Ordnungszahl 120
Kontrollstation des Flugplatzes.
Diesmal wurde ich sogar durchleuchtet. Mein Gepäck wurde so eingehend untersucht, daß ich wegen meiner versteckten GWA-Marke beunruhigt war. Sie wurde jedoch nicht gefunden, da die betreffende Reisetasche in der Spezialabteilung der GWA »behandelt« worden war. Auch bei der Durchleuchtung wurde das Etui nicht entdeckt.
Meine Gedanken waren düster. Die Leute machten es mir wirklich nicht leicht; und ich durfte keinen Ton über meine Aufgabe sagen. Nach der Durchleuchtung wurden mir die Fingerabdrücke abgenommen; dann wurden die Kodezeichen meiner magnetisierten Spezialpapiere nochmals mit den Unterlagen verglichen, die einen Tag zuvor aus Washington eingetroffen waren.
Etwa nach einer Dreiviertelstunde war man endlich davon überzeugt, den »echten« Oberst Permont vor sich zu haben. Ich bekam mein Gepäck zurück.
Als mir der Captain die kleinere Reisetasche mit den persönlichen Gegenständen griffbereit hinstellte, meinte er geschäftsmäßig:
» Tut mir leid, Sir, aber die Filmkamera dürfen Sie nicht mitnehmen. Hier ist eine Empfangsbescheinigung. Wenn Sie zurückkommen, wird Ihnen die Kamera wieder ausgehändigt. Solange Sie sich auf den Nevada-Fields aufhalten, haben Sie Ihre Dienstwaffe im ungeladenen Zustand zu führen. Es finden Kontrollen statt. Ich möchte Ihnen deshalb raten, das Magazin grundsätzlich von der Waffe zu trennen. Das Magazin hat außerdem leer zu sein. Die Patronen sind in einer gesonderten Tasche zu tragen.«
Ich sah ihn so wütend an, daß er die Stirn runzelte. Unwillkürlich trat er einen Schritt zurück.
»Das wäre alles, Sir«, erklärte er. »Nein, doch nicht. Major Hescap möchte Sie sprechen. Die erste Tür links. Der Major ist der Sicherheitschef für die Einreiseflughäfen.«
»Interessant. Das heißt doch wohl, daß es für den eigentlichen Raumhafen nochmals einen Sicherheitsdienstchef gibt, nicht wahr? Sagen Sie nur nicht, dieser Mann würde mir auch noch auf den Zahn fühlen.«
Er zuckte die Achseln und sah mir nach, als ich auf die Tür zuging. Ein Sergeant ließ sie aufgleiten. Beim Betreten des mittelgroßen Raumes erkannte ich den älteren Mann, den ich schon auf der Fernbildfläche des Transporters gesehen hatte.
Er stand auf, verbeugte sich höflich und stellte sich noch einmal vor.
Ich setzte mich dicht vor seinen Schreibtisch, der mich mit seiner Schaltern und Bildgeräten an den Arbeitsplatz von General Reling erinnerte.
Er musterte mich prüfend und – wie mir schien – zurückhaltend. Als ich die Papiere erkannte, die vor ihm lagen, ahnte ich, worum es ging.
»Sir, ich darf Sie bitten, meine Bemerkungen so aufzufassen, wie sie gemeint sind«, sagte er kühl.
»Wie meinen Sie das? Ich verstehe nicht.«
»Ich beabsichtige nicht, Sie persönlich zu beleidigen, aber wenn es nach mir ginge, würde ich Ihnen die Ausreise verweigern und Sie mit einer bewaffneten Eskorte nach Washington zurückschicken.«
Das war klar und deutlich. Ich mußte mir Mühe geben, ein amüsiertes Schmunzeln zu unterdrücken. Gelassen blies ich den Rauch meiner Zigarette in gleichmäßigen Zügen in die Luft.
»Sehr freundlich von Ihnen, Major. Sie täten mir damit einen großen Gefallen. Ich lege absolut keinen Wert darauf, auf der Rückseite des Mondes kaltgestellt zu werden.«
Er warf einen bezeichnenden Blick auf meinen Kometen-Orden und meinte:
»Wie gesagt steht es leider nicht in meiner Macht. Auf Grund der Befehle, die ich hinsichtlich Ihrer Person erhalten habe, muß ich schnellstens dafür sorgen, daß Ihnen eine Transportrakete zur Verfügung gestellt wird. Oberst Harlan, Sicherheitschef des Raumflughafens, wird Ihnen
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