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Optimum - Purpurnes Wasser (German Edition)

Optimum - Purpurnes Wasser (German Edition)

Titel: Optimum - Purpurnes Wasser (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronika Bicker
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total okay.«
    »Sagt ja auch keiner was anderes«, murmelte Robin und machte ein nachdenkliches Gesicht. Er brauchte eine ganze Weile, bis er auf eine Antwort kam. »Hör zu: Du gehst erst einmal an diese Schule. Ist ja nicht für lange. Vielleicht kannst du in dieser Zeit die Sache mit dem Forum weiter vorantreiben. Ich kann ja auch noch mal auf Facebook gehen, und ein paar Leute anschreiben. Von mir wissen die Kerle ja vielleicht noch nicht so viel.« Er lächelte. »Und am Wochenende fahren wir dann nach Norden. Du sagst deiner Mutter, dass du im Wohnheim bleiben willst, und vielleicht meldet sie dich dann gar nicht vermisst. Die im Wohnheim glauben, dass du nach Hause gefahren bist, und nicht einmal das Institut wird erfahren, dass du fort gewesen bist. Und wenn doch, gucken wir, dass wir für dich eine neue Unterkunft finden, wenn wir zurückkommen. Ich habe zwei Freunde in der Stadt, die wohnen in einer WG. Da kannst du bestimmt untertauchen, wenn das Institut nach dir suchen sollte.«
    Rica machte ein skeptisches Gesicht. »Ich weiß nicht …« Doch Robin schlang ihr kurz entschlossen den Arm um die Schultern, zog sie zu sich heran und gab ihr einen Kuss. »Mach dir nicht zu viele Gedanken. Das klappt schon. Wir beide können das schaffen. Und wenn du herausgefunden hast, was du wissen wolltest, kannst du immer noch wieder auftauchen. Niemand sagt, dass du für immer wegbleiben musst. Wenn wir erst einmal bewiesen haben, dass das Institut Dreck am Stecken hat, können sie dir dann auch nichts mehr anhaben.«
    Rica war immer noch nicht ganz überzeugt, aber sie hatte selbst keinen besseren Plan. Und immerhin … Bis gerade eben hatte sie überhaupt keine Idee gehabt, was sie machen sollte. Dankbar lächelte sie Robin an und gab ihm einen flüchtigen Kuss auf die Nasenspitze.
    »Du bist toll«, murmelte sie. Ihre Tränen waren jetzt ein wenig getrocknet, und sie seufzte. »Dann sollte ich besser auch noch Eliza Bescheid geben, nicht wahr?«
    * * *
    Eliza stand am Tor und sah dem Auto von Ricas Mutter hinterher. Rica saß auf dem Rücksitz und hatte sich so weit wie möglich umgedreht, um ihr zuzuwinken.
    Jetzt war Rica auch noch weg.
    Erst Nathan.
    Dann Rica.
    Eliza kam sich furchtbar verlassen vor, auch wenn sie wusste, dass sie Rica in ein paar Tagen wiedersehen würde. Natürlich würde sie mit nach Hamburg fahren, das Institut suchen. Nicht nur, damit sie Rica und Robin unterstützen konnte. Nathan war dort.
    Eliza beobachtete, wie das Auto um eine Kurve verschwand. Wenn sie wollte, konnte sie jetzt ins oberste Stockwerk der Schule laufen, dann würde sie das Auto gerade noch erspähen können, wenn es auf die Landstraße einbog. Früher, als ihre Eltern sie hier in der Schule abgeliefert hatten, hatte Eliza das gemacht. Aber jetzt kam ihr das schrecklich albern vor.
    Kurz entschlossen wandte sie sich ab und stapfte den Weg zur Schule hoch. Ein kalter Wind blies und jagte Regen vor sich her. Eliza schlug ihren Jackenkragen hoch und zog den Kopf zwischen die Schultern, aber die Kälte schien immer noch eine Lücke zu finden. Ein Mistwetter war das, gerade passend für April. Fehlte nur noch, dass es schneite oder hagelte. Trotzdem musste Eliza dem Himmel dankbar sein. Es waren nicht besonders viele Schüler auf dem Gelände unterwegs, und die, die hier waren, liefen zielstrebig von einem Gebäude zum anderen. Niemand achtete auf irgendjemanden.
    Eliza erreichte das Vordach der Schule und stellte sich dort unter, um ihr Handy aus der Tasche zu ziehen. Zum wiederholten Mal betrachtete sie das Display.
    18.00 Uhr, das alte Haus. Bring das Geld mit. A.
    Elizas Finger zitterten einen Augenblick lang über dem »Löschen«-Knopf. Doch dann steckte sie das Handy wieder ein. Sobald klar geworden war, dass Nathan in Schwierigkeiten steckte, hatte sie sich vorgewagt und Andrea eine Mail geschickt. Dieses Mal hatte sie überhaupt nicht erst versucht, ihre Identität zu verschweigen, sie war einfach aufs Ganze gegangen und hatte ihre frühere Kletterlehrerin zu einem Treffen aufgefordert. Zu ihrem Entsetzen hatte sie feststellen müssen, dass Andrea sich offensichtlich schon auf dem Schulgelände befand.
    Ich hatte doch so eine Ahnung, dass uns jemand beobachtete.
    Eliza warf einen Blick zur großen Schuluhr in der Halle. Es war erst halb sechs, aber der Regen ließ alles viel dunkler wirken. Es hätte genauso gut später Abend sein können.
    Es war noch nicht zu spät. Sie konnte immer noch zu ihrem Zimmer laufen und

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