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Optimum - Kalte Spuren

Optimum - Kalte Spuren

Titel: Optimum - Kalte Spuren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronika Bicker
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wollte nicht sehen, was sie selbst für Schaden angerichtet hatte.
    »Außerdem scheint das dein Kumpel da ganz gut im Griff zu haben«, meinte Nathan und nickte in Richtung Torben, der offensichtlich bemerkt hatte, dass Frau Friebe nicht gerade in der Verfassung war, ihm zuzuhören. Stattdessen hatte er sie einfach beiseitegeschoben und sich ein paar der jüngeren Schüler gekrallt, die in der Nähe standen. Er redete eindringlich auf sie ein und sorgte offensichtlich dafür, dass sie sich nützlich machten.
    »Er ist nicht mein Kumpel«, gab sie zurück. »Aber er kann ganz gut organisieren.« Sie folgte Nathan zur Treppe.
    Oben war es angenehm kühl und still. Nathan schleppte Eliza schweigend zu ihrem Zimmer und legte sie auf dem Bett ab. Dann machte er sich daran, ihren Schädel abzutasten.
    Rica stand neben ihm und kam sich ziemlich blöd vor. »Verstehst du denn etwas davon?«, meinte sie schließlich unsicher.
    »Bisschen. Erste-Hilfe-Ausbildung«, murmelte Nathan zurück, aber er wirkte nicht so, als sei er mit den Gedanken ganz bei Rica. »Sei so lieb und lauf in mein Zimmer. Unter meinem Bett liegt ein kleiner Rucksack, da ist mein Erste-Hilfe-Kram drin. Bring den mal her!«
    »Okay.« Sie zögerte kurz, bevor sie sich umdrehte. Es erschien ihr irgendwie nicht richtig, Nathan mit Eliza allein zu lassen. Was ist los mit dir? Bist du plötzlich zu einer Anstandsdame geworden, oder wie?, rief sie sich selbst zurecht. Kurz entschlossen machte sie sich auf den Weg zu Nathans Zimmer.
    Schon als sie in den Flur kam, in dem die Jungenzimmer lagen, wusste sie, dass hier etwas nicht stimmte. Zuerst konnte sie den Finger nicht darauf legen, doch dann fiel ihr auf, dass die Tür zu Nathans Zimmer weit offen stand.
    Die haben wir doch vorhin zugemacht, oder nicht? Unwillkürlich wurden Ricas Schritte langsamer und leiser. Auf Zehenspitzen schlich sie über die Holzbohlen auf die Tür zu. Ein leichter Luftzug drang aus dem Zimmer dahinter und bewegte sie leicht hin und her, sodass die Angeln quietschten. Sonst war kein Geräusch zu hören. Das Zimmer schien menschenleer zu sein.
    Rica schlich die letzten Meter lautlos und spähte um die Tür herum ins Zimmer. Auf den ersten Blick schien sich nichts verändert zu haben, Nathans Gepäck und Ricas Block lagen immer noch an Ort und Stelle. Aber dann fiel Ricas Blick auf den kleinen Nachttisch, auf dem Eliza vorhin ihren Stapel Papier abgelegt hatte.
    Er war leer.
    Rica sog heftig die Luft ein und trat ins Zimmer. Obwohl sie schon ahnte, dass sie damit keinen Erfolg haben würde, bückte sie sich und warf einen Blick unter das Bett. Staub und Dunkelheit. Keine Papiere. Rica erhob sich und öffnete den Kleiderschrank. Fächer, angefüllt mit unordentlich gefalteten Klamotten. Keine Papiere. Rica ließ ihren Blick über den kleinen Tisch und das ungemachte Bett schweifen. Keine Papiere. Sie hätte es sich denken können. Jemand hatte die Schlägerei unten genutzt, um ihre Aufzeichnungen zu stehlen. Jemand, dem sie offensichtlich wichtig genug gewesen waren, vielleicht jemand, dem sie auch mehr sagten als Rica, Eliza und Nathan.
    Rica seufzte, bückte sich noch einmal und zog Nathans Rucksack unter dem Bett hervor. Die wichtigen Dinge zuerst. Jetzt galt es erst einmal, Verletzte zu versorgen.

Kapitel elf
    Fundstück
    Frau Friebe berief noch am gleichen Abend eine Besprechung im Gemeinschaftsraum ein, doch von ihnen dreien ging nur Nathan hin. Eliza war inzwischen wieder aufgewacht, klagte aber über fürchterliche Kopfschmerzen und wollte im Bett liegen bleiben. Rica wollte Eliza nicht allein lassen. Außerdem hatte sie nicht die geringste Lust, Robin und Saskia wiederzusehen.
    »Wirklich, ich glaube, das ist alles nicht so, wie du denkst«, murmelte Eliza, als ihr Rica ihre Gründe darlegte. Sie lag auf dem Rücken und hatte den Unterarm locker über ihre Augen gelegt. Auf ihrer Haut waren mehrere große blaue Flecken zu sehen. »Robin und du, ihr gehört doch zusammen.«
    »Von wem sollte Saskia denn dann schwanger sein, hm?«
    »Was weiß ich denn. Von irgendwem.« Eliza rührte sich nicht, aber sie klang genervt.
    »Warum sollte sie sich dann ausgerechnet Robin anvertrauen?« Rica wusste, dass sie sich irrational aufführte, aber die schrecklichen Worte wollten einfach nicht aus ihrem Kopf.
    »Weil er ihr Exfreund ist und sie sonst niemanden hat?«, schlug Eliza vor. »Hör mal, Rica, ich bin zu müde, ich will schlafen. Versprich mir, dass du wenigstens über diese

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