Oriental Basics
kühlen Dach eines Baumes in seinem Garten und hielten Mittagsschlaf, den ersten meines Lebens. Woher habt ihr nur diese Gelassenheit?
Wisse, die Eile ist eine Tugend aus dem Abendland. Hier in den heißen Länder lassen wir uns Zeit, um uns auf Allah zu besinnen und an das Gestern zu denken. Wir genießen in Ruhe das Leben und scheren uns nicht ums Morgen.
Daher ist auch euer Druckwerk mit den sieben Feldern je Woche für uns ein Buch mit sieben Siegeln, ich spreche vom Terminkalender. Er erinnert mich an die Zeit der Pharaonen, als ich mit dem Teppich über deren Ländereien flog. Jedes Feld war gleich groß und festgelegt, was Frucht, Pflanzzeit und Ernte anging. Aber wo ist es geblieben, das Gold der Pharaonen? So wie sie die Natur eingeteilt haben, so teilt ihr euch den Tag in Stunden, Minuten, Termine und Pflichten, ohne dass am Ende etwas übrig bleibt.
Meine Uhr ist die Sonne, die mir sagt: Der Tag beginnt, wenn ich aufstehe und endet, wenn ich mich niederlege. Erst wenn die Sonnenstrahlen die Dunkelheit löschen, erfreue ich mich am nächsten Tag. Erst das eine und dann das andere. Schließlich habe ich alle Zeit der Welt – ich bin ja ein Dschin! Ganz wie es Gott gefällt – inshallah eben!
Orient-Basics hausgemacht
Reçel von Feigen
Diese Mischung aus Konfitüre und Kompott gibt es in der Türkei nicht nur beim Frühstück zu hellem Brot, sondern auch zum Tee, wenn Gäste kommen. Reçel kann mit Kompottfrüchten aller Art gekocht werden, hier sind es zu Ehren von Oriental Basics Feigen. Ob grün oder rot, bleibt Geschmacksfrage, so lange sie frisch und gut sind.
500 g makellose und gut gewaschene Feigen werden mit 500 g feinem Zucker vermischt und ziehen darin über Nacht durch. Am nächsten Tag wird der entstandene Saft mit 100 ml Wasser aufgekocht, dann kommen die Feigen samt dem Saft von 1/2 Zitrone dazu und alles köchelt gut 30 Minuten vor sich hin, bis die Flüssigkeit wie Sirup ist und die Feigen schön weich sind. Nun das Ganze heiß in Gläser schöpfen, fest verschließen und gut abkühlen lassen. Das Feigen-Reçel hält sich dunkel und kühl aufbewahrt mehrere Monate.
Was heißt denn...
...tse, tse?
Es lässt sich eigentlich eher beschreiben als schreiben – dieses kurze und schnelle Schnalzen mit der Zunge direkt hinter den Vorderzähnen, bei dem das »Z« eher ein- als ausgeatmet wird und zu dem sich fast automatisch der Kopf kurz hin und her bewegt. »Ts, ts« eben oder »tse, tse«, wie man im Orient gerne sagt, denn dort ist dieses lautmalerische Kopfschütteln eine wichtige Vokabel im Alltag. Es kann für gelindes Staunen oder einen milden Tadel stehen, der bei hochgezogenen Augenbrauen, geschlossenen Lidern oder gar nach oben gerollten Augen zunehmend strenger wird. Es kann aber auch nur ein leicht verärgertes bis fatalistisches »Hoppla« sein, wenn einmal etwas nicht so läuft wie gedacht. Soll dazu noch eine leichte Klage über den Lauf der Dinge kommen, bietet sich statt dem scharfen »tse, tse« lieber ein singendes »woi, woi« an.
Joghurt-Zitronen-Kuchen
Schön saftig, schön süß
Reicht für 1 Backform (20 x 20 x 5 cm) und ergibt etwa 20 Kuchenstücke:
2 unbehandelte Zitronen
70 g Butter
300 g Joghurt (am besten griechischer oder türkischer)
3 Eier (Größe M)
50 g Honig
300 g Hartweizengrieß
1/2 Päckchen Backpulver
1/2 TL Zimtpulver
200 g Zucker
1 Zitronen unter warmem Wasser gut abschrubben und die Schale dünn abreiben. Saft von 1 1/2 Zitronen auspressen. Den Backofen auf 180 Grad schalten (Umluft ohne Vorheizen: 160 Grad).
2 Die Butter in einem kleinen Töpfchen flüssig werden lassen, aber nicht bräunen. Mit einem Teil davon die Form ausstreichen. Joghurt mit Eiern, Honig und übriger flüssiger Butter in eine Schüssel füllen und mit den Schneebesen des Handrührers richtig kräftig durchschlagen.
3 Die Zitronenschale mit Grieß, Back- und Zimtpulver gut mischen. Mit dem Schneebesen unter die Joghurtcreme heben. Den Teig in die Form füllen und im Ofen (Mitte) 35–40 Minuten backen, bis der Kuchen aufgegangen und leicht braun ist.
4 In der Zwischenzeit schon mal den Zucker mit 300 ml Wasser und Zitronensaft in einen Topf geben. Auf den Herd stellen und bei mittlerer Hitze heiß werden lassen, bis der Zucker schmilzt. Dann Zuckerwasser ungefähr 15 Minuten kochen, bis es langsam dickflüssig wird. Vom Herd ziehen.
5 Den Kuchen aus dem Ofen ziehen, mit einer Rouladennadel (Stricknadel geht auch) ganz oft
Weitere Kostenlose Bücher