Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ordnungszahl 120

Ordnungszahl 120

Titel: Ordnungszahl 120 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
Vom Netzwerk:
Be­häl­ter ein­fach ab. Er wird ga­ran­tiert ge­fun­den. Das ist al­les.«
    Er blick­te sich noch­mals prü­fend um. Als er ge­ra­de ge­hen woll­te, summ­te das Bild­sprech­ge­rät. Ich drück­te auf die Tas­te.
    Auf dem Schirm er­schi­en Oberst Ur­ban, un­ser Si­cher­heits­chef.
    Mitchum ver­färb­te sich et­was. Has­tig wich er in ei­ne Ecke zu­rück, wo er von der Auf­nah­me­op­tik nicht er­faßt wer­den konn­te.
    Ich grins­te in­ner­lich und ver­nahm Ur­bans Stim­me, die so dröh­nend wie im­mer klang. Er war äu­ßerst vor­sich­tig und mach­te kei­ne über­flüs­si­ge Be­mer­kung.
    »Per­mont, als Sie un­ter­wegs wa­ren, ist ein Ku­ri­er aus Wa­shing­ton an­ge­kom­men. Die Sa­che eilt. Es sind auch Be­feh­le für Sie da­bei. Es schei­nen wich­ti­ge Trans­por­te be­vor­zu­ste­hen, die Sie un­ter Ih­re Fit­ti­che neh­men sol­len. Kön­nen Sie gleich ’rü­ber­kom­men?«
    »Okay, ich bin in ei­ner Vier­tel­stun­de bei Ih­nen«, gab ich gleich­mü­tig zu­rück. Ur­ban schal­te­te ab.
    Mitchums Ge­sicht war schweiß­über­strömt. Mein viel­sa­gen­des Lä­cheln schi­en sei­ne Ner­ven zu­sätz­lich zu stra­pa­zie­ren.
    »Was ha­ben Sie denn, mein Lie­ber? Regt Ur­ban Sie so auf?«
    »Spot­ten Sie nicht«, ent­geg­ne­te er auf­ge­bracht. »Der Mann ist ge­fähr­li­cher als er aus­sieht. Über­all im Werk hat er Pos­ten auf­ge­stellt. Man kann bald kei­nen Schritt mehr tun, oh­ne von ei­nem Si­cher­heits­bul­len ge­se­hen zu wer­den. Das paßt mir nicht.«
    »Mir auch nicht. Die Maß­nah­men ha­ben Sie sich aber selbst zu­zu­schrei­ben. Wenn Sie nicht so ver­blen­det ge­we­sen wä­ren, hät­ten Sie sich sa­gen müs­sen, daß ein ge­walt­sa­mer Ein­bruch ins Werk nie­mals ge­lin­gen kann. Das hat­ten Sie doch ver­an­laßt, nicht wahr?«
    »Was heißt hier ver­an­laßt«, rea­gier­te er wü­tend. »Ich er­hal­te schließ­lich auch Be­feh­le. Ich hat­te nur da­für ge­sorgt, daß die Raum­strei­fe nicht zur Stel­le war, als man hier ein­drin­gen woll­te. Dar­aus er­se­hen Sie deut­lich, daß Ur­ban ge­fähr­lich ist. Er hat sehr hart zu­ge­schla­gen.«
    »Da­für ha­ben Sie den Mon­go­len un­schäd­lich ge­macht, ehe er aus­sa­gen konn­te. Wo­her hat­ten Sie ei­gent­lich die Säu­re, die Sie bei ei­nem Be­such in das Öl­bad des Ver­wun­de­ten schüt­te­ten? Der Mon­go­le muß viel aus­ge­stan­den ha­ben. Kein Wun­der, daß er nicht mehr zu ret­ten war.«
    »Wo­her wis­sen Sie das?« frag­te er lei­chen­blaß. Sei­ne Hand nä­her­te sich sei­ner Dienst­waf­fe.
    »Von ei­nem Arzt der Werk­kli­nik, den ich in der Bar ge­spro­chen ha­be. Ver­lie­ren Sie doch nicht im­mer gleich die Be­herr­schung, Sie Mond­s­äug­ling.«
    Als ich dro­hend auf ihn zu­ging, lä­chel­te er mich ver­zerrt an.
    »Okay, okay, ich mein­te ja nur. Hat er et­wa auch ge­sagt, daß ich die Säu­re in das Öl­bad ge­schüt­tet ha­be?«
    »Sie sind noch ein­fäl­ti­ger, als Sie aus­se­hen, Mitchum«, gab ich ge­lang­weilt zu­rück. »Na­tür­lich nicht, aber ich kann schließ­lich den­ken.«
    »Die Er­kennt­nis dürf­te Ih­nen aber nicht viel nüt­zen. Ver­ges­sen Sie nicht, daß wir im glei­chen Boot sit­zen.«
    »Kei­ne Sor­ge, mein Ge­dächt­nis funk­tio­niert aus­ge­zeich­net. Ver­schwin­den Sie jetzt, ich muß zu Ur­ban.«
    Fünf­zehn Mi­nu­ten spä­ter be­trat ich das Fer­tig­ge­bäu­de, in dem Ur­ban sein Haupt­quar­tier auf­ge­schla­gen hat­te. In sei­nem Dienst­zim­mer saß ein jün­ge­rer Mann in der Uni­form der Raum­ab­wehr. Als sich die Tür schloß, er­kann­te ich noch die bei­den ein­ge­weih­ten Sol­da­ten, die mit schuß­be­rei­ten Ma­schi­nen­waf­fen Wa­che scho­ben.
    Der Leut­nant drück­te mir die Hand und stell­te sich als Son­der­be­auf­trag­ter des GWA-Haupt­quar­tiers vor. Ich ließ mir sei­ne Mar­ke zei­gen und stell­te fest, daß sie die cha­rak­te­ris­ti­schen Merk­ma­le auf­wies.
    »Zu­nächst Grü­ße vom Al­ten, Sir«, sag­te er. »Ge­ne­ral Re­ling war ziem­lich über­rascht, als Ih­re Nach­rich­ten ein­tra­fen. So­fort hat er den wis­sen­schaft­li­chen Stab der GWA in Trab ge­bracht. Hier ist der Film, Sir.«
    Er hän­dig­te mir ei­ne klei­ne

Weitere Kostenlose Bücher