, dass es nicht Höflichkeit war, die William zu diesem Angebot veranlasst hatte, sondern der bohrende Verdacht, dass irgendetwas an der plötzlichen Krankheit seiner Schwester nicht ganz mit rechten Dingen zuging. „Trotz meines Gebrechens bin ich sehr wohl in der Lage, allein zur Kutsche und wieder zurück zu gehen, Mr. Belford. “
    „Ich wollte damit keineswegs andeuten, dass Sie es nicht können“, beteuerte William, als er erkannte, dass sich das unscheinbare kleine Geschöpf offenbar gekränkt fühlte. „Ich dachte nur, dass Sie es angesichts der großen Hitze vielleicht begrüßen würden, nicht all diese Treppen steigen zu müssen. “
    „Ich glaube, ein wenig Bewegung wird mir gut tun. “ „Gewiss. “ William nahm einen tiefen Schluck Weinbrand. Charlotte legte die Handfläche auf den Türgriff und zögerte. Jack und sie waren davon

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