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Orks vs. Zwerge

Orks vs. Zwerge

Titel: Orks vs. Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T.S. Orgel
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unbedingt nötig wäre. Wer will es ihm verübeln. Er handelt im besten Interesse seiner Männer und der Weststämme. Kein Grund, etwas zu überhasten.« Drangog grinste kurz. »Im Moment werden die Wühler noch alle drei Brücken verteidigen. Doch sobald diese zwei gefallen sind, werden sie all ihre Krieger an der Brücke im Herzen der Stadt versammeln. Es ist die größte. Es heißt, sie einzureißen wäre ihnen noch nicht einmal gelungen, wenn sie begonnen hätten, als wir ihre Vorhut am Weißwasser-Pass erschlagen haben. Sie werden sie also mit allen Mitteln verteidigen.«
    Ragroth nickte. Dann runzelte er die Brauen. »Deine Spione? Wie kannst du Spione in eine Stadt der Wühler senden?«
    Der Shirach grinste, als er sich umwandte und zurück an den Tisch trat. »Wieso senden?« Er tippte auf den Westteil der Stadt, der immer noch von den Truppen des Shirach Aktog berannt wurde. »Es leben genug Menschen in dieser Stadt. Viele haben nichts für die Wühler übrig. Gib ihnen Gold und versprich ihnen mehr davon, wenn die Wühler weg sind, und sie verkaufen dir ihre eigenen Schwestern. Menschen sind schwach, aber nützlich. Wie auch immer.« Er sah auf und starrte Ragroth durchdringend an. »Wenn sie alle Kräfte zusammenziehen, werden sie die Brücke so lange verteidigen können, bis sie gefallen ist. Doch das braucht Zeit. Das Letzte, was wir brauchen können, ist ein ehrgeiziges Arschloch wie Gorotak, das versucht, sich vor Rogoru einen Namen zu machen, indem es die Brücke im Handstreich nimmt, solange die Kräfte der Wühler noch verteilt sind. Das ist nicht im Sinne der Weststämme; es darf nicht passieren!«
    So schnell also zerfällt die Macht eines Kriegsherrn. Ich hatte gedacht, dass es zumindest bis zum Winter dauern wird, bevor sich Drangog gegen Rogoru stellt. Hätte mich nicht wundern sollen, wo wir gerade bei ehrgeizigen Arschlöchern waren. Das heißt also, es ist wieder mal Zeit, Drangogs Drecksarbeit zu machen. Ragroth kratzte an der Blutkruste auf seinem Arm, um Zeit zu gewinnen. »Was hat das mit mir zu tun?«
    Der Shirach sah auf und fletschte den mächtigen Hauer. »Ich will, dass du Gorotak folgst und jeden seiner Schritte beobachtest.«
    Der Broca stellte das Kratzen ein und sah auf. »Warum hast du ihn dann überhaupt geschickt?«
    »Stammespolitik«, knurrte Drangog düster. »Sein Stamm war an der Erstürmung der Mauer nicht beteiligt. Außerdem sind sie die Einzigen, die noch ausgeruht und ohne Verluste sind. Ich muss ihnen Gelegenheit geben, sich zu beweisen. Sonst verliere ich die Stimmen der Hyänenstämme im Rat.«
    Ich weiß schon, warum ich nie Häuptling werden wollte. Was für ein beschissenes Taktieren. Kompromisse, Kompromisse. »Und warum ich?«
    »Warum wohl? Weil du mir unterstehst und nicht den Stämmen. Dich und deine Doppelfaust kann ich einsetzen, wie ich will.«
    Soll heißen, was jetzt kommt, ist ein dreckiges Geschäft, und ich habe keinen Stamm hinter mir, der mich davor schützt, dafür gehäutet zu werden, falls es schiefgeht. Wieso frag ich überhaupt? Ragroth seufzte. »Also gut. Und was sollen wir tun, falls du recht hast?«
    »Wenn er Anstalten macht, gegen meinen Befehl zu handeln und diese beschissene Brücke stürmt, bringst du ihn um. Keinen Zweikampf – leg die fette Sau um und bring mir seinen Kopf.«
    Der Broca hob eine wulstige Braue. »Nicht ganz einfach, Shirach. Er hat vier ausgeruhte Doppelfäuste um sich. Oder mehr. Ich selbst habe gerade noch eine halbe, die die ganze Nacht gekämpft hat. Das könnte schwierig werden.«
    Gorotak sah Ragroth mit ausdrucksloser Miene an. »Ich weiß. Wenn jemand dicht genug an das fette Schwein rankommt, dann bist du das.«
    Ragroth fluchte innerlich. Ihm war klar, wovon Drangog sprach. Er hatte nur gehofft, dass … tja. Was eigentlich? Dass der Shirach sein Wissen nicht irgendwann verwenden würde? Dann wäre Drangog nie Shirach geworden. Es war also so weit. Da konnte man nichts machen. Er nickte. »Ist wohl so, Shirach.«
    »Löse das Problem für mich, Broca. Du wirst es nicht bereuen. Wenn das hier erledigt ist, könnte ich einen neuen, loyalen Raut gut gebrauchen. Oder stellt das ein Problem für dich dar?«
    Ich bereue schon genug. Da kommt es darauf auch nicht mehr an. Ragroth überlegte kurz, dann zuckte er mit den Schultern. »Kein Problem, Shirach.«
    Er meinte es tatsächlich so.
    D er Kreis um die Dalkar zog sich unerbittlich zusammen. Die Menschen hielten rostige Messer, Knüppel und Steine in ihren

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