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Orcs ante Portas

Orcs ante Portas

Titel: Orcs ante Portas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Scott
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werden. Sei es auch nur, weil sie bei einem Fall von einer derartigen Größenordnung die Hilfe von allen Zauberern in Turai in Anspruch nehmen werden. Zauberer können gelegentlich in der Zeit zurückblicken, und obwohl das keine ganz einfache Angelegenheit ist, kann ich mir nicht vorstellen, dass die vereinten Bemühungen von Lisutaris, dem Alten Hasius und Lahmius keinen Schuldigen zur Strecke bringen sollten.
    »Es ist jetzt drei Tage her«, meint Makri, »und sie haben noch immer niemanden verhaftet.«
    »Stimmt. Ich hätte nichts dagegen, an den Ermittlungen teilzunehmen, denn es kränkt meine Berufsehre, dass jemand praktisch unter meinen Augen ermordet worden ist. Aber sie werden meine Dienste nicht in Anspruch nehmen, und damit ist der Fall gegessen.«
    Im Augenblick kursieren zwei gleichermaßen beliebte Gerüchte. Das erste besagt, dass Senator Lohdius von dem jahrelangen Kampf mit den Traditionalisten ermüdet ist und sich zu einer direkteren Vorgehensweise entschieden hätte. Aber selbst der engstirnigste Anhänger der Traditionalisten sieht den Haken an dieser Sache. Lohdius ist nicht dumm. Und nur ein ziemlicher Dummkopf könnte davon ausgehen, ungeschoren davonzukommen, wenn er vor der Nase von etwa dreißig Senatoren jemandem vergiftetes Backwerk reicht.
    Die andere, ebenfalls populäre Theorie sieht die Orks am Werke. Auf diese Weise sollen sie versuchen, die Stadt zu schwächen, bevor sie Turai angreifen. Das bezweifle ich ebenfalls. Orks sind zwar niedere, verachtenswerte Kreaturen, aber sie haben noch nie einen Menschenbonzen vergiftet, und ich sehe keinen Grund dafür, warum sie jetzt damit anfangen sollten.
    Konsul Kahlius hat darauf bestanden, dass die Kriegsvorbereitungen mit unverminderter Anstrengung fortgesetzt werden. In diesem ganzen Durcheinander ist es schwierig, sich zu konzentrieren, und es fällt mir auch nicht mehr so leicht, meine Pflichten zu erfüllen. Die Leute waren zunächst ganz froh, dass die Stadtbeauftragten sich sichtlich um Verbesserungen bemühten. Doch seitdem die Nachricht vom bevorstehenden Angriff der Orks die Runde gemacht hat, sieht sich jeder Stadtbeauftragte, wo er auch auftaucht, schnell von einer Gruppe verängstigter Einwohner umringt, die ihn nach Neuigkeiten löchern und wissen wollen, wie viel Zeit uns noch bleibt, bis die Orks losmarschieren.
    Die niedrigen Temperaturen sagen mir, dass der Wintereinbruch höchstens eine Woche entfernt ist, vielleicht sogar noch weniger. Normalerweise liegt die Stadt im Winter lahm. Diesmal müssen wir jedoch unvermindert weitermachen. Vor dem Frühling muss vieles erledigt werden. Lisutaris hat uns gewarnt, dass die Geburtsrate bei den Drachen in den letzten Jahren alarmierend gestiegen ist, was die orkischen Magier bis jetzt ebenfalls geheim halten konnten.
    »Sollen sie doch auf ihren Drachen heranreiten«, verkündet Makri, als wir in den Schankraum hinuntergehen. »Solche Viecher habe ich auch schon getötet.«
    »Du hast einen Drachen getötet.«
    »Und? Wenn noch einer gekommen wäre, hätte ich den auch erledigt.«
    »Wir haben diesen Drachen im Feenhain nicht erledigt«, erinnere ich sie.
    »Das war ein ziemlich stämmiges Vieh«, gab Makri zu. »Aber ich habe ihn vertrieben.«
    »Was soll das denn heißen, du hast ihn vertrieben? Ich war schließlich auch da.«
    »Du hattest ja nur Augen für die Wassernymphen.«
    »Sehr komisch, Makri. Ich war damit beschäftigt, eine ganze Schwadron Orks niederzumetzeln, damit du in aller Ruhe ihren Kommandeur abservieren konntest.«
    Die Tür der Rächenden Axt schwingt auf, und ein Bote kommt herein. Er schleppt einen riesigen Blumenstrauß und wuchtet ihn auf den Tresen.
    »Eine Lieferung für Makri.«
    Der Bote verschwindet wieder. Makri wirft einen Blick auf die Karte, runzelt die Stirn und schleudert die Blumen dann zu Boden.
    »Schon wieder Harm?«, erkundigt sich Ghurd, der in diesem Moment aus dem Lagerraum tritt. Makri nickt verärgert. Ghurd ist sichtlich besorgt. Da jetzt bekannt ist, dass die Orks angreifen werden, dürfte wohl kein Kaschemmenbesitzer besonders glücklich darüber sein, wenn seine Mitarbeiterinnen ständig Blumensträuße von einem ihrer Anführer erhalten. Die Leute könnten einen völlig falschen Eindruck bekommen.
    »Warum schickt er dir immer wieder Blumen?«, fragt Ghurd.
    Makri zuckt mit den Schultern.
    »Hast du ihn irgendwie ermutigt?«
    Jetzt fühlt Makri sich beleidigt. »Natürlich habe ich ihn nicht ermutigt! Thraxas, habe ich Harm den

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