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Ophran 3 Die entflohene Braut

Titel: Ophran 3 Die entflohene Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karyn Monk
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gefangen war, und Alex, als sie ein Obdach brauchte. Du bist stark, und du fürchtest dich nicht davor, dass andere sich auf deine Stärke verlassen. Du bist ehrenhaft, und was auch immer du als Kind tun musstest, um zu überleben, ändert nichts daran. Du bist zielstrebig und tüchtig, denn du musstest hart dafür kämpfen, um dein Leben nach deinen Wünschen zu gestalten. Und du hast ein Herz für andere, weil du weißt, was es bedeutet, allein, verängstigt und verzweifelt zu sein. Ich sehe dich als den Mann, der du bist, Jack. “ Ihre Worte waren wohl überlegt und gefühlvoll. „Nicht als den Menschen, der du als Junge warst, auch wenn mir bewusst ist, dass deine Kindheit dein Wesen stark geprägt hat. Und ich sehe auch nicht den Mann in dir, der du vielleicht sein könntest. Ich sehe dich genauso, wie du bist. “
    „Ich bin ein Bankert“, gestand Jack freudlos und wünschte verzweifelt, es wäre anders. „Meine Mutter war eine arme Dienstmagd, die sich mit einem der Gäste ihres Brotherrn eingelassen hat und später gezwungen war, sich zu verkaufen, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen... und den meinen. “ Selbstverachtung verfinsterte seine Miene, als er fortfuhr: „Und als Junge musste ich entsetzliche Dinge tun, um zu überleben, Dinge, die... "
    „Das kümmert mich nicht“, fiel Amelia ihm entschlossen ins Wort und erhob sich von ihrem Bett. „Hörst du mich, Jack? Du kannst mir all das erzählen, wenn du möchtest, oder das Thema ruhen lassen. Es ist mir gleich. Ich werde nicht so tun, als verstünde ich alles, was du durchgemacht hast, doch eins verspreche ich dir: Nichts wird jemals die Art ändern können, wie ich dich jetzt anschaue. Nichts! “
    Mit einem Gefühl, als werde ihm das Herz aus der Brust gerissen, zwang Jack sich, ihren Blick zu erwidern.
    Und plötzlich verstand er, was sie ihm zu sagen versuchte.
    „Ich liebe dich, Amelia“, flüsterte er rau. „Wenn du mir Gelegenheit dazu gibst, werde ich den Rest meines Lebens versuchen, dich glücklich zu machen. Und ich werde dich lieben. Immer! “ Er ballte die Hände zu Fäusten und wartete. Wie soll ich es nur ertragen, wenn sie mich zurückweist, fragte er sich.
    Amelia kam schweigend auf ihn zu. „Würdest du etwas für mich tun? “
    Er nickte.
    Sie griff nach seiner Hand, die sich warm und kräftig in der ihren anfühlte, hob sie langsam an ihre Lippen, küsste sie zart und drückte sie dann fest auf ihr Herz. „Würdest du mich bitte nach Hause bringen? “
    In ihren Augen glitzerten Tränen.
    „Ja. “ Jacks Stimme klang heiser vor Rührung. „Ich werde dich heimbringen, Amelia! “
    Er zog sie an sich und presste die Lippen auf ihren Mund. Seine Hände wanderten besitzergreifend über ihre Schultern, ihre Brüste und ihre Hüften, strichen über ihr feuchtes, seidiges Haar. Er verdiente sie nicht, das war ihm bewusst. Sie war viel zu fein, elegant und edel, als dass er ihrer je würdig sein könnte. Doch in diesem fiebrigen, verzweifelten Augenblick kümmerte ihn das nicht mehr. Er liebte sie. Es war nicht seine Absicht gewesen, sich in sie zu verlieben, doch es war geschehen. Und sie wollte, dass er sie nach Hause brachte. Dafür hielt sie sein baufälliges kleines Heim mit dem abgenutzten Mobiliar und den mittelmäßigen Schiffsgemälden und rostigen alten Säbeln an den Wänden. Er würde sie hinbringen. Er würde sie bringen, wohin immer sie wollte. Es war ihm gleichgültig geworden.
    Sein Zuhause war dort, wo er an Amelias Seite sein konnte.
    „Dr. Chadwick! “ rief Rosalind, die plötzlich an die Tür klopfte. „Darf ich hereinkommen? “
    Jack ließ Amelia jäh los. „Geh zurück ins Bett, rasch! “ Amelia stolperte durch das Zimmer und schlüpfte unter die Bettdecken. „Jack, zieh deine Perücke gerade! “
    Jack zupfte hastig seinen schlohweißen Schopf zurecht, setzte dann eine ernste Miene auf und öffnete langsam die Tür. Amelias Familie stand dicht gedrängt auf der Schwelle und wartete in banger Erwartung auf seine Diagnose.
    „Es tut mir Leid, Dr. Chadwick“, entschuldigte sich Freddy, „doch sie wollten einfach nicht unten bleiben. “ „Natürlich bleibe ich nicht unten! “ sagte Rosalind gereizt und bemühte sich, Ruhe zu bewahren. „Ich will wissen, wie es meiner Tochter geht und ob sie in der Lage sein wird, heute zu heiraten. “ Sie spähte besorgt über Jacks Schulter in das dämmrige Zimmer. „Geht es ihr schon besser? “
    „Seien Sie nicht albern! “ erwiderte Jack barsch.

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