Orks vs. Zwerge 2 - Fluch der Dunkelheit
haben die das jetzt verschleppt?«
»Ich denke, das werden euch eure neuen Freunde sagen«, entgegnete Navorra und deutete auf die Orks, die jetzt auf sie zuhielten.
»Können wir aufbrechen, Ork?«, raunzte Bresch den jungen Ork-Anführer an, der ihnen als Krendar vorgestellt worden war. An dessen Seite stand nicht nur die Orkfrau, die seine Worte übersetzte, sondern jetzt auch die Schamanin, deren Haut so tiefschwarz glänzte, als habe sie sich mit fettiger Kohle eingerieben. Ob sie tatsächlich abfärbt?
Sie war es, die Bresch antwortete: »Ich werde euch den Weg weisen.«
»Was?«
Die Verachtung im Blick der hochgewachsenen Frau stand der in Breschs Gesicht in nichts nach.
Na, das kann ja heiter werden.
»Ich bin eine Totensprecherin. Wenn die Herzen noch vorhanden sind, kann und werde ich sie finden. Das ist meine Aufgabe.«
Bresch zog die dichten Brauen zusammen. »In Ordnung. Also du, der Häuptling hier, und wer noch? Die Übersetzerin, nehme ich an, und ein paar von deinen Kriegern. Der Oger?«
Krendar schüttelte den Kopf. »Der Oger nicht. Wo wir hingehen, kann er uns nur schlecht folgen.«
Die Schamanin hob eine Hand. Sie sagte etwas zu ihrem Anführer, der sie verblüfft anstarrte. Bezeichnenderweise sparte sich die andere Orkfrau diesmal die Übersetzung.
»Sie sagt, er soll ebenfalls hierbleiben. Er wäre hier nützlicher als drinnen«, flüsterte Navorra unauffällig.
»Drinnen?«
Der Junge nickte kaum merklich in Richtung des größeren, mittleren Kegels. Erst jetzt wurde Glond die dreieckige Lücke bewusst, die zwischen zwei aneinandergelehnten Steinplatten an der Basis des Bauwerks gähnte. »Dort drin.«
Der Ork-Anführer protestierte immer noch.
»Sie ist ein Weib«, murmelte Dvergat amüsiert in seinen Bart. »Also gewinnt sie. Das ist so. Bei den Orks bestimmen die Weiber alles.«
»Ein Dalkar würde sich nie dem Willen einer Frau beugen«, sagte Bresch bestimmt.
»Du bist nicht verehelicht, oder?«, fragte Dvergat leichthin. Die beiden Unteroffiziere hinter dem Heetmann kicherten leise. Bresch ignorierte sie.
Der Ork warf jetzt die Hände in einer Geste hoch, die keiner Übersetzung bedurfte.
»Was hab ich gesagt?« Dvergat grinste breit.
»Sekesh wird mit euch kommen«, richtete Krendar seine Worte abermals an Bresch, »und zwei meiner Krieger werden sie begleiten und beschützen.«
»Glaubst du, meine Krieger könnten das nicht?«, fragte Bresch verächtlich.
»Ich denke eher, er meint vor deinen Kriegern, Heetmann«, warf Dvergat ein.
»Corsha hier«, der Ork deutete auf seine füllige Sprecherin, »wird ebenfalls mit euch gehen, um eure Worte zu übersetzen. Ich werde hierbleiben, um meine Männer zu führen.«
Er sieht nicht glücklich darüber aus. Bresch übrigens auch nicht.
»Darf ich einen Vorschlag machen?«, warf Navorra plötzlich ein.
»Schon wieder?«
An der Art, wie der Ork seine Sprecherin ansah, war zu erkennen, dass sie diese Bemerkung nicht hatte übersetzen sollen.
Navorra dagegen nickte nur. »Ihr braucht jemanden hier, der zwischen Orks und Zwergen vermitteln kann«, stellte er fest. »Ich werde die Schamanin begleiten. Das ist meine Bestimmung«, fügte er hinzu. »Und ich kann für euch übersetzen.«
»Was?« Dieses Mal sprachen Bresch, die füllige Orkfrau und Krendar beinahe gleichzeitig.
Der Junge hob die schmalen Schultern. »Hier draußen nütze ich euch nichts. Die Schamanin weiß, dass ich recht habe. Ihr dagegen habt hier sicherlich einen oder zwei Dalkar, die die Handelssprache so gut beherrschen wie die Orkfrau, habe ich recht?«
Dvergat und der Schwarzbärtige nickten.
»Ich werde den Menschen nicht mitnehmen!«, protestierte Bresch entschieden. »Wir haben keine Zeit, uns um ein Menschenkind zu kümmern!«
Navorra hielt dem Blick des Heetmanns stand, ohne Angst zu zeigen. »Ihr werdet Euch nicht um mich kümmern müssen. Ich kann besser auf mich aufpassen, als Ihr glaubt, Bresch.«
Er wäre ein verdammt guter Dalkar , stellte Glond fest.
Neben ihm nickte der Wolfmann. »Das kann ich bestätigen, Heetmann. Wenn Navorra das sagt, stimmt es. Und ihr werdet hier draußen jeden Arm brauchen, wenn die Skrag zurückkommen.«
»Richtig. Außerdem wird mich Cryn beschützen«, fügte Navorra hinzu.
»Wird er?«, platzte Glond heraus.
Der Wolfmann nickte abermals. »Wir haben ihn gefunden, und ich werde ihn nicht mehr allein lassen. Ich werde ihn begleiten. Glond?«
Ich habe nicht das Bedürfnis, schon wieder den Helden zu
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