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Optimum - Purpurnes Wasser (German Edition)

Optimum - Purpurnes Wasser (German Edition)

Titel: Optimum - Purpurnes Wasser (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronika Bicker
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bitte aus Robins Zimmer fern.«
    Rica zwinkerte ihm zu. »Sicher. Versprochen.«
    Er kniff die Augen zusammen und schüttelte den Kopf. »Wenn du das ehrlich gemeint hast, bin ich enttäuscht von dir.«
    »Absolut ehrlich«, versicherte Rica grinsend. »Und nun verschwinde endlich. Ich will mich umziehen.«
    * * *
    Untersuchungen, Untersuchungen, Untersuchungen. Eliza war den ganzen Vormittag über herumgescheucht worden. An diesem Tag hatte man den Vorwand, dass sie sich in einem normalen Krankenhaus befand, offensichtlich vollkommen aufgegeben. Stattdessen versuchten sie, ihr weiszumachen, dass sie sich in einer Spezialklinik befand, die von der Daniel-Nathans-Akademie für besonders erkrankte Schüler finanziert wurde.
    Eliza lief von einer Blutabnahme zu einem Allgemeinarzt, der sie wog, maß und auf normale Krankheiten untersuchte, unterzog sich einem Rorschach-Test, einem IQ-Einstufungstest und einem Psychoprofil, wie sie es nannten. Danach sollte sie in einer Gesprächsgruppe über ihre Probleme reden. Eliza hatte zuerst Angst davor, was sie wohl dort alles aus ihr herauslocken würden, aber es stellte sich heraus, dass mehr als die Hälfte der anwesenden Kinder ebenfalls nichts sagen wollte, also fiel sie mit einer Weigerung gar nicht weiter auf.
    In all der Zeit hielt sie angestrengt nach Nathan Ausschau, aber wenn er sich irgendwo hier befand, dann war er vielleicht einfach nicht zur selben Zeit am selben Ort.
    Oder Rica und sie hatten sich gründlich geirrt. Aber darüber wollte Eliza nicht nachdenken. Viel wichtiger war auch, zu planen, wie sie hier wieder herauskommen sollte. Von den anderen Kindern in der Gesprächsgruppe war offensichtlich keine Hilfe zu erwarten. Sie hatte selten so einen trägen Haufen gesehen. Ihnen schien alles egal zu sein.
    Ganz gegen ihre Erwartung wurde das Mittagessen nicht wieder in ihrem Zimmer serviert, sondern ein junger Assistent kam sie abholen und brachte sie zu einer großen Halle, nicht unähnlich der Kantine in der Daniel-Nathans-Akademie. Es gab die gleichen Essensausgaben und die gleichen langen Schlangen von Kindern, die gleiche Gruppenbildung an den Tischen, und sogar die gleichen Bilder an den Wänden. Der einzige Unterschied schien darin zu bestehen, dass hier nicht nur Kinder ihr Mittagessen einnahmen, sondern mindestens auch ein halbes Dutzend Angestellter, die sich um einen Tisch im hinteren Teil des Raums geschart hatten.
    Eliza holte sich ihr Tablett ab und sah sich dann im Raum um, doch Nathan war noch immer nirgendwo zu entdecken. Sie seufzte und wollte schon auf gut Glück irgendeinen Platz wählen, als ihr ein anderes Gesicht in der Menge auffiel.
    Zuerst wusste sie nicht genau, was es war, das sie hatte aufmerken lassen. Da saß ein ziemlich normal aussehender Junge mit blondem Haar und Sommersprossen, vielleicht zwei, drei Jahre älter als sie, allein an einem Tisch. Er hatte ein Tablett vor sich stehen, aber er stocherte nur unentschlossen in seinem Essen herum, mit einem Gesichtsausdruck, der sagte, dass er genau diese Mahlzeit schon viel zu oft zu sich genommen hatte.
    Es war genau dieser leicht angewiderte Gesichtsausdruck, der ihr schließlich sagte, woher sie diesen Jungen zu kennen glaubte. Sie lächelte, packte ihr Tablett fester und trug es zu dem Jungen hinüber. Ohne zu fragen, ob es ihm recht war, stellte sie es auf der Tischplatte ihm gegenüber ab. Der Junge sah auf, und Eliza bemerkte, dass er faszinierende grüne Augen besaß. Sie schienen aus seinem Gesicht herauszuleuchten. Man hätte ihn auch sonst für hübsch halten können, wenn er nicht so eingefallen und müde gewirkt hätte.
    »Du bist Felix?«, fragte sie und setzte sich.
    Der Junge runzelte die Stirn. »Kenne ich dich?« Tiefes Misstrauen klang in seiner Stimme mit.
    »Ich habe vor sehr kurzer Zeit deine Schwester kennengelernt«, sagte Eliza. »Ihr seht euch ähnlich. Außerdem kenne ich Robin. Er hat von dir erzählt.«
    Felix’ Augen weiteten sich. »Saskia?« Er sprach den Namen aus, als könne er nicht recht glauben, dass er existierte. »Und Robin? Wer bist du?«
    Eliza streckte die Hand über den Tisch. »Eliza«, sagte sie. »Wir sitzen wohl im gleichen Boot.«
    Felix zuckte mit den Schultern. »Na ja, also ich bin schon sieben Jahre hier, und du?«
    Eliza biss sich auf die Unterlippe. »Seit gestern«, gab sie zu. »Sorry. Das hätte ich nicht so sagen dürfen.«
    Wieder zuckte Felix mit den Schultern. »Nicht schlimm«, murmelte er und schob sein Schnitzel wieder

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