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Orks vs. Zwerge 2 - Fluch der Dunkelheit

Orks vs. Zwerge 2 - Fluch der Dunkelheit

Titel: Orks vs. Zwerge 2 - Fluch der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Orgel
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Häuptling Prakosh selbst mit dir sprechen wollen«, sagte er leise. »Und wir haben beim letzten Mal schon gesehen, was er unter ›reden‹ versteht.«
    Der Mensch erwiderte seinen Blick ohne Angst. Seine Augen zuckten zu der blau glimmenden Klinge und wieder zurück zu Krendar, bevor er nickte. »Du bist ein seltsamer Ork«, stellte er leise fest.
    »Du hast ja keine Ahnung.« Krendar seufzte, richtete sich auf und sah empor, wo in dem schmalen Streifen Nachthimmel zwischen den Wipfeln drohende Wolken brodelten. »Wir werden uns jetzt unterhalten, Mensch. Und wenn ich zufrieden bin, gebe ich euch noch etwas anderes.« Er zog die Wurzel aus seinem Gürtel und zeigte sie dem Jungen. »Pranok«, sagte er. »Sie dämpft den Hunger, verleiht neue Kraft und bekämpft das Fieber. Ich glaube, ihr braucht sie dringend.« Wie um seine Worte zu bekräftigen, hustete das Menschenkind erneut. »Hör zu: Ich lasse euch das Feuer und verzichte auf die Fesseln. Aber wenn einer von euch auf die dämliche Idee kommt, in der Nacht davonlaufen zu wollen, denkt daran: Im Gegensatz zu euch sieht unsere Art im Dunkeln hervorragend. Und es gibt Schlimmeres in diesem Wald als uns.«
    Navorra nickte abermals.
    »Dann komm.«
    Es war noch immer genug von dem grässlichen, fetten Eintopf übrig, um dem Menschenjungen eine Schale davon in die Hände zu drücken. Wortlos sahen ihm die Aerc dabei zu, wie er gierig die erste Hälfte der heißen Brühe in sich hineinschlürfte, bevor er sich den Mund am Ärmel abwischte und zu den über ihm aufragenden Aerc aufsah.
    Keine Furcht , stellte Krendar fest. Ich könnte ihn mit einer Hand zerquetschen, und das Menschenkind zeigt so wenig Furcht wie ein Wühler. Irgendetwas stimmt nicht mit ihm.
    »Ihr wolltet reden, Ork«, sagte Navorra ernst und wartete, bis Corsha übersetzt hatte. »Reden wir.«
    Krendar nickte. »Unser Anführer, Prakosh, will immer noch wissen, was die Zwerge vorhaben. Deshalb hat er euch am Leben gelassen, und deshalb hat er mir gestattet, euch zu behalten. Verstehst du das?«
    Navorra sah ihn ernst an bevor er nickte. »Aber die interessantere Frage ist: Warum habt ihr uns mitgenommen? Warum am Leben gelassen? Warum habt ihr eurem Häuptling das erzählt? Nicht, weil ihr dachtet, dass wir mehr über die Pläne der Zwerge wüssten als sie selbst, oder? Lässt du den Menschenwurm tatsächlich so mit uns reden?«
    Krendar sah Corsha irritiert an. »Hat er das …?«
    Die Aerc schüttelte den Kopf. »Natürlich nicht. Das war meine Frage. Soll ich all das wirklich übersetzen?«
    Krendar wechselte einen Blick mit Sekesh.
    »Wie unsere Gefangenen nicht mit uns reden, hat euer Häuptling ja schon eindrucksvoll vorgeführt«, sagte die Ayubo leise. »Jetzt machen wir das auf unsere Art, Krûshal. Übersetze und lerne.«
    »Lernen?« Corsha schnaubte. »Ich diene wahrscheinlich schon mehr Jahre einer Drûaka, als du lebst, Kleines. Im Übrigen, Broca«, sie sah Krendar an. »Prakosh schickt mich nicht. Wenn der Raut deine Gefangenen will, holt er sie sich. Nein, ich bin wegen meiner Schwester hier.«
    Krendar und Sekesh starrten die Aercfrau alarmiert an, die jedoch nur Augen für Sekesh hatte.
    »Toraka meidet den Schlaf, sooft sie kann. Das zehrt an ihren Kräften. Schwächt sie. Du weißt, warum, oder? Sie träumt von der Dunkelheit, sie träumt von der Stille. Jede Nacht. Der sich stetig nähernden Stille, nach der nichts mehr ist. Und in ihren Träumen kommt kurz vor der Stille ein Mann. Ein Mensch ohne Gesicht. Toraka fürchtet ihn, denn er stellt sich uns in den Weg. Vielleicht weiß das Menschenjunge Antworten, Drûaka. Denn du weißt sie nicht, habe ich recht?«
    Krendar suchte in Sekeshs Miene nach Antworten. Doch er entdeckte nichts als einen Hauch von Furcht, bevor die Ayubo den Kopf senkte und der anderen damit zu verstehen gab, dass deren Vermutung richtig war. Er nickte Corsha zu.
    Die Krûshal wandte sich an Navorra, der ihren Austausch interessiert beobachtet hatte. »Du hast recht. Unser Häuptling will wissen, was die Wühler vorhaben, doch uns interessiert das tatsächlich wenig. Wir wissen beide, warum ihr wirklich hier seid und nicht auf dem Grund des Flusses. Ihr habt die Dunkelheit erwähnt, und die Stille. Deshalb haben wir für euch gesprochen. Es ist an der Zeit, dass du uns erzählst, was ihr darüber wisst.«
    Der Junge hielt ihrem Blick stand. Als Corsha fertig mit der Übersetzung war, nickte er. »Ich glaube nicht, dass ich viel mehr darüber weiß als

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