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Organic

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Titel: Organic Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Kava
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bleiben, bevor er wie ein General vor der Schlacht hinzufügte: „Wenn ich verliere, dann nur nach erbittertem Kampf.“
    Als Jason wieder in seinem eigenen Büro war, konnte er sich nicht konzentrieren. Er hatte noch jede Menge Dinge zu erledigen, bevor er am nächsten Morgen nach Florida abflog. Es gefiel ihm gar nicht, dass er drei ganze Tage nicht im Büro sein würde, und noch weniger gefiel ihm, dass er dann wieder diese Aktenstapel vorfinden würde.
    Er war lange auf gewesen, hatte im Internet gesurft und nach weiteren Verbindungen zwischen Sidel und Zach gegoogelt. Aber das „South Beach Resort“ war die einzige Verbindung geblieben, die er finden konnte. Vielleicht war es ja doch ein Zufall gewesen. Um die Dinge schlimmer zu machen, hatte ihm seine Sekretärin einen dicken Umschlag mit Formularen gebracht, die unbedingt umgehend ausgefüllt werden mussten. Auf dem Umschlag stand „Vertragsverlängerung“. Nach einem kurzen Blick sah es aus, als wäre das genau der Routinekram, den er jetzt brauchte. Für mehr hätte seine Aufmerksamkeit auch gar nicht mehr ausgereicht.
    Jason zog die Formulare heraus und wollte gerade mit dem Ausfüllen beginnen, als er den schon vorgedruckten Namen EcoEnergy in der Zeile für den Vertragspartner entdeckte. Er sah sich noch einmal den Umschlag und dann die Vertragsbeschreibung an. Von diesem hier wusste er nichts, und trotzdem sollte er verlängert werden, was in diesem Fall hieß, dass die Einjahresfrist abgelaufen war.
    Es war grundsätzlich Jason, der die Verträge für den Investitionsausschuss vorbereitete, die der Senator einbrachte und unterstützte. Und zweifellos hätte Jason sich erinnern können, wenn mit EcoEnergy bereits ein Vertrag abgeschlossen worden wäre. Er überflog die Seiten, aber nichts davon kam ihm irgendwie bekannt vor. Nach seiner Einschätzung musste er am Ausschuss vorbei genehmigt worden sein, weil er als Teil der Katastrophenhilfe nach den Hurrikanen der vergangenen Jahre klassifiziert worden war. Neben zwei unentzifferbaren Unterschriften war die Signatur von Senator Adams unten auf die letzte Seite gekritzelt.
    Jason nahm einen Stift und begann mit dem Ausfüllen. Was hieß das, wenn ihm dieser Vertrag damals nicht unter die Augen gekommen war? Es hatte Hunderte ähnlicher Verträge gegeben nach den Verwüstungen infolge der Stürme. Und auch wenn es ein bisschen merkwürdig war, dass Senator Adams diesen mit keinem Wort erwähnt hatte, war es nicht ungewöhnlich. Aber was, wenn Senator Adams einfach vergessen hatte, dass EcoEnergy bereits ein Multimillionendollarvertrag mit der US-Regierung bewilligt worden war, um den Schutt der Verwüstungen zu beseitigen?
    Jason lehnte sich zurück und schob das Formular von sich. Er wollte schon einen Dartpfeil werfen, aber stattdessen drehte er ihn zwischen den Fingern hin und her.
    Der Senator vergaß so etwas nicht. Es hätte ihm als weiteres Argument gedient, um auf die Wohltaten und Verdienste hinzuweisen, die EcoEnergy bereits vorweisen konnte. Dabei hatte Jason nicht einmal gewusst, dass die Firma in der Lage war, die Schuttberge nach einem Hurrikan zu verarbeiten. Ging es nicht einzig und allein um Schlachthof abfalle? Und warum war davon während der Führung mit keinem Wort die Rede gewesen? Das war doch merkwürdig. All diesen Schutt zu beseitigen und gleichzeitig daraus Öl herzustellen wäre doch eine Errungenschaft, mit der Sidel ohne Zweifel herumprahlen würde.
    Warum also tat er es dann nicht?
    Während Jason zurückgelehnt in seinem Schreibtischsessel saß und sich mit den Federn seines Dartpfeils gegen die Schläfe klopfte, breitete sich ein ungutes Gefühl in seiner Magengrube aus. Die ganze Sache stank. Da stimmte irgendetwas nicht, und das gefiel ihm ganz und gar nicht. Er richtete den Pfeil auf die Scheibe an der Wand und warf. Dann schaute er beiläufig hinüber. Diesmal hatte er sein Ziel verfehlt.

84. KAPITEL
    Pensacola Beach, Florida
    Eric überraschte Howard. So jedenfalls schien es. Howard murmelte etwas in den Hörer und legte schnell auf.
    Eric überlegte, ob es vielleicht Howards alte Freunde waren, die aus Miami hersegelten. Aber dafür, dass es Freunde waren, versetzte ihr Besuch Howard ganz schön in Unruhe. Und das, wo ihn sonst kaum etwas aus der Ruhe brachte.
    Über seine früheren Freunde oder sein früheres Leben sprach Howard nicht. Ebenso hielt es Eric. Keiner aus der Runde vom „Bobbye’s“ tat das. Aus seinen eigenen Quellen wusste Eric, dass Howard

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