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Orcs ante Portas

Orcs ante Portas

Titel: Orcs ante Portas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Scott
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des Konsuls hat auch eine Schriftrolle aufgehoben, die Calvinius bei sich hatte, als er ermordet wurde. Bewarius und Kahlius waren ebenfalls im Saal, als Calvinius starb. Die Speisen kamen aus der Küche des Konsuls. Und jetzt ist Kahlius einen beträchtlichen Batzen reicher als vorher. Ich lese den zweiten Teil der Nachricht von Domasius.
    Konsul Kahlius ist hoch verschuldet. Er hat viel Geld bei Spekulationen in Weizenimporten verloren und borgt sich jetzt in der ganzen Stadt Geld.
    Darüber muss ich nachdenken, aber ich bin müde. Besser, wenn ich morgen darüber nachdenke. Ich rauche meine Thazisrolle auf und schlurfe in mein Schlafzimmer. Es ist klein, kalt und ziemlich freudlos. Ich spreche ein Machtwort, und mein Leuchtstab flammt auf. Es ist ein ausgezeichneter Leuchtstab, und er ist viel kostbarer, als man ihn im Besitz eines Mannes mit meinem geringen magischen Vermögen vermuten würde. Ich habe ihn beim Machplat-Spiel von einem Elfenlord gewonnen. Das goldene Licht lässt den kahlen Raum etwas freundlicher wirken. Ich spreche ein weiteres Machtwort und dämpfe das Licht zu einem sanften, warmen Glimmen. Aus einer Laune heraus lasse ich den Stab leuchten, als ich ins Bett gehe. Das habe ich schon lange nicht mehr getan.

17. KAPITEL
    Ich schrecke mitten in der Nacht hoch, als jemand an meinem Arm rüttelt. Automatisch greife ich zu meinem Schwert, während ich mich aufrichte.
    »Thraxas, ich bin’s!«
    Makri wirkt ziemlich derangiert. Mein magischer warmer Mantel besteht nur noch aus Fetzen, und Makri hat Schürfwunden auf Stirn und Schultern.
    »Was ist denn los?«
    »Hör zu und unterbrich mich nicht. Heute Nacht haben wir versucht, Herminis zu befreien. Darum ging es bei den Zusammenkünften unserer Vereinigung. Wir haben ihre Rettung geplant. Aber der Versuch ist fehlgeschlagen.«
    »Natürlich.«
    »Wieso natürlich?«
    »Weil deine alberne Vereinigung nicht einmal einen Kampf in einem Waffenlager zuwege bringen könnte.«
    »Ich habe dich gebeten, mich nicht zu unterbrechen«, zischt Makri scharf. »Herminis ist vom Gefängnis zu ihrem Hinrichtungsort gebracht worden, und wir wussten genau, wann das passieren würde. Die Frau, die im Gefängnis kocht, gehört der Vereinigung an. Also haben Lisutaris und Tinitis Schlangenstrickerin …«
    »Tinitis?«
    »Ja.«
    Tinitis Schlangenstrickerin ist eine mächtige Zauberin, aber es hat noch nie jemand gehört, dass sie sich mit etwas anderem beschäftigte als kostspielige, anstößige Kleidung zu tragen und legendäre Orgien zu schmeißen.
    »Tinitis und Lisutaris haben einen Zauber gesponnen, damit die Wachen vergessen, was sie tun, während Marihana und ich den Wagen abgefangen haben und mit Herminis geflohen sind.«
    »Das klingt ziemlich verrückt. Die Garde wird sich auf euch stürzen wie ein böser Bann.«
    »Nein, wird sie nicht. Lisutaris hat genau überlegt, wie und wann wir es tun müssen, so dass die Zauberer der Garde keine Chance haben herauszufinden, was passiert ist. Lisutaris ist schließlich die Oberhexenmeisterin der Zaubererinnung. Und jetzt unterbrich mich nicht mehr. Alles ist großartig gelaufen. Wir sind mit der Kutsche nach Kushni gefahren, ohne dass uns jemand in dem Schneetreiben gesehen hätte. Und dann haben wir diese Geheime Villa erreicht, ein großes Haus am Rand von Kushni. Es gehört dem Palast und verfügt über ein geheimes Zimmer, das mit Rotem Elfentuch ausgeschlagen ist.«
    »Was?«
    »Rotes Elfentuch. Es verhindert, dass irgendeine Magie in den Raum …«
    »Ich weiß, was Rotes Elfentuch vermag. Ich wusste nur nicht, dass es in Turai einen geheimen Raum außerhalb des Palastes gibt, der mit Rotem Elfentuch tapeziert ist.«
    »Er wurde von einem ehemaligen König eingerichtet, der sich offenbar in der Villa mit seinen Mätressen getroffen hat. Es ist ein Geheimnis. Deshalb nennt man das Haus auch die Geheime Villa.«
    »Und wie habt ihr davon erfahren?«, erkundige ich mich.
    »Tinitis hatte letztes Jahr eine Affäre mit Prinz Dös-Lackal. Sie haben sich heimlich dort getroffen. Tinitis hat sich Kopien der Schlüssel anfertigen lassen, selbstverständlich ebenfalls heimlich.«
    »Ich bin im Bilde. Sprich weiter. Nein, warte. Endet die Geschichte vielleicht damit, dass sich Herminis im Moment nebenan in meinem Büro versteckt?«
    »Selbstverständlich nicht. Für wie dumm hältst du uns eigentlich? Wir wollten sie in der Geheimen Villa verstecken und sie anschließend aus der Stadt schmuggeln. Also sind wir zu der Villa

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