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Oriental Basics

Oriental Basics

Titel: Oriental Basics Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: GU
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auch einem Gestell zum Zusammenklappen. Auf diesem Tisch lassen sich Zutaten für die Teezeremonie postieren, eine reiche Auwahl von Mezze oder ein Couscous zur Selbstbedienung. Wer so ein Tablett wie ein echter Orientale mit beiden Händen vor seine Gäste stellt, der kann eigentlich nichts mehr falsch machen. Und darf dann sogar etwas tun, was als extrem spießig gilt. Lies nach unter PANTOFFELN .
    Pantoffeln
    Öffnet der Gastgeber die Tür in Pantoffeln, wird’s wohl nichts mit dem rauschenden Fest. Ausnahme: die Orient-Party. Denn da sind Pantoffeln Pflicht für alle. Natürlich keine Filzlatschen oder Birkenschocks, sondern die Originale aus dem Orient, spitz wie die Paprika beim Türken. Cediks, Babouche oder Mules heißen sie und können ganz aus Leder oder feinem Stoff mit traditionellen bis wilden Mustern und Applikationen sein. Die ließen schon den kleinen Muck ganz vorne mitlaufen und sind jetzt wieder sehr im Trend. Der Kenner trägt sie auch auf der Straße – besonders zur weiten Hose auf dem Markt. Auf zum BASAR .
    Basar
    Nimm Kauf- und Kaffeehaus, mische es mit Zirkuskunst und Handwerk, verstreue das rund um eine Moschee – fertig ist der Basar, persisch »bazaar«, arabisch »suk«, deutsch »Markt«. Aber was sind schon Worte bei all dem Geschrei und Gesang, Feilschen und Hämmern, Brutzeln und Duften zwischen den überquellenden Läden. Wobei das Chaos seine Ordnung hat, so wie all die Gewürze, Silberkannen, Plastikeimer ihre eigenen Gassen haben. Aber was ist schon ein Gasse, wenn es hunderte sind? Dann hilft nur Ruhe bewahren. Gehen wir ins Kaffeehaus auf eine WASSERPFEIFE .
    Wasserpfeife
    Wir wollen hier weder berauschen noch vergiften, wir wollen erzählen: Wie der Italiener beim Kaffee vertraut der Orientale beim Rauchen lieber aufs Stammlokal als aufs Wohnzimmer. Dort hocken die Männer auf Augenhöhe mit ihrer Shisha (türk. Shishe, liban. Nargila), in der ein Stück Kohle den Tabak in einen Wassertank rauchen lässt. Wird nun reihum am Schlauch der Pfeife gesaugt, drückt es den Rauch blubbernd durchs Wasser und er strömt kühl gefiltert in den Mund. Schädlich? Unhygienisch? Ab und zu gar illegal? Mag sein. Wir erzählen ja nur. Wie wär’s mit einem kleinen SPIEL ?
    Spiel
    Schach kommt vom »Schah«, dem persischen König, der dem berühmtesten Spiel der Welt seinen Namen gab. Erfunden in Indien, entdeckt von den Persern, machten die Araber das »Spiel der Könige« bei uns populär. Und mehr: Auch Backgammon verdanken wir den verspielten Orientalen, die es schon im alten Babylon kannten, ebenso wie das ähnliche Kalah(a), bei dem Bohnen, Murmeln oder Edelsteine durch Kuhlen hüpfen. Selbst das Kartenspielen soll aus dem Orient zu uns gekommen sein. Ihr bietet dagegen, liebe Skatbrüder? Wir gehen mit – und setzen einen SCHATZ .

In der Küche
    Die Küche ist eines der geheimnisvollsten Reiche im Orient. Hier werden im Verborgenen kleine und große Wunder vollbracht, die es eigentlich gar nicht mehr geben darf, wenn man gnadenlos modern ist. Sind wir zum Glück nicht.

    Es wird Morgen im Land...
    Noch liegt die Wüste kalt und grau dort draußen in der letzten Stunde der Nacht, noch hält der Tau allen Duft im Rosengarten, noch sind die Fernseher blind und die Muezzin stumm. Die Frommen unter den Männern bereiten sich in ihrer Kammer auf das erste Gebet vor, die Frauen nehmen langsam die Küche in Besitz. Schon am Tag zuvor haben sie den Hefeteig fürs Fladenbrot geknetet, den sie nun noch einmal walken, dann flachdrücken und auf ein Brett ziehen. Eine der Töchter kommt, die ersten Worte fließen, der Tag nimmt langsam an Fahrt auf. Die Junge ergreift das Brett und trägt es durch sich mit Sonnenlicht füllende Gassen zum Bäcker. Schon ein paar Ecken zuvor ist das Schwatzen der anderen zu hören, die sich hier wie jeden Morgen versammeln und warten, bis »ihr« Brot wieder aus dem Ofen kommt. Und wie jeden Morgen tragen sie es mit einem Tuch bedeckt zurück ins Haus, wo die Familie bereit zum ersten Frühstück ist.
    An einem Tag wie heute...
    Es klingt wie das Märchen von 1001 Morgen, und tatsächlich muss man schon in einem kleinen Dorf auf dem Land sein, um den Beginn eines Küchentags so zu erleben. Auch kann das Brot erst später zum Bäcker wandern, wenn die Familie sich erst einmal mit einer frühen dicken Suppe aus Bohnen oder anderen Hülsenfrüchten und Getreide oder Brot vom Vortag stärkt. In den Städten und weniger traditionellen Gegenden geht es ohnehin

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