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Orcs ante Portas

Orcs ante Portas

Titel: Orcs ante Portas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Scott
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Axt. Im letzten Sommer ist mir hier ein Einhorn begegnet. Ich bin ihm hinterhergelaufen, aber es ist spurlos verschwunden. Das war ein sehr merkwürdiger Sommer. Als ich um eine Ecke komme, treten mir drei Männer mit Schwertern in der Hand entgegen. Sie heben ihre Waffen.
    Ich habe meinen Schlafbann memoriert. Ohne ihn mache ich mich nie an meine Ermittlungen. Ich intoniere die uralten Worte, und die Männer sinken bewusstlos zu Boden. Dummköpfe. Sie hätten es besser wissen sollen. Ein Geräusch hinter mir veranlasst mich herumzuwirbeln. Vier Männer mit Schwertern laufen von hinten auf mich zu. Vor mir tauchen zwei weitere auf und treten über die reglosen Körper ihrer Kameraden hinweg. Anscheinend wussten sie es besser. Sie haben ein paar Lockvögel vorgeschickt, um mir meine Magie aus der Nase zu ziehen. Jetzt ist sie aus meinem Gedächtnis gelöscht, und ich kann sie erst wieder benutzen, wenn ich den Spruch erneut auswendig gelernt habe. Es ist der einzige Zauberspruch, den ich im Gedächtnis habe. Mehr als einen mit mir herumzutragen ist mir zur Zeit mental zu anstrengend. Ich weiche zurück, bis ich mit dem Rücken an der Wand stehe. Die sechs Männer nähern sich mir in einem Halbkreis, die Schwerter gezückt. Das sieht gar nicht gut aus.
    Ich halte mein Schwert in der rechten und meinen Dolch in der linken Hand. Normalerweise sind Straßenräuber in Turai nicht gerade erfahrene Schwertkämpfer. Aber selbst in diesem Fall wäre es unwahrscheinlich, dass ich einen Kampf überlebe. Ich kann mich nirgendwohin zurückziehen und sehe mich sechs Kämpfern gegenüber. Irgendeinem von ihnen wird es gelingen, sein Schwert durch meine Deckung zu stoßen.
    »Noch einen Schritt weiter, und ich röste euch mit einem Bann«, sage ich.
    Die Blicke meiner Angreifer zucken zu ihren beiden bewusstlosen Kameraden auf dem Boden. Sie fragen sich augenscheinlich, ob ich es wirklich tun kann. Einer von ihnen, ein großer Rothaariger und anscheinend ihr Anführer, lacht höhnisch.
    »Wir haben läuten hören, dass du heutzutage nur noch einen Zauber mit dir tragen kannst, Detektiv.«
    Mit diesen Worten drängt er seine Männer vorwärts, und ich werde sofort in ein heißes Gefecht auf Leben und Tod verwickelt. Ich töte den Mann zu meiner Rechten mit einem gut gezielten Hieb auf seine Kehle und wehre die beiden Klingen ab, die von der linken Seite auf mich zuschießen. Der Mann direkt vor mir stürzt vor, aber ich weiche seinem Schlag aus, und sein Schwert gräbt sich in den weichen Putz der alten Mauer. Bevor er es zurückziehen kann, versetze ich ihm einen Hieb auf seinen Schwertarm, und er sinkt schreiend vor Schmerzen zu Boden. Ich verteidige mich aus Leibeskräften und halte mir die vier anderen Klingen vom Leib. In meiner Jugend war ich ein Champion der Schwertkämpfer, und seitdem habe ich eine Menge Kampferfahrung sammeln können. Diese Erfahrung sagt mir, dass die Burschen hier keineswegs blutige Anfänger sind. Ich kann sie nicht alle besiegen. Ich schlage nach den Lenden eines Gegners, verfehle ihn, aber treibe ihn damit wenigstens zurück. Er stößt gegen seinen Gefährten, und in dem winzigen Augenblick, den er abgelenkt ist, stoße ich mein Schwert in seine Brust. Aber er trägt einen festen Lederharnisch, den meine Klinge nicht durchdringen kann. Ich ziehe mein Schwert zurück und pariere gerade noch den Hieb einer anderen Klinge. Gleichzeitig wehre ich einen Schwerthieb von der anderen Seite mit meinem Dolch ab. Dabei entblöße ich eine Sekunde meine linke Schulter und erhalte sofort einen schmerzhaften Schlag, der eine klaffende Wunde reißt. Blut durchtränkt meine Tunika. Lange halte ich das nicht mehr durch. Ich werde ermüden, lange bevor sie schlapp machen. Schlimmer noch, die beiden Opfer meines Schlafzaubers kommen allmählich ebenfalls wieder zu sich. Obwohl ich drei Angreifer zu Boden geschickt habe, sehe ich mich jetzt wieder fünf Männern gegenüber.
    Plötzlich ertönt ein Brüllen wie von einem wütenden Drachen aus der Gasse. Das Brüllen kenne ich. Wenn man einmal gehört hat, wie Viaggrax sich in die Schlacht stürzt, vergisst man das Geräusch nie mehr.
    Meine fünf Angreifer werden plötzlich in ihrem Rücken von einer der größten Äxte im Weiten Westen attackiert. Einer von ihnen bricht zusammen, während sein Kopf nur noch an wenigen Sehnen an seinem Hals baumelt. Der zweite fällt der Axt unmittelbar danach zum Opfer. Ich nutze ihre Verwirrung aus und ramme einem weiteren meinen Dolch

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