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Orcs ante Portas

Orcs ante Portas

Titel: Orcs ante Portas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Scott
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umzubringen.
    »Der Freundeskreis war ziemlich verärgert, als er ihre Etablissements geschlossen hat.«
    »Wir haben gute Spione in dieser Gruppe. Sie waren es nicht.«
    »Normalerweise funktioniert der Nachrichtendienst der Regierung bei der Beobachtung gegen das Organisierte Verbrechen nicht so gut. Hauptsächlich deshalb, weil die Kriminellen die Behörden schmieren. Und wenn der Freundeskreis nicht dahinter gesteckt hat, vielleicht ein anderer Feind des Präfekten. Die Vereinigung der Frauenzimmer, zum Beispiel.«
    Dafür hat Rhizinius nur ein verächtliches Lachen übrig. »Das ist doch wohl nicht Euer Ernst! Diese Hurenbande schlägt zwar eine Menge Lärm, aber es sind keine Mörderinnen.«
    Vermutlich hat er Recht. Allerdings frage ich mich, ob Rhizinius wirklich weiß, wie viele mächtige Frauen in Turai die Vereinigung unterstützen. Lisutaris tut es, das ist sicher, und auch Melis die Reine ist mit von der Partie. Quer durch alle Gesellschaftsschichten, von der reichsten Matrone bis zur ärmsten Kellnerin, wie zum Beispiel Makri, gewinnt die Vereinigung der Frauenzimmer zunehmend an stillschweigender Unterstützung. Ich bin mir sicher, dass auch Marihana etwas mit der Vereinigung zu tun hat, und mit einer Meuchelmörderin wie ihr in ihren Reihen wäre rein theoretisch jeder Mord möglich. Aber so richtig glauben mag ich das selbst nicht. Der Mord an Calvinius hat ihr Anliegen keinen Schritt weitergebracht. Der Tod des Präfekten hat Herminis nicht die Freiheit geschenkt. Und im Gegensatz zur Fälschung eines Testaments, das eine zivilrechtliche Angelegenheit zwischen den betroffenen Parteien bleibt, wird jeder Mord von den Behörden untersucht. Calvinius’ Nachfolger im Amt des Präfekten wird sich des Falles annehmen. Es sei denn, die Vereinigung der Frauenzimmer hätte irgendwie dafür gesorgt, dass der nächste Präfekt Herminius begnadigt. Das ist nicht vollkommen ausgeschlossen, in Anbetracht von Lisutaris’ Einfluss. Darüber werde ich bei Gelegenheit nachdenken.
    »Und was ist mit dem Krieg? Hat die Zivilgarde auch diesen Aspekt in Betracht gezogen? Der Präfekt von Thamlin besitzt eine große Menge höchst sensibler Informationen. Vielleicht ist er davon in Kenntnis gesetzt worden, dass jemand den Staatsschatz so ausgeplündert hat, dass man keine Waffen mehr herstellen kann.«
    »Das sind alles nutzlose Spekulationen.«
    »Das Leben eines Mannes dürfte wohl eine kleine Spekulation wert sein.«
    Rhizinius zieht sich seine Toga zurecht und steht auf. »Thraxas, ich werde Euch Folgendes sagen: Senator Lohdius verdient einen fairen Prozess. Alle Beweise müssen genauestens geprüft werden. Selbst wenn es hoffnungslos ist, hat er dennoch das Recht auf eine angemessene Verteidigung. Vielleicht seid Ihr der richtige Mann für diese Aufgabe. Ihr könnt durchaus einiges bewegen, wenn Ihr wollt. Ich wünsche Euch Glück bei Euren Ermittlungen. Aber wir wissen beide, dass es keinen Zweck hat.«
    Mit diesen Worten verlässt Rhizinius den Raum. Ich starre eine Weile auf den Boden. Dann auf meine Stiefel. Sie sind in einem schlimmen Zustand. Ich könnte ein neues Paar gebrauchen. Ich muss mich darum kümmern, bevor die Orks angreifen. Ich starre auf die Wand. Dort hängt ein schönes Kunstwerk, ein Gobelin, offenbar Elfenarbeit. Langsam gehe ich nach Süden und hülle mich in meinen magischen warmen Mantel, um mich vor dem eisigen Wind zu schützen. Nach einer Weile bleibe ich stehen und starre auf eine Wand. Es ist eine nackte Wand. Darauf gibt es nichts Interessantes zu sehen. Zwei Kinder, gut eingemummt gegen die Kälte, huschen in Gesellschaft einer Gouvernante vorbei und schreien sich fröhlich etwas zu. Sie haben keine Ahnung von dem bevorstehenden Angriff oder sind vielleicht noch zu jung, dass es sie kümmerte. Ich starre die Wand noch eine Weile länger an. Irgendwas stimmt hier ganz und gar nicht. Rhizinius hat mir indirekt ein Kompliment gemacht. Er hat gesagt, ich wäre der richtige Mann für den Job. Ich kenne seinen beißenden Humor. Und ich glaube nicht, dass er versucht hat, spöttisch zu sein. Ich gehe weiter und halte meine Augen fest auf den Boden gerichtet. Falls Rhizinius mir ein Kompliment machen wollte, stinkt die ganze Sache zum Himmel. Ich kann nur nicht sagen, was da stinkt.
    Ich gehe über den Mond-und-Sterne-Boulevard zurück, überquere den Fluss und erreiche schließlich Pashish. Als ich zur Sankt-Rominius-Gasse komme, biege ich ab. Sie bildet den kürzesten Weg zur Rächenden

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