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Orchideenhaus

Orchideenhaus

Titel: Orchideenhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Riley
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Unsere Gene sind im Lauf der Generationen gut vermischt worden. Ich habe Eier und Speck für dich besorgt. Möchtest du die?«
    Elsie strahlte. »Du weißt doch, dass ich zu einem richtigen englischen Frühstück nie nein sage, Liebes. Kommt dein Dad heute zum Mittagessen?«

    »Ich habe ihm eine Nachricht auf Band gesprochen; bis jetzt hat er sich nicht gemeldet. Wahrscheinlich leidet er unter Jetlag und schläft noch. Er ist erst gestern Abend aus den Staaten zurückgekommen.«
    »Julia« – Elsies Miene wurde ernst –, »du musst mir versprechen, dass ihr Alicia nichts von dem verratet, was ihr von mir wisst, bevor ich nicht mit deinem Dad gesprochen habe.«
    »Natürlich, wenn du das möchtest. Ahnt Dad etwas davon? «
    »Nein. Ich möchte ihm mit meinen eigenen Worten erklären, warum ich es Jasmine nie gesagt habe.«
    »Gut. Lass dir davon auf jeden Fall nicht den Tag verderben. Alicia, Max und die Kinder kommen um halb eins. Sie freuen sich schon darauf, dich zu sehen.«
    »Die Freude ist ganz meinerseits«, sagte Elsie und nahm einen Schluck Tee. »Wie albern von mir, dass ich solche Angst hatte, nach Wharton Park zu fahren, nicht? Ich dachte, das weckt schlechte Erinnerungen, doch es hat gute zurückgebracht. « Elsie schaute sich in der Küche um. »Nach Harrys Tod war es hier wie in einer Leichenhalle. Mir graute immer vor der Arbeit. Aber jetzt steckt neues Leben in dem alten Gemäuer. Dazu waren zwei junge Liebende nötig.«
    Julia wurde rot und wechselte das Thema. »Ich wollte dich fragen, wie lange das Rindfleisch im Ofen schmoren muss«, sagte sie und deutete auf den Braten auf der Arbeitsfläche. »Ich bin keine sehr geübte Köchin.«
    »Begeisterung ist das Wichtigste, Liebes.« Elsie stand auf. »Ich zeige dir, wie man das Fleisch zubereitet.«

50
    Kurz nach halb eins kamen Max und Alicia mit dem Wagen die Auffahrt herauf. Julia öffnete die schwere Tür und ging hinunter, um sie zu begrüßen.
    Die Kinder waren beeindruckt von der Größe des neuen Hauses ihrer Tante. Julia scheuchte alle auf die Terrasse, wo Elsie sie erwartete. Beim Anblick ihrer Urenkel begann sie zu strahlen. Als Kit sich mit einer Flasche Champagner zu ihnen gesellte, wurde er den Kindern vorgestellt, und Julia freute sich, wie ungezwungen er mit ihnen umging.
    Wenig später begab Julia sich in die Küche, um nach dem Rinderbraten zu sehen. Alicia folgte ihr.
    »Kann ich dir was helfen?«, fragte sie.
    »Ja, behalte bitte die Karotten im Auge und sag mir, wann sie durch sind«, antwortete Julia, während sie etwas Öl in eine Pfanne gab. »Gemüse kriege ich nie richtig hin.«
    Alicia probierte eine Möhre. »Wunderbar. Ich nehme sie vom Herd. Seltsam, dir beim Kochen zuzuschauen«, bemerkte sie, während sie den Topf auf die Warmhalteplatte schob.
    »Früher hatte ich nie Zeit dazu, aber ich lerne gern. Kit bringt es mir bei.«
    Alicia verschränkte die Arme. »Ich weiß immer noch nicht, wie ihr zwei zusammengekommen seid. Ich dachte, du bist in Frankreich, und da spazierst du Arm in Arm mit Kit Crawford die High Street von Holt entlang. Du hättest mich ruhig einweihen können.«
    »Ja«, pflichtete Julia ihr mit schlechtem Gewissen bei. »Tut mir leid. Ich wusste nicht so recht, was ich sagen sollte. Das alles ist ziemlich schwierig zu erklären. Du hättest es vielleicht für eine übereilte Entscheidung gehalten.«

    »Und sie missbilligt?«
    »Ja.«
    »Wieso sollte ich das, nach der Hölle, durch die du gegangen bist? Wenn Kit dich glücklich macht … Hältst du mich denn für so voreingenommen?«
    »Nein, ich …« Julia schüttelte den Kopf. »Wahrscheinlich war ich bloß egoistisch und wollte mein Glück eine Weile für mich behalten.«
    »Das Baby und seine … äh, Freundin sind weg?«
    »Genau deswegen habe ich nichts gesagt!«, fauchte Julia. »Annie ist nicht seine ›Freundin‹ und das Kind nicht von ihm. Kit hat ihr einfach nur geholfen. Die Leute sollten sich um ihre eigenen Angelegenheiten kümmern.«
    »Mein Gott, Julia! Als neuer Eigentümer von Wharton Park, einem der größten Anwesen im County, gehört er sozusagen dem Landadel an, und über den tratscht man eben. Dir wird es übrigens nicht anders ergehen, falls du mit ihm zusammenbleibst, also gewöhn dich dran! Wenn du mir die Wahrheit anvertraut hättest, wäre es mir möglicherweise gelungen, die Gerüchte zu unterbinden. Ich muss mich wirklich manchmal fragen, wofür du mich hältst.« Alicias Wangen waren rot vor Zorn. »Ich hätte mich

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