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Orcs ante Portas

Orcs ante Portas

Titel: Orcs ante Portas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Scott
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gefahren, wo Tinitis uns schon erwartet hat. Alles lief nach Plan, aber dann sind wir in den zaubersicheren Raum gegangen. Dort haben wir einen orkischen Magier angetroffen.«
    »Einen orkischen Magier? Bist du sicher?«
    »Natürlich bin ich sicher!«
    »Was hat er gemacht?«
    »Geschlafen«, sagte Makri. »Aber er ist verdammt schnell aufgewacht. Er hat mir einen Bann entgegengeschleudert, der mich zu Boden geworfen hat. Mein Zauberschutzamulett hat mir das Leben gerettet. Dann hat Marihana ein Messer nach ihm geworfen, was eigentlich seinen Hals hätte durchbohren müssen, aber er hatte auch eine Art Schutzzauber. Tinitis hat einen Zauber gewirkt, aber er auch, und dann hat es geknallt und das ganze Haus hat angefangen zu brennen. Der Magier war sehr mächtig. Er hat ständig weitere Zauber mit einer Art Zauberstab gegen uns geschleudert. Tinitis hat es kaum geschafft, sie von uns abzuwehren.«
    Makri hält inne und holt tief Luft.
    »Und dann?«
    »Dann konnte ich ihn ablenken, indem ich ihm einen Stuhl an den Kopf geworfen habe, und Tinitis hat ihn daraufhin mit einem Zauber in die Knie gezwungen. Dann hat Marihana ihn getreten und zu Boden geschleudert. Ich habe mir den Zauberstab geschnappt, und in dem Moment sind überall die Flammen aufgelodert, und wir mussten fliehen.«
    »Was ist mit dem Magier passiert?«
    »Ich weiß es nicht. Das Dach des Hauses stürzte schon zusammen. Die Nachbarschaft hat den Lärm natürlich gehört, und alle rannten schreiend umher und haben nach den Feuerbekämpfungskarren geschrien. Wir vier sind einfach nur in die Kutsche gesprungen und schnurstracks hierher gefahren.«
    »Welche ihr vier?«
    »Marihana, Tinitis, ich. Und Herminis.«
    »Wo habt ihr Herminis denn abgesetzt?«
    Makri klappt ihre goldlackierten Zehen ein und wirkt etwas verlegen.
    »Nebenan in deinem Büro.«
    »Gottverdammt! Du hast gesagt, sie wäre nicht dort!«
    »Ich wollte es dir schonend beibringen.«
    Ich marschiere aus meinem Schlafzimmer in mein Büro. Dort finde ich Marihana, Tinitis Schlangenstrickerin und Herminis vor. Alle sehen ein wenig mitgenommen aus.
    »Ich gratuliere euch zu eurer erfolgreichen Mission!«, begrüße ich sie mit beißender Schärfe. »Man kann bei der Vereinigung der Frauenzimmer wirklich darauf bauen, dass sie alles vermasseln, was sie mit ihren manikürten Fingern anfassen.«
    »Wir wollen doch fair bleiben«, sagt Makri hinter mir. »Wir konnten wirklich nicht vorhersehen, dass in dem sicheren Haus ein orkischer Magier war. Ich meine, wie hoch standen wohl die Chancen dafür?«
    Sie hat nicht ganz Unrecht, muss ich zugeben. Aber sie haben es vermasselt, feindlicher Zauberer hin oder her. Ich drehe mich zu Makri um.
    »Was hast du eigentlich an meinem Büro gefressen? Erst letztes Jahr hast du hier diese exotische Tänzerin abgeladen, nach der die Garde gesucht hat.«
    »Sie brauchte Hilfe.«
    »Ach ja? Sie war eine Spionin der Bruderschaft! Und jetzt hast du diese … diese … verurteilte Mörderin hergeschafft. Das Obergeschoss der Rächenden Axt ist alles andere als ein raffiniertes Versteck! Hauptmann Rallig gibt sich praktisch jede Woche die Ehre. Warum konntet ihr sie nicht woanders verstecken?«
    »Wo denn, zum Beispiel?«
    »Zum Beispiel in Morixas Bäckerei. Dort muss es doch ein Plätzchen zum Verstecken geben. Warum zieht ihr mich damit hinein?«
    Herminis steht auf. Sie ist etwa dreißig, schlank, hat eine makellose Haut und blaue Augen. Die monatelange Haft scheint sie nicht besonders mitgenommen zu haben. Wenn die Behörden eine Senatorengattin einbuchten, geben sie ihr eine private Kerkersuite und lassen ihr ihre eigene Garderobe. Man erlaubt sogar, dass sie ihre Verpflegung aus ihrer eigenen Küche bezieht. Das ist alles andere als ein hartes Leben. Jedenfalls bis zu dem Zeitpunkt, an dem sie exekutiert werden.
    »Es tut mir sehr Leid, dass ich Euch derartige Unannehmlichkeiten be…«, beginnt sie.
    Ich unterbreche sie: »Das reicht. Ich habe schon genug Schwierigkeiten gehabt, weil irgendwelche Senatorengattinnen höflich zu mir waren. Was stellt Ihr Euch bloß vor? Glaubt Ihr tatsächlich, dass Ihr die ganze Zeit herumlaufen und mit Höflichkeiten um Euch werfen könnt?«
    Herminis ist merklich verwirrt und sieht Makri an.
    Makris Augen blitzen vor Zorn. »Beschimpf diese Frau nicht. Sie war vier Monate lang im Gefängnis. Ich habe sie hierher gebracht, weil ich dachte, dass du ihr vielleicht helfen könntest.«
    »Ach wirklich?«
    »Ja. Nach diesem Kampf

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