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Organic

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Titel: Organic Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Kava
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energiegeladener Politiker zu sehen, Arm in Arm mit Staatsmännern wie Präsident Putin oder Hollywoodstars wie Susan Sarandon und Tim Robbins. Jason war nie zuvor einem Politiker begegnet – und als einfacher Botenjunge hatte er bei vielen von ihnen einen kurzen Blick hinter die Kulissen werfen können –, der jedem nach ein paar Minuten das Gefühl vermittelte, verstanden und ernst genommen zu werden – und nicht nur Anhängern der Demokraten, sondern ebenso der Republikaner.
    Jason war mit wenigen männlichen Vorbildern aufgewachsen, abgesehen von seinem einfach gestrickten und gutmütigen Onkel Louie und vielleicht Michael Jordan. Senator Adams hatte ihm sein Büro anvertraut, sein Image, seinen Ruf. Das war eine ganze Menge. Im Gegenzug gab Jason ihm seine Loyalität und seinen Respekt. Aber jetzt hätte er gewünscht, er könnte noch mehr für ihn tun.
    Das Telefon auf dem Schreibtisch des Senators klingelte, zweimal, dann war es still. Jason erkannte das Signal des Vorzimmers, dass ein Anruf in der Leitung wartete, den der Senator nicht würde verpassen wollen.
    Senator Adams sah geradezu erleichtert aus – endlich eine Ablenkung.
    „Ja“, sagte er in den Hörer. Er sah Jason an und zog eine Augenbraue hoch. „Stellen Sie durch“, sagte er seiner Sekretärin. Dann machte er eine Pause, bevor er sarkastisch bemerkte: „Nun, wenn man vom Teufel spricht ...“
    Jason war sich sicher, dass er nun doch noch erleben würde, wie Senator Adams Sidel die Leviten las. Aber nach der Begrüßung hörte er für mehrere Minuten nichts außer einem gelegentlichen „Hm“ oder „Aha“. An einer Stelle drehte der Senator sich weg und wandte Jason den Rücken zu.
    „Ich kümmere mich darum“, sagte er schließlich und legte auf.
    Jason sagte nichts. Er wagte es nicht einmal, einen Scherz zu machen.
    Senator Adams ließ sich in seinen Lederstuhl fallen und beugte sich vor. Er begann alles auf seinem Schreibtisch sorgfältig zurechtzurücken, Stück für Stück um ein paar Millimeter, nicht mehr, nach rechts. Jason erkannte die vertraute Handlung und wartete, bis sein Chef seine Gedanken geordnet und sich beruhigt haben würde. Und die ganze Zeit dachte Jason nur: Warum lässt er sich das von diesem Mistkerl überhaupt gefallen?
    Als hätte der Senator Jasons ungestellte Frage gehört, schaute er schließlich auf, die Ellbogen auf die Tischplatte gestützt, die Fingerspitzen beider Hände aneinandergelegt, sodass seine Finger ein Zelt bildeten und Jason signalisierten, dass er sich wieder gefangen hatte. „Offenbar stellt diese Frau, diese Wissenschaftlerin, eine Bedrohung dar. Sidel befürchtet, sie oder ihr Vater könnten den Energiegipfel stören wollen.“
    „Hat er das Zivilschutzministerium alarmiert?“ Senator Adams versuchte Jason mit einer Handbewegung zu beschwichtigen.
    „Er will keinen vorzeitigen Alarm auslösen, und da bin ich ganz seiner Meinung. Ich habe ihm gesagt, dass ich mich darum kümmern werde.“ Dann zögerte er einen kurzen Moment. „Sie müssen alles herausfinden, was Sie über ihren Vater Arthur Galloway finden können. Sidel scheint den Mann für ausgesprochen gefährlich zu halten.“

66. KAPITEL
    Pensacola Beach, Florida
    „Drei Jahre habe ich dich nicht gesehen, und du hast als Einziges im Kopf, dass ich mein Aussehen ändern muss.“ Sabrinas Witzelei war eher ihrer Erschöpfung und nervlichen Belastung geschuldet als anderen Gründen.
    Erst vor ein paar Minuten hatte sie beobachtet, wie Miss Sadie aus dem Fischerladen kam, mit Eric im Schlepptau. Plötzlich spielte es gar keine Rolle mehr, wie lange sie sich nicht gesehen hatten und warum. Sie war einfach nur erleichtert.
    Vom Gehweg aus starrte er sie an, und sie schaute zurück, ohne sich vom Rücksitz des Studebakers zu rühren, der auf dem Parkplatz gegenüber stand. Eric sah aus wie immer, vielleicht ein bisschen schlanker und das Haar sehr viel kürzer. Sie konnte sich nicht erinnern, ihn je in einem pinkfarbenen Polohemd gesehen zu haben, aber er sah gut aus, braun gebrannt, glatt rasiert, gesund und kräftig.
    Er hielt sich nicht lange auf, eine seiner Angewohnheiten, die ihn schon oft in Schwierigkeiten gebracht, aber auch ebenso oft vor welchen bewahrt hatte. Noch auf dem Gehweg beugte er sich zu Miss Sadie hinunter und sagte etwas, worauf sie nickte und rasch zum Auto herüberkam. Dann warteten sie, bis Eric das „Geöffnet“-Schild des Ladens auf „Geschlossen“ gedreht und den Laden abgesperrt hatte.

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