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Orcs ante Portas

Orcs ante Portas

Titel: Orcs ante Portas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Scott
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besonders zu mögen. Sie freut sich einfach nur, wenn jemand ihr etwas schenkt.«
    »Und was ist daran falsch?«, will Tanrose wissen.
    »Ganz einfach. Wenn jetzt jeder damit anfängt, wird es bei mir nicht mehr funktionieren. Du weißt ja, dass du überhaupt erst vorgeschlagen hast, ich sollte versuchen, die Atmosphäre mit einem Blumenstrauß zu bereinigen, wenn Makri sich mal wieder aus irgendeinem banalen Grund aufgeregt hat…«
    »Zum Beispiel, wenn du sie eine spitzohrige Ork-Missgeburt nennst?«
    »Genau. Ich weiß immer noch nicht, warum sie sich darüber so aufregt. Schließlich ist diese Beschreibung einigermaßen zutreffend. Und ich muss zugeben, dass dein Vorschlag sehr gut funktioniert hat. Aber jetzt wird sie vollkommen verwöhnt. Wenn ganz ZwölfSeen mit Blumen unter dem Arm in die Rächende Axt spaziert, was soll dann aus mir werden? Wenn sich Makri das nächste Mal über irgendeine eingebildete Kränkung aufregt, werde ich ihre Laune nicht besänftigen können, und sie wird mir das Leben zur Hölle machen.«
    »Es geht hier nicht um ganz ZwölfSeen, Thraxas. Sondern nur um einen Ork-Lord aus den Ödlanden und einigen Söldnern aus den Nordlanden.«
    »Aber wo soll das alles enden? Es war schon schlimm genug, dass Harm der Mörderische den liebeskranken Galan gespielt hat. Jetzt fängt auch noch dieser idiotische Neffe von Viaggrax damit an.«
    »Ich würde nicht sagen, dass er idiotisch ist«, widerspricht Tanrose. »Er ist vielleicht nicht so spitz wie ein Elfenohr, aber durchaus nicht dumm. Und er sieht gut aus. Er hat eine Menge blondes Haar und ist sehr muskulös.«
    »Erspare mir deine Lobeshymnen. Er ist ganz offensichtlich ein Mann von begrenzter Intelligenz, sonst würde er seine Zeit nicht an Blumen verschwenden. Die Stadt ist dem Untergang geweiht. Wir brauchen Kämpfer, die uns beschützen, keine schwächlichen Jünglinge, denen der Kiefer herunterklappt, wenn sie einen gut gefüllten Kettenhemd-Zweiteiler sehen.«
    Tanrose lächelt.
    »Ich vermute, der Zweiteiler tut ein Übriges. Aber es steckt mehr dahinter. Ich glaube, die Leute fühlen sich einfach zu Makri hingezogen. Vielleicht solltest du einfach mitmachen«, schlägt sie vor.
    »Was meinst du denn damit?«
    »Schenke Makri Blumen.«
    »Aber wir streiten uns doch im Moment gar nicht.«
    »Dann schenk sie ihr einfach so.«
    »Einfach so? Aus keinem Grund? Warum?«
    »Als nette Geste für eine Freundin.«
    »Eine nette Geste für eine Freundin? Ist dir noch nicht aufgefallen, dass ich ein stattlicher, mürrischer Detektiv bin, der keineswegs zu netten Gesten neigt?«
    »Das ist mir durchaus aufgefallen. Vielleicht solltest du dein Verhalten ändern.«
    Es schüttelt mich bei dieser Vorstellung. »Reich mir lieber noch eine Schüssel Eintopf, Tanrose. Ich habe mit netten Gesten aufgehört, als meine Frau mit diesem Zauberlehrling durchgebrannt ist.«
    »Du hast in der ganzen Zeit, in der sie hier war, ihr gegenüber keine einzige nette Geste zuwege gebracht.«
    »Gibt es da ein Problem mit dem Eintopf? Bekommt ein hungriger Mann hier nichts zu essen?«
    Tanrose gibt mir reichlich Nachschlag. Da ich keine persönlichen Ratschläge mehr verdauen kann, trage ich die Schüssel zu einem Tisch vor dem Kamin und überlege, was ich Rhizinius sagen kann. Ich habe weder eine Spur noch eine Inspiration. Je tiefer ich in diesem Fall grabe, desto schlechter sieht es für Lohdius aus. Ich habe eine Menge Energie in die Sache mit dem gefälschten Testament gesteckt, und so weit ich das bisher sagen kann, scheint Präfekt Calvinius da einen hieb-und stichfesten Fall zusammengetragen zu haben. Es ist sehr gut möglich, dass Senator Lohdius ihn betrogen hat. Ich habe zwar einen Anwalt gebeten, die Unterlagen abzuklopfen und mir seine fachliche Einschätzung mitzuteilen, aber ich mache mir keine falschen Hoffnungen, was mögliche Resultate angeht. Wenn Lohdius tatsächlich von Calvinius dabei erwischt wurde, wie er versucht hat, den Präfekt zu betrügen, hatte er guten Grund, ihn zu töten. Eine Sitzung des Niederen Kriegsrates ist sicherlich nicht unbedingt der geeignetste Zeitpunkt, aber vielleicht hat er ja seine Chance gesehen und sie einfach genutzt.
    Erneut wünsche ich mir, ich wäre nicht in diesen Fall verwickelt. Aber dafür ist es jetzt zu spät. Mir bleibt nichts übrig, als mich in meinen magischen warmen Mantel zu hüllen und nach Antworten zu suchen. Und wenn die Antworten nicht zu meiner Zufriedenheit ausfallen, werde ich Lohdius einen

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