Ordnungszahl 120
Stimme des Majors aus dem Lautsprecher.
»In Ordnung, Sir. Ich erteile Ihnen Landeerlaubnis. Bitte melden Sie sich in der Kontrollstation von Flugfeld II. Sie werden erwartet. Ende.«
Einigermaßen verblüfft sah ich auf die verblassende Bildfläche. Der Erste Pilot des Transporters legte mein Erstaunen verkehrt aus und meinte lachend:
»Machen Sie sich nichts daraus, Sir. Die wären sogar dem Präsidenten gegenüber mißtrauisch. Sie können sich wahrscheinlich nicht vorstellen, welche Unannehmlichkeiten wir schon hatten. Die Nevada-Fields wimmeln von Kontrollstationen und Sicherheitseinrichtungen aller Art. Den Raumflughafen darf man nur betreten, wenn man einen Stapel Spezialpapiere vorweisen kann. Vor den Durchleuchtungsgeräten werden Sie vollständig entkleidet, damit Sie auf keinen Fall einen unerlaubten Gegenstand mitnehmen.«
Ich lächelte flüchtig zu den Erklärungen, dachte jedoch bei seinen Worten an völlig andere Dinge. Vor den scharfen und auch notwendigen Kontrollen brauchte ich mich nicht zu fürchten. Welcher Sinn verbarg sich aber hinter der Bemerkung des Majors, daß ich erwartet wurde!
Wer konnte das sein? Hatte der Chef eine neue Nachricht für mich? Das war leicht möglich, denn ich fühlte instinktiv, daß der so verworren scheinende Fall noch viele Überraschungen barg. Ich hatte nicht nur das Geheimnis um das neue Element zu lüften, sondern darüber hinaus die Leute zu fassen, die offensichtlich mit unseren Gegnern Hand in Hand arbeiteten.
Während ich angestrengt überlegte, welche Komplikationen nun wieder eingetreten sein mochten, rauschte die Maschine im Tiefflug über gewaltige Hallen hinweg. Vor uns tauchte die Landebahn von Flughafen II auf. Sie war für Maschinen vom Ausmaß unseres Transporters berechnet und daher mehr als sieben Meilen lang.
Obwohl keiner der Piloten eine Handbewegung machte, setzte die Maschine so sanft auf, daß man nur staunen konnte. Sämtliche Schaltungen wurden von vollautomatischen Geräten durchgeführt. Die elektronische Technik grenzte schon ans Wunderbare. Besonders für die Raumpiloten der Mondschiffe war sie eine große Hilfe. In den letzten Jahren war es zu keiner Bruchlandung mehr gekommen. In den Kreisen der angehenden Raumpiloten beschwerte man sich bereits darüber, daß die Robotautomaten langsam die Hand des Menschen verdrängten.
Wir rasten etwa vier Meilen weit über das Rollfeld, bis der Transporter endlich zum Stillstand kam. Anschließend rollte er über eine Zubringerbahn bis zum Kontrollturm zurück.
Ich bedankte mich bei der Besatzung und verließ mitsamt meinem Gepäck den fliegenden Riesen.
Als ich vor der hydraulischen Hebevorrichtung trat und gerade nach meinen schweren Gepäckstücken greifen wollte, tauchte vor mir ein Mann in der khakifarbenen Uniform des Sicherheitsdienstes auf. Er stand im Range eines Captains. Seine Bewegungen wirkten leger.
Dieser Mann sah zwar auch auf meinen Orden, doch die Auszeichnung beeindruckte ihn nicht annähernd so stark wie den jungen Offizier auf dem Airport von Alexandria.
»Oberst Permont, Sir?« fragte er. Erneut zückte ich meine Papiere.
»Nein, ich bin mein eigener Onkel«, gab ich verärgert zur Antwort. »Wie oft wollen Sie mich eigentlich noch kontrollieren und ausfragen? Ihr leidet wohl alle unter einem Sonnenstich, oder?«
Die beiden Soldaten in seiner Begleitung grinsten ungeniert, doch der Captain zuckte mit keiner Wimper. Pedantisch verglich er die dreidimensionalen Bilder mit meiner Person und steckte den Spezialpaß danach in die Rocktasche.
Augenblicke später brachte mich ein Militärwagen zur
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