Orks vs. Zwerge 2 - Fluch der Dunkelheit
Schweres prallte mit der Wucht einer Ogerfaust gegen seinen Brustkorb und riss ihn herum. Benommen taumelte er gegen die Wand und stürzte auf die Knie. Ein glühend heißer Schmerz streifte seine Schulter, ließ ihn aufjaulen und verwandelte die Siegesgewissheit in lähmendes Entsetzen. Röchelnd schnappte er nach Luft, versuchte zu begreifen, was um ihn herum vorging, hustete Speichel und Blut. Zwei schwere Pranken legten sich um seinen Hals und drückten zu. Nein! Röchelnd zerrte er an den Armen seines Angreifers. Sie waren sehnig und voll zotteliger Haare, und sie stanken bis zum Himmel. Nein! Aber alles Jammern hatte keinen Zweck. Unerbittlich drückten die kräftigen Finger zu, während ihm heißer Raubtieratem ins Gesicht schlug und er hilflos auf die Arme einschlug, kratzte und zog und doch keine Chance hatte. Langsam begannen seine Kräfte zu erlahmen. Lichtpunkte tanzten vor seinen Augen, und seine verzweifelten Atemzüge wurden schwächer. Das war es dann also. Gerade noch dem Tod entronnen und auf wundersame Weise geheilt, nur um kurz darauf in einer stinkenden Raubtierhöhle erdrosselt zu werden. Brodyn hatte recht behalten, die Verbündeten der Helden starben eben im Verlauf der Geschichte. Verdammter Drecksack. Dudaki hasste es, wenn Menschen recht behielten.
Dann ließ der Druck an seinem Hals nach. Erschauernd schnappte er nach Luft. Süße, frische Atemluft, die im Hals brannte und doch so gut tat. Jetzt war es an seinem Gegner, zu röcheln und zu schnaufen. Dudakis Überlebensinstinkte setzten wieder ein, und er langte nach den Fingern, die ihn umklammert hielten, bog sie zurück, bis sie von ihm abließen und er wieder frei atmen konnte. Ein Hoch auf die wundersamen Eigenschaften des Shran-Strauchs, was? Auf dieses Gift war doch immer Verlass, auch wenn es manchmal etwas länger brauchte, bis es zu wirken begann.
Er sog einen rasselnden Atemzug in die Lungen, spannte die Muskeln an und schlug zu. Einfach mitten hinein in die Dunkelheit. Ein stechender Schmerz schoss durch seinen Arm, als er auf Widerstand traf. Irgendetwas zerbarst unter dem Aufprall. Er war sich nicht sicher, was es war, vielleicht seine Fingerknochen, vielleicht etwas anderes. Jedenfalls zeigte es Wirkung. Sein Gegner heulte auf und taumelte von ihm fort. Dudaki setzte nach, bekam zottelige Haare zu fassen und zog sie zu sich zurück. Dann schlug er noch mal zu, einmal links, dann rechts, und ließ die Wut heraus, die sich in ihm angesammelt hatte. Bis seine Hände schmerzten und er sich dunkel erinnerte, dass er ja immer noch zwei Dolche nutzlos im Gürtel trug. »Groshakk!« Die Erkenntnis machte ihn nur noch wütender, und er packte seinen Gegner am Schopf, stieß ihn mit dem Gesicht voran in den Dreck und schlug so lange auf ihn ein, bis sich irgendwann eine Hand auf seine Schulter legte und ihn sanft zurückzog.
»Lass ab.« Erst jetzt bemerkte er, dass es wieder hell geworden war und eine ganze Menge Menschen um ihn herumstanden und ihn finster musterten. Die Waffen zwar nicht direkt auf ihn gerichtet, aber bereit zum Schlag. Ihre Blicke sagten ihm, dass sie ihm in diesem Augenblick nicht weiter über den Weg trauten, als ein Oger pissen konnte.
Ist auch besser so für euch. Dudaki spuckte einen blutroten Schleimklumpen aus und ließ seinen Gegner los. Es war ohnehin nicht mehr viel von ihm übrig, und das Gift würde in Kürze den Rest erledigt haben. Er blickte zu dem Verhüllten auf, dessen Hand immer noch beruhigend auf seiner Schulter lag. »Es ist alles zerstört«, murmelte er.
Der Verhüllte nickte und schaute sich um. Nachdenklich wanderte er an den zerschlagenen Wandbildern entlang, hob einen zerschmetterten Knochen auf, drehte ihn in den Händen und legte ihn wieder fort. Das Gleiche wiederholte er mit einem halben Dutzend weiterer Bruchstücke, während die Männer seinen Weg mit leeren Gesichtern verfolgten.
Vorbei. Es war vorbei. Sie hatten die Spur verloren. Ohne die Wandbilder mochten nur noch die Ahnen wissen, wo die Entscheidung stattfand. Erneut kochte Zorn in Dudaki hoch, und er packte seinen Gegner an den zottigen Haaren, zerrte ihn in die Höhe und schüttelte ihn. »Warum habt ihr das getan? Warum habt ihr die Wegweiser vernichtet? Ist euch das Ende der Welt denn völlig egal, oder seid ihr verrückt geworden?«
»Dudaki!« Die Stimmte des Verhüllten fuhr schneidend durch den Raum. »Habe ich dir denn nicht gesagt, dass Zorn dich nicht weiterbringt? Warum seid ihr verdammten Aerc nur immer
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