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Orgie im Mondschein

Orgie im Mondschein

Titel: Orgie im Mondschein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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erholen?«
    »Da gibt es nichts zu tun«,
sagte sie gelassen. »Jedes zweite Wochenende fahre ich nach San Francisco.«
    »Vielleicht würden Sie an Ihrem
nächsten freien Wochenende mit mir zu Abend essen?«
    »Gern«, sagte sie, ohne zu
zögern.
    »Ich wohne im Crescent
Hotel«, sagte ich. »Vielleicht rufen Sie mich an, wenn Sie in die Stadt
kommen? Sind Sie an diesem Wochenende frei?«
    »Ja. Ich fahre für gewöhnlich
gegen sieben Uhr am Freitagabend nach San Francisco.«
    »Das wäre also morgen abend . Wollen wir uns nicht gleich fest verabreden?«
    »Das will ich sehr gern tun,
Mr. Holman .«
    »Großartig«, sagte ich. »Und
Dank für die Information.«
    Sie öffnete mir die Tür, und
ich trat in die große Empfangsdiele hinaus.
    »Ich glaube, um Julie Marchants willen sollten Sie noch etwas wissen.«
    »Was denn?«
    Ihre Stimme senkte sich fast
bis zu einem Flüstern. »Dieser nervöse Zusammenbruch, den Carol hatte, war eine
höfliche Umschreibung dafür, daß sie rauschgiftsüchtig war.«
    »Rauschgiftsüchtig?«
    »Heroin. Der Monat in der
psychiatrischen Abteilung mußte deshalb sein, weil Julie sie überredet hatte,
sich einer plötzlichen radikalen Entziehungskur zu unterziehen und«, ihr
Gesicht wurde plötzlich bleich, »es war sehr nett, daß Sie mir noch einmal
guten Tag gesagt haben, Mr. Holman . Ich bin froh, daß
Doktor Norris Ihnen behilflich sein konnte. Leben Sie wohl.«
    Sie schloß die Tür schnell vor
meiner Nase, und ich drehte gerade rechtzeitig den Kopf, um zu sehen, wie sich
die Tür zum Sprechzimmer des Doktors leise schloß.
     
     
     

SECHSTES KAPITEL
     
    S ally McKee öffnete ihre Wohnungstür und stieß einen schrillen Schrei aus, als sie sah, daß
ich es war. Ihr Haar war völlig mit einem seidenen Schal umhüllt, und ihr
ganzes Gesicht von etwas bedeckt, was wie eine dicke Maske aus getrocknetem,
schwarzem Schlamm aussah. Sie trug ein Pyjamaoberteil und sonst nicht viel,
aber den Einzelheiten konnte ich nicht nachgehen, weil ihre langen Beine sie
schleunigst außer Sichtweite brachten. Ich schloß die Tür, ging ins Wohnzimmer
und setzte mich auf die Couch. Etwa zehn Minuten später erschien Sally erneut,
diesmal in einem weißen Pullover und enganliegenden schwarzen Hosen. Ihr Haar
war in der gewohnten windzerzausten Manier frisiert, und ihr Gesicht machte
einen frischgeschrubbten Eindruck, ohne daß irgendwo noch ein Fleck schwarzen
Schlamms erkennbar war. Ihre grauen Augen waren kalt und die Fragezeichenbrauen
zu einem finsteren Strich zusammengezogen.
    »Rick Holman «,
sagte sie mit eisiger Stimme, »wagen Sie ja nicht, das noch einmal zu tun —
niemals!«
    »Was tun?« fragte ich
unschuldig.
    »Einfach zu einem Mädchen
hereinspaziert zu kommen, ohne sie erst telefonisch wissen zu lassen, daß Sie
kommen. Ich dachte, ich hätte den ganzen Nachmittag für mich, so daß ich mal
gründlich was für meine Schönheit tun könnte — eine Lehmpackung und was sonst
noch alles dazu gehört! Und mitten drin kommen Sie an und klopfen an meine Tür.
Das sind Voyeursmanieren !«
    »Es bedarf ganz gewiß einer
Erklärung«, sagte ich scharf, »wieso sich meine Assistentin während ihrer
Arbeitszeit auf meine Kosten einer kosmetischen Behandlung unterzieht!«
    »Wieso?« Ihre Augen wurden
riesig. »Wollen Sie vielleicht keine schöne Assistentin haben? Weiß ich, wann
Ihnen plötzlich in den Sinn kommt, ich soll irgendwo hingehen und jemanden
verführen? Darauf muß ich doch vorbereitet sein. Nicht?«
    »Die Verführungen haben noch
eine Weile Zeit«, sagte ich. »Im Augenblick sollen Sie nur meine gute kleine
Assistentin sein und ein paar Fragen beantworten.«
    »Okay.« Sie ließ sich neben mir
auf der Couch nieder. »Was denn?«
    »Wo finde ich Johnny Reinhart?«
    »Er hat irgendwo ein Büro. Ich
glaube, ich kann seine Adresse im Telefonbuch für Sie heraussuchen.«
    »Gut. Außerdem möchte ich noch
einmal mit Julie sprechen. Glauben Sie, daß Sie das für mich arrangieren
können?«
    Sie sah zweifelnd drein. »Ich
weiß nicht. Das Problem ist, an Linc Page vorbeizukommen.«
    »Es ist wichtig. Vielleicht
können Sie Julie, falls er nach wie vor erkältet ist, überreden, noch einmal
hierherzukommen, so wie gestern abend .«
    »Was soll ich ihr sagen?«
    »Sagen Sie ihr, daß ich sie,
wenn sie mir noch ein paar Fragen ehrlich beantwortet, in Ruhe lassen werde.«
    »Ist das Ihr Ernst, Rick?«
    »Vielleicht.«
    Sie zog eine Schnute. »Sie
vertrauen Ihrer schönen Assistentin

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