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Orchideenhaus

Orchideenhaus

Titel: Orchideenhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Riley
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ziemlich fehl am Platz aus.
    »Unglaublich«, antwortete Olivia. »Das bist ganz … du.«
    »Ich hab das Kleid in Mups Schrank gefunden und werde es den Rest der Saison tragen.« Venetia kicherte. »Du kennst mich ja, Darling. In langen Tüllkleidern stolpere ich beim Tanzen permanent über den Stoff oder trete meinen armen Partnern auf die Zehen.« Sie nickte in Richtung Tür. »Wollen wir?«
    »Ja, gern.«
    Die beiden jungen Frauen gingen Arm in Arm die breite Treppe zur Eingangshalle hinunter, aus der Stimmengemurmel nach oben drang.
    Venetia ließ den Blick über die Gäste am Fuß der Treppe schweifen. »Sieh mal einer an! Gestern Abend scheint’s langweilig gewesen zu sein in London. Es sind tatsächlich alle gekommen.«
    Da gesellte sich Adrienne zu ihnen. »Olivia, ma chérie , Sie sind wunderschön!«
    »Danke, Adrienne.« Errötend stellte Olivia ihr Venetia vor. »Das ist meine Freundin Venetia Burroughs.«
    Als Adrienne Venetias goldfarbenes Etuikleid und ihre Haare sah, lächelte sie breit. »Und Sie sind auch eine richtige Schönheit. Ich bewundere Menschen, die gern provozieren, und das wollen Sie doch, n’est-ce pas ?« Sie küsste Venetia auf beide Wangen. » Bienvenue, chérie , viel Spaß heute Abend.«
    »Nicht schlecht!«, murmelte Venetia auf dem Weg zur Terrasse, wo sich die Gäste in der lauen Abendluft versammelten. »Sie hat mich sofort durchschaut. Wie sie es ausdrücken würde: Elle est étonnante! «
    »Sie weiß immer sofort, was Sache ist«, bestätigte Olivia und nahm zwei Gläser Champagner von einem Tablett. »Ich mag sie sehr und finde sie ausgesprochen attraktiv.«

    »Ja«, pflichtete Venetia ihr bei. Da legte ein junger Mann in roter Weste die Arme um sie.»Teddy, hast du dich tatsächlich aus dem Ritz rausgewagt, um hierherzukommen? Ich bin überwältigt!«
    »Venetia, meine Liebe«, sagte der junge Mann und ließ die Finger ganz ungeniert über ihren Körper wandern, »du siehst umwerfend aus. Hallo, Olivia«, fügte er hinzu. »Und du auch.«
    »Danke.« Olivia nickte Teddy zu, der sich weiter mit Venetia unterhielt und verstohlene Blicke in ihren Ausschnitt warf.
    Olivia ging ans andere Ende der Terrasse, von wo aus sie einen guten Blick auf den Garten hatte, der, wie Harry einst geschwärmt hatte, im Sommer einfach prächtig war.
    »Miss Drew-Norris! Olivia. Das sind Sie doch, oder?«, hörte sie eine ihr bekannte Stimme fragen. »Darf ich Ihnen sagen, dass Sie traumhaft schön sind?«
    »Hallo, Harry«, begrüßte Olivia ihn errötend. Wenn sie selbst sich zu einer Frau entwickelt hatte, war Harry jetzt ein Mann. Sie stellte fest, dass das Bild, das sie von ihm im Kopf hatte, nicht an die Realität herankam.
    »Na, wie war die Saison bis jetzt?«
    »Sehr viel kurzweiliger als erwartet. Und ich habe mich mit einigen sehr interessanten Leuten angefreundet.«
    »Wie schön. Haben Sie sich inzwischen in England eingelebt? «, erkundigte er sich. »Sie wirken deutlich glücklicher als bei unserer letzten Begegnung.«
    »Ja, ich glaube schon. An Abenden wie diesem« – sie deutete auf den Park – »würde es jedem schwerfallen, den Reizen des Landes nicht zu erliegen.«
    »Stimmt. Wissen Sie schon, was Sie tun werden, wenn die Saison vorbei ist?«
    »Nein, noch nicht. Darüber will ich mir heute nicht den
Kopf zerbrechen. Ich freue mich so darüber, in Wharton Park zu sein, und möchte einfach nur diesen wunderbaren Abend genießen. Wie geht es Ihnen, Harry?«
    »Ich kann den ganzen Sommer hierbleiben und habe vor, dieses Geschenk zu nutzen. Wie schön, Sie wiederzusehen, Olivia.«
    »Olivia, Darling, wie geht’s dir?« Ein Mann, den Harry nicht kannte, gesellte sich zu ihnen.
    »Wenn Sie mich entschuldigen würden, Olivia«, sagte Harry. »Die Pflicht ruft. Ich muss mich unter die Gäste mischen, denn es scheint einige junge Damen, darunter meine Cousine, zu geben, die Gefahr laufen, als Mauerblümchen zu verkümmern.« Harry nickte in Richtung einer molligen jungen Frau, die am anderen Ende der Terrasse allein dastand. »Wir sehen uns bestimmt später wieder.«
    Harry schlenderte davon, um Penelope zu retten, doch bevor er sie erreichte, klopfte ihm jemand auf die Schulter.
    »Harry! Alter Junge! Wie geht’s, wie steht’s?«
    »Sebastian!« Harry schüttelte seinem alten Freund die Hand. »Lange nicht gesehen. Am vierten Juni in Eton vor ein paar Jahren, stimmt’s?«
    »Ja, könnte sein.« Sebastian nahm die dicke, runde Brille ab, um sie zu putzen. »Hab mir schon

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