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Orcs ante Portas

Orcs ante Portas

Titel: Orcs ante Portas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Scott
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Mörderischen ermutigt, mir Blumen zu schicken?«
    »Natürlich nicht. Ganz und gar nicht. Obwohl du in deinem Kettenzweiteiler in mein Büro spaziert bist, als er da war. Wenn du dich etwas mehr verhüllt hättest…«
    »Aha.« Ghurd nickt. »Der Kettenhemd-Zweiteiler.«
    »Der in den letzten Monaten Kettenglied um Kettenglied verloren hat…«
    »Ich brauche mehr Trinkgeld!«, ruft Makri. »Ihr wisst ganz genau, wie teuer die Innungshochschule ist.«
    »Da ist etwas Wahres dran. Aber es erklärt nicht ganz zufriedenstellend, warum du vor einem ausländischen Zauberer herumscharwenzelt bist, der, wenn ich mich recht entsinne, zu dieser Zeit gar keine Getränke im Schankraum bestellt hat.«
    »Das ist ungeheuerlich!«, faucht Makri. »Ich bin nicht vor ihm herumscharwenzelt.«
    »Weißt du«, fahre ich ungerührt fort, »dieser verrückte Halbork-Magier fristet sein ganzes Leben in den Ödlanden in Gesellschaft von steingesichtigen Trollmädchen. Wenn er dann nach Turai kommt und dich so gut wie nackt herumhüpfen sieht, muss das natürlich Eindruck auf ihn machen. Er hat dich kaum eine Minute gesehen, und schon hat er dir eine Stellung angeboten.«
    Ghurd lacht. »Eine Stellung? Was für eine Stellung?«
    »Als Hauptmann seiner Armeen«, erwidert Makri. Sie ist ganz und gar nicht amüsiert.
    »Und er hat dich die schönste Blume von Turai genannt, wenn ich mich recht entsinne. Was vielleicht das Blumenmotiv erklärt. Vermutlich hockt er, seit er Turai verlassen hat, in seinem Bergpalast, oder wo er sich aufhält, und lechzt nach dir.«
    Makri hat die Nase voll und macht auf dem Absatz kehrt. Sie ist schlecht gelaunt, bedenkt uns mit einigen deftigen Ork-Flüchen und verschwindet. Ich lasse mir von Ghurd gerade einen Krug Bier geben, als die Tür aufgeht und Tanrose hereinkommt. Ich will aufspringen und sie umarmen, was ich schon seit vielen Jahren nicht mehr getan habe, jedenfalls nicht bei einer Frau, aber Ghurd kommt mir zuvor.
    Ich halte es für das Beste, die beiden sich selbst zu überlassen. Im Vorbeigehen bleibe ich nur lange genug stehen, um Tanrose mitzuteilen, dass ich wirklich gern ihre deftige Wildpastete zum Abendessen genießen würde, und vielleicht eine Zitronentorte zum Dessert, bevor ich in mein Büro nach oben gehe. Ich räume den Müll von meinem Sofa, bevor ich mich für ein kleines Nachmittagsnickerchen zur Ruhe bette. Unglücklicherweise klopft in diesem Moment ein verdammter Klient an die Tür, wie so oft, wenn ich unterwegs zum Sofa bin. Ich reiße die Tür auf und hole tief Luft, um den Besucher zu verscheuchen. Mir steht eine dickliche, sehr gut gekleidete, mittelalte Frau gegenüber, die von einem kräftigen jungen Mann begleitet wird. Seinem Äußeren nach zu urteilen ist es ihr Diener.
    »Darf ich eintreten?« Die Stimme der Frau ist so geschliffen, dass sie Glas damit schneiden könnte.
    »Wenn es sein muss.«
    Ich bitte die beiden herein, wenn man einen finsteren Blick als Aufforderung einzutreten deuten kann, und überlasse es ihnen, sich einen Weg durch den Müll auf dem Boden zu suchen. Was will diese Senatorenfrau von mir? Sie nimmt überraschend graziös auf dem Rand des Stuhls vor meinem Schreibtisch Platz.
    »Ich möchte Euch engagieren«, erklärt sie.
    »Wofür? «
    »Um den Namen meines Ehemannes reinzuwaschen.«
    »Wessen wird er beschuldigt? «
    »Des Mordes an Präfekt Calvinius.«
    Ich lege eine kleine Pause ein, um das zu verdauen. »Und Euer Ehemann ist wer?«
    »Senator Lohdius.«
    Ich stehe auf und deute zur Tür. »Das kann ich nicht tun. Versucht Euer Glück bei der Agentur Luxius in Thamlin. Die sind für Leute aus Euren Kreisen zuständig.«
    Die Frau bleibt sitzen. Sie scheint unbeeindruckt, und ich komme mir plötzlich ziemlich albern vor.
    »Ihr seid doch ein Detektiv, dessen Dienste man gegen Bezahlung in Anspruch nehmen kann, hab ich Recht?«
    »Allerdings. Und Euer Ehemann hat mich letztes Jahr erpresst. Und mich miesen Abschaum genannt.«
    »Hat er das wirklich gesagt? Das klingt nicht nach meinem Gatten.«
    Ich gebe zu, dass er nicht genau dieselben Worte benutzt hat. »Aber er hat es durchblicken lassen.«
    Sie hebt unmerklich eine fein geschwungene Braue. »Oh. Verstehe. Als man mir Euch als einen fähigen Detektiv empfohlen hat und als einen Mann, der im Krieg gekämpft hat, hatte ich nicht erwartet, dass Ihr so mimosenhaft wärt.«
    »Ich bin nicht mimosenhaft. Ich bin beleidigt. Und mimosenhaft obendrein. Dank Eures Ehemannes musste ich eine

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