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Orks vs. Zwerge 2 - Fluch der Dunkelheit

Orks vs. Zwerge 2 - Fluch der Dunkelheit

Titel: Orks vs. Zwerge 2 - Fluch der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Orgel
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und vibrierte in seinen Knochen.
    Anscheinend ungerührt, sah Dudaki abermals in den Himmel. Dann streckte er die Zunge heraus und fing eine der Ascheflocken auf ihrer Spitze ein. Nachdenklich kaute er, bevor er wieder mit den Schultern zuckte. »Mein Volk ist schon lange tot. Es hat niemanden interessiert, als wir so tief in die Sümpfe vertrieben wurden, dass schließlich alle ersoffen, die nicht vorher verhungert oder am Fieber, das die Menschen in die Sümpfe geschleppt haben, verreckt sind. Uns kam niemand zu Hilfe, kein Rogoru, kein Drangog, kein Ragroth.« Er schluckte. »Bitter. Aber weißt du was? Das ist jetzt egal. Stämme sind jetzt egal. Nimm deinen.« Er deutete auf die Asche. »Was ist davon schon übrig? Das da. Asche. Asche, ein paar Weiber in den Dörfern, die bald von den Fiebern der Menschen hinweggerafft werden, und ein paar starrsinnige Säcke, die vor Derok ihren großartigen Krieg führen und von einer Zeit träumen, die längst vorüber ist.
    Die Welt der Orks geht unter, Krendar. Deine Zwergenfreunde wissen es, und tief in dir weißt du es auch.« Dudaki sah Corsha an. »Du kannst dir übrigens sparen zu übersetzen, Krûshal. Die Wühler hören und verstehen jedes meiner Worte.«
    Erst jetzt fiel Krendar auf, dass die Zwerge mit verbissenen Mienen lauschten. Was zum …
    »Ganz recht, kleiner Häutlingtöter. Ich spreche in allen Zungen. Jener, der mich gerettet hat, hat uns zu besseren Wesen gemacht. Ist doch so, was, Brodyn?«
    Der bärtige Mann grinste. »So ist es.«
    Zu seinem Entsetzen stellte Krendar fest, dass er den Mann verstanden hatte, obwohl jener ganz sicher nicht Frakra, die Sprache der Weststämme, gesprochen hatte.
    »Wir sind gesegnet, Krendar. Scheiße noch eins, wir sind gesegnet! Das ist die Macht der neuen Götter. Nicht die verschissene Geheimniskrämerei der Ahnen, die nur mit ein paar alten Weibern reden. Falls sie es je getan haben, was ich, ehrlich gesagt, inzwischen bezweifle. Diese Dunkelheit wird die alte Welt verschlingen, und was übrig bleibt, sind wir. Es ist völlig egal, ob du ein Aerc bist oder eine Blassnase wie Freund Brodyn hier oder sogar eine engstirnige Erdmade. Stämme und Völker spielen keine Rolle mehr. Du stehst auf unserer Seite, oder die Dunkelheit verschlingt dich.« Ein neuerliches, nicht enden wollendes Donnergrollen untermalte seine Worte.
    Krendar räusperte sich. »So einfach ist das?«
    Dudaki nickte ernst. »So einfach ist das. Sieh dich um. Menschen, Aerc, Skrag, vereint unter mir, der guten alten Froschfresse. Meine Güte, sieh dich doch selbst an! Du stehst da, vereint mit Zwergen, gegen ein Heer von Aerc. Sie stehen mit dir, bereit, den Menschen die Schädel einzuschlagen, die doch auf ihrer Seite stehen! Die alte Ordnung ist im Arsch. Gebt mir die beschissenen Herzen, und wir lassen euch ziehen. Oder ihr schließt euch uns an. Wie ihr wollt. Wir bringen die neue Welt, eure einzige Chance, diesen ganzen Mist hier zu überleben. Zusammen können wir diesen Krieg beenden!« Dudaki hatte die Arme ausgebreitet, und seine Stimme übertönte inzwischen mühelos das Heulen des Sturms.
    Er machte eine Pause, und für einen langen Moment war nichts zu hören als das Wüten des Sturmes zwischen den Ruinen, das Knarren der gepeinigten Bäume und das unablässige Donnern der Blitze, die in immer schnellerer Folge in den Ruinen und den drei Felskuppeln einschlugen.
    »Bist du jetzt fertig, Ork?«, entgegnete Turmal schließlich.
    Dudaki runzelte die Stirn. »Ja. So ziemlich.«
    »Gut. Es wird nämlich langsam langweilig. Verschwinde von hier, und nimm deine haarigen Freunde mit. Wir haben nicht vor, uns diesen Mist noch länger anzuhören. Wir sind Dalkar. Wir weichen nicht, und wir lassen uns nicht von ein paar dahergelaufenen Menschen und Orks einschüchtern. Verschwinde in deinen Sumpf, und von mir aus verreck dort. Möglichst leise!«
    »Ich geb’s nicht gern zu, aber der Wühler spricht mir aus dem Herzen«, murmelte Corsha so leise, dass sie über das Jaulen des Himmels kaum zu hören war.
    Dudaki senkte die Arme, und für einen Moment sah er beinahe traurig aus. Er sah Krendar an. »Ist das euer letztes Wort?«
    Krendar schluckte und hatte das Gefühl, eine Handvoll Kieselsteine seine Kehle hinabzwingen zu müssen. Er sah die Reihe der gepanzerten Zwerge an, die angespannten Rücken der Aerc vor ihm. Und er dachte an die Menschen im Inneren des Tunneleingangs hinter ihm und die Herzen, die dort lagen, die Seelen der gefallenen

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