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Ordnungszahl 120

Ordnungszahl 120

Titel: Ordnungszahl 120 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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nä­he­re An­wei­sun­gen ge­ben. Sie wer­den mich je­doch nicht da­von ab­brin­gen kön­nen. Ih­nen zwei Mann Be­gleit­per­so­nal mit­zu­ge­ben. Sie er­schei­nen mir aus­ge­spro­chen un­zu­ver­läs­sig, Sir. Es geht ge­gen mein Pflicht­ge­fühl, Sie ab­rei­sen zu las­sen.«
    »Dürf­te ich er­fah­ren, warum das ge­gen Ihr Pflicht­ge­fühl geht?« frag­te ich spöt­tisch.
    Sein Ge­sicht rö­te­te sich.
    »Weil aus den Un­ter­la­gen der Ge­hei­men Bun­des­kri­mi­nal­po­li­zei her­vor­geht, daß Sie Ih­rer Po­si­ti­on als Chef des ›Drit­ten Ant­ark­ti­schen Raum­ab­wehr-Ge­schwa­ders‹ ent­ho­ben wor­den sind. Ge­gen Sie ist ein Ver­fah­ren ge­lau­fen, in dem Sie der lan­des­ver­rä­te­rischen Be­zie­hun­gen mit Agen­ten des GAS ver­däch­tigt wor­den sind. Bei Ih­nen wur­den Geld­mit­tel ge­fun­den, die un­mög­lich aus Ih­rem Sold stam­men kön­nen.«
    Ich sah ihm starr in die Au­gen, ehe ich zor­nig ent­geg­ne­te:
    »Ma­jor Hes­cap, Sie soll­ten sich nicht um Din­ge küm­mern, die Sie nichts an­ge­hen. Wie Sie se­hen, sit­ze ich als frei­er Mann und in mei­nem al­ten Rang vor Ih­nen. Ich bin von dem Ver­dacht frei­ge­spro­chen wor­den. Ge­gen mei­ne so­ge­nann­te Ver­set­zung, die mit lä­cher­li­chen Ar­gu­men­ten be­grün­det ist, wer­de ich Be­ru­fung ein­le­gen.«
    »Tun Sie das«, ant­wor­te­te er auf­ge­bracht. »Sie sind nur des­halb frei­ge­spro­chen wor­den, weil man Ih­nen nichts be­wei­sen konn­te. Das än­dert aber nichts dar­an, daß Of­fi­zie­re mit Ih­rer Ver­gan­gen­heit nicht auf den Mond ge­hö­ren; vor al­lem nicht als ver­ant­wort­li­che Chefs ei­ner der wich­tigs­ten Ein­hei­ten.«
    Ich sah ge­lang­weilt ge­gen die De­cke und amü­sier­te mich in­ner­lich über den Ei­fer des Ma­jors.
    »Es steht Ih­nen frei, mir den Start zu ver­bie­ten. Ich ha­be ab­so­lut nichts da­ge­gen. Die An­kla­ge war un­be­grün­det. Ich konn­te so­gar ein­wand­frei be­wei­sen, daß die er­heb­li­chen Geld­mit­tel von mei­ner ehe­ma­li­gen Braut stamm­ten, die laut Ak­ten­ver­merk ei­ne der be­deu­tends­ten Fa­bri­kan­tin­nen der ›Süd­ame­ri­ka­ni­schen Uni­on‹ ist. Sonst noch et­was, Mr. Hes­cap?«
    Er at­me­te tief und raff­te gleich­zei­tig mei­ne Pa­pie­re zu­sam­men. Der ein­tre­ten­de Cap­tain er­hielt in mei­ner Ge­gen­wart den Be­fehl, die Un­ter­la­gen zu Oberst Har­lan zu brin­gen und mich so­fort mit­zu­neh­men.
    Der Ma­jor ver­ab­schie­de­te mich kühl, aber das be­rühr­te mich nicht wei­ter. Ich dank­te in­ner­lich dem Al­ten, der wie­der her­vor­ra­gend ge­ar­bei­tet hat­te. Die Un­ter­la­gen und Be­rich­te der Ge­hei­men Bun­des­kri­mi­nal­po­li­zei wa­ren ab­so­lut echt. Wenn man in den Kar­tei­en des FBI nach­ge­forscht hät­te, wä­ren die Ori­gi­na­le al­ler Pa­pie­re so­fort ge­fun­den wor­den.
    Schon die­se Tat­sa­che war ein deut­li­ches Zei­chen für die un­glaub­li­che Macht der GWA. Es wur­den Un­ter­la­gen an­ge­fer­tigt und so un­auf­fäl­lig in die Ak­ten der zu­stän­di­gen Dienst­stel­len ein­ge­glie­dert, daß es mehr als ver­blüf­fend war. In der Hin­sicht konn­te es über­haupt kei­ne Feh­ler­quel­len ge­ben. Die­se Tat­sa­che be­ru­hig­te mich. Ich war und blieb Oberst Glenn C. Per­mont. Dar­an gab es nichts zu rüt­teln.
    Das war ein Start, mit dem ich durch­aus zu­frie­den sein konn­te, zu­mal er für die Ar­beits­me­tho­den der »Ge­hei­men-Wis­sen­schaft­li­chen-Ab­wehr« ty­pisch war.
    »Ein­si­cke­rungs­tak­tik« sag­ten wir da­zu. Sie hat­te sich so vor­züg­lich be­währt, daß wir uns im­mer mehr dar­auf spe­zia­li­sier­ten. Wenn ich et­wa als Spe­zi­al­agent ZBV der GWA in dem ge­hei­men Mond­werk ein­ge­trof­fen wä­re, hät­te ich ru­hi­gen Ge­wis­sens nach drei Stun­den wie­der ab­rei­sen kön­nen, da ich ga­ran­tiert nichts er­fah­ren hät­te. In­fol­ge der Vor­be­rei­tun­gen sah die Sach­la­ge an­ders aus. Wenn un­se­re Rech­nung auf­ging, muß­ten un­se­re spe­zi­el­len »Freun­de« auf Lu­na über den ge­brand­mark­ten Oberst Per­mont bald in­for­miert sein. Des­halb leg­te ich größ­ten Wert dar­auf, daß

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