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Orcs ante Portas

Orcs ante Portas

Titel: Orcs ante Portas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Scott
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exotischen Tänzerinnen war.
    »Er hat dieser rothaarigen Hure in Juval immer eine Menge Geld ins Höschen geschoben. Ich weiß noch sehr gut, wie raffiniert sie sich dann immer ihre knappe …«
    Ich falle ihm hastig ins Wort. »Könnten wir bitte beim Thema bleiben? Mein Büro wurde von Zauberinnen, Meuchelmörderinnen und einer Bande höllischer Weibsbilder besetzt, und ich möchte es gern zurückhaben. Makri, schaff diese Frauen hinaus. Und den Teppich kannst du auch gleich mitnehmen. Warum liegt da überhaupt ein neuer Teppich?«
    »Damit das Büro etwas hübscher aussieht.«
    »Du hast ja meine Blumen genommen«, sagt ein junger Söldner. Es ist Viaggrax’ Neffe Toggalgax.
    »Sie bilden so einen hübschen Farbtupfer«, erklärt Makri.
    Toggalgax strahlt sie hocherfreut an. »Ich bringe dir gern noch mehr davon.«
    »Alle raus aus meinem Büro!«, schreie ich.
    »Meine arme Makri.« Lisutaris tätschelt ihr den Arm. »Mir war nicht klar, wie unerfreulich dein Leben hier verläuft.«
    Bevor mir eine vernichtende Erwiderung einfällt, klopft jemand an meine Außentür. Ich marschiere hin und reiße sie auf. Ich erwarte eine Nachzüglerin zu dieser Zusammenkunft, die ich mit einer beißenden Bemerkung abschmettern will, dass dies hier ein privater Arbeitsplatz ist, kein Versammlungsort für die weiblichen Tunichtgute dieser Stadt. Bedauerlicherweise steht jedoch Hauptmann Rallig auf meiner Schwelle.
    »Ich muss mit…«, beginnt er, hält jedoch inne, als er die Versammlung an Frauen in meinem Büro sieht.
    »Was ist denn hier los?«
    Auf diese Frage fällt mir wirklich nichts ein. Der Hauptmann geht an mir vorbei ins Büro.
    »Die Vereinigung der Frauenzimmer? Hier?« Rallig sieht sich misstrauisch um. Die Vereinigung ist zwar eine legale Körperschaft, aber dennoch ist sie bei den Behörden nicht sonderlich beliebt. Er wendet sich an Lisutaris. »Was hat das zu bedeuten?«
    »Das hier betrifft Euch nicht, Hauptmann Rallig.«
    »Dies hier ist mein Zuständigkeitsbereich. Alles, was hier passiert, betrifft mich …«
    »Nein«, unterbricht ihn Lisutaris. »Dies hier betrifft Euch nicht.«
    Sie wendet einen Zauber an. Bis auf Melis die Reine bemerkt das wohl niemand im Raum, aber aufgrund meiner magischen Ausbildung spüre ich so etwas. Hauptmann Rallig scheint einen Augenblick verwirrt zu sein.
    »Wie Ihr sagt«, erwidert er stockend. »Dies hier betrifft mich nicht.«
    »Und Ihr werdet alles vergessen«, sagt Lisutaris.
    »Ich werde alles vergessen«, wiederholt der Hauptmann.
    Er zieht sich zurück und macht die Tür behutsam hinter sich zu.
    »Wirklich ausgezeichnet«, knurre ich. »Jetzt hast du dich mit deiner Zauberkunst an einem Hauptmann der Zivilgarde vergangen, und das hier in meinem Büro. So etwas ist illegal. Wenn die Behörden das herausfinden, stürzen sie sich auf mich wie ein böser Bann.«
    »Sie werden nichts davon erfahren«, versichert mir Lisutaris.
    »Wage bloß nicht, mich auch zu bezaubern.«
    »Daran würde ich nicht einmal im Traum denken«, gibt Lisutaris zurück. »Immerhin benutzen wir bereits dein bezauberndes Büro. Aber wir würden es sehr zu schätzen wissen, wenn du nichts davon verrätst und uns noch eine kleine Weile länger in Ruhe tagen lässt.«
    »Ich finde diese Idee ganz ausgezeichnet«, meint Viaggrax mit ungewohnt sanfter Stimme. Er führt seine Männer aus dem Raum.
    »Hast du sie auch mit einem Zauber belegt?«, will ich wissen. »Du kannst nicht einfach in mein Büro kommen und mit Zaubersprüchen um dich werfen.«
    »Thraxas«, sagt Makri. »Kannst du vielleicht einfach aufhören, Fragen zu stellen, und hier verschwinden? Ich habe dein verdammtes Leben oft genug gerettet, dass du mir einen kleinen Gefallen tun kannst.«
    »Einen kleinen Gefallen? Ich kann keinen Fuß in diese Stadt setzen, ohne auf dich und deine Freundinnen zu treten. Wie oft soll das denn noch passieren?«
    »Selbst die Söldner aus den Nordlanden behandeln sie besser«, sagt die Kutschfahrerin zu Marihana. »Sie haben ihr immerhin Blumen geschenkt.«
    »Er hat ein sehr gewalttätiges Temperament«, erwidert Marihana. »Jeder Akt der Freundlichkeit liegt ihm vollkommen fern.«
    Ich sehe mich erneut anklagenden Blicken aus zwölf paar Augen gegenüber. Plötzlich komme ich mir sehr isoliert vor und weiche zur inneren Tür zurück.
    »Na gut. Aber das letzte Wort ist noch nicht gesprochen. Und Finger weg von meinem Kleeh!«
    »Den haben wir bereits getrunken«, gibt Makri zurück. Sie weiß nie,

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