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Ordnungszahl 120

Ordnungszahl 120

Titel: Ordnungszahl 120 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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aus­rei­chend sind. Ach­ten Sie auf Per­mont. Wir las­sen uns nicht mehr se­hen, da das den Hyp­no­se­block un­wirk­sam ma­chen wür­de. Set­zen Sie sich so­fort mit X-1 in Ver­bin­dung. Ich muß die Un­ter­la­gen schnells­tens er­hal­ten. Ge­hen Sie nun; wir ha­ben schon zu­viel Zeit ver­lo­ren.«
    Die Asia­ten blie­ben zu­rück. Wir schrit­ten mit Mitchum auf die Ma­schi­ne zu, die plötz­lich in un­se­rem Blick­feld auf­tauch­te.
    Als wir dicht da­vor­stan­den, »er­wach­ten« wir so, wie es von uns er­war­tet wur­de. Han­ni­bal spiel­te sei­ne Rol­le vor­züg­lich. Er han­tier­te mit dem Schrau­ben­schlüs­sel her­um, als hät­te er das die gan­ze Zeit über ge­tan. Es fiel kein Wort hin­sicht­lich der wah­ren Er­eig­nis­se.
    Als ich sag­te:
    »Okay, das wird bis zum Werk hal­ten«, mein­te er, daß ich des­sen ab­so­lut si­cher sein könn­te.
    Mitchum schi­en er­leich­tert zu sein, auch wenn er an mei­nen Bli­cken er­kann­te, daß ich ge­nau wuß­te, was ei­gent­lich ge­sche­hen war. Al­les ver­lief pro­gramm­ge­mäß, nur muß­te ich trotz­dem auf­pas­sen, um kei­nen Feh­ler zu be­ge­hen.
    »Sie hän­gen sich an mei­ne Ma­schi­ne, nicht wahr?« sag­te er ein­dring­lich. Ich nick­te kurz.
    Dann ging ich mit Han­ni­bal zu un­se­ren wei­ter ent­fernt ste­hen­den Jä­gern zu­rück. Als die Di­stanz groß ge­nug war und wir nicht mehr be­ob­ach­tet wer­den konn­ten, husch­te das ers­te Grin­sen über sei­ne Lip­pen. Er schi­en sich köst­lich zu amü­sie­ren.
    War­nend deu­te­te ich auf die An­ten­ne auf sei­nem Helm. So­fort preß­te er die Lip­pen fest zu­sam­men. Die kleins­te Be­mer­kung hät­te uns noch ver­ra­ten kön­nen. Hin­ter den die Sicht ver­de­cken­den Fel­sen stan­den Män­ner mit schuß­be­rei­ten Waf­fen. Da­bei muß ich er­wäh­nen, daß man uns die Pis­to­len wie­der in die Half­ter ge­steckt hat­te.
    Als ich in mei­ner Ma­schi­ne an­ge­kom­men war, rief ich das Werk an. Auf der Bild­flä­che er­schi­en Tal­bots Ge­sicht.
    Ich gab durch, daß es uns in ge­mein­sa­mer Ar­beit ge­lun­gen wä­re, Mitchums Ma­schi­ne wie­der flug­fä­hig zu ma­chen und ich nun star­ten wür­de.
    Da­bei gab ich ge­nau die Po­si­ti­on an, die mir »ein­sug­ge­riert« wor­den war. In dem Au­gen­blick fiel mir erst auf, daß sie mit den An­ga­ben über­ein­stimm­te, die Han­ni­bal bei un­se­rer Lan­dung ab­ge­setzt hat­te. Sie wa­ren un­ge­nau ge­we­sen. Das hat­te sich der Chi­ne­se zu­nut­ze ge­macht.
    Da­durch gab es auch an die­sem Punkt kei­nen Feh­ler. Ich muß­te die prä­zi­sen Ge­dan­ken­gän­ge des Asia­ten be­wun­dern. Sie hat­ten nur zwei klei­ne Feh­ler be­gan­gen, aber die hat­ten ih­nen zwangs­läu­fig pas­sie­ren müs­sen. Wo­her hät­te der Mann auch wis­sen sol­len, wen er in Wirk­lich­keit vor sich hat­te? Wer hät­te ihm sa­gen sol­len, daß es zwei Män­ner gab, de­ren Ge­hir­ne neu­ro­chir­ur­gisch prä­pa­riert wor­den wa­ren!
    Han­ni­bal durf­te of­fi­zi­ell nichts wis­sen, so daß er in Mitchums Ge­gen­wart äu­ßerst vor­sich­tig zu sein hat­te.
    Wäh­rend ich mein Trieb­werk an­lau­fen ließ und den Start­be­fehl über die Bild­sprech­an­la­ge er­teil­te, be­gann ich dar­über nach­zu­grü­beln, wie die Sa­che ei­gent­lich wei­ter­ge­hen soll­te. Ich kann­te einen be­deu­ten­den Ver­bin­dungs­mann der Asia­ten. Mitchum, Ka­pi­tän der ers­ten Staf­fel.
    Von wem emp­fing er aber die wich­ti­gen In­for­ma­tio­nen? Es konn­te sich um ei­ne ein­zel­ne Per­son han­deln, aber es war auch mög­lich, daß meh­re­re kom­pe­tente Wis­sen­schaft­ler in den Fall ver­wi­ckelt wa­ren.
    Vor­dring­lich hat­te ich aber her­aus­zu­fin­den, was es ei­gent­lich mit dem be­gehr­ten Ele­ment auf sich hat­te, des­sent­we­gen der asia­ti­sche Ge­heim­dienst so­gar die Spio­na­ge­tä­tig­keit an der Ko­balt­bom­be zu­rück­ge­stellt hat­te.
    Das Ge­heim­nis muß­te doch zu ent­schlei­ern sein!
    Wäh­rend ich mich mit die­sen Ge­dan­ken be­schäf­tig­te, schos­sen wir auf flam­men­den Gas­säu­len in den schwar­zen Him­mel.
     
     

9.
     
    Elis Tee­fer war ei­ne be­mer­kens­wer­te Frau, doch zau­bern konn­te

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