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Orks vs. Zwerge

Orks vs. Zwerge

Titel: Orks vs. Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T.S. Orgel
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Kopf auf. Der Clankrieger stemmte sich nach oben. »Was glotzt du so blöd? Hast du dir den Kopf gestoßen?«
    Ein schmaler Trampelpfad führte zwischen den Häusern entlang. An seinem entfernten Ende konnte Glond gerade noch die Silhouette des Echsenmanns ausmachen, der humpelnd im Nebel verschwand.
    Beryll wühlte seinen Hammer aus dem Holzhaufen hervor. »Den kriegen wir«, grunzte er mit hochrotem Kopf.
    »Sollten wir nicht erst auf die anderen warten?«
    »Und ihn entkommen lassen? Bist du verrückt?«
    »Mit verrückt kenne ich mich aus«, ertönte eine Stimme in ihrem Rücken.
    Die beiden Dalkar wirbelten herum. Hinter ihnen hockte Stein im Schneidersitz auf dem Boden, die Haare hingen ihm wirr ins Gesicht. Er lächelte abwesend.
    »Ach, du bist es«, grummelte Beryll. »Dein verdammtes Geschleiche ist mir irgendwie unheimlich.« Er packte Glond am Kragen und zog ihn auf die Beine. »Aber zusammen mit dir sollten wir wohl genug sein, um einen einzelnen Menschen zu verfolgen.«
    Er zog Glond hinter sich her durch die schmale Gasse, dann in eine breitere hinein und auf der anderen Seite wieder hinaus. Stein folgte ihnen leichtfüßig.
    Schritt für Schritt kamen sie dem keuchenden Echsenmann näher, der zwar die längeren Beine hatte, aber durch seine Verletzung nicht mehr in der Lage war, sie abzuhängen. Er warf einen ängstlichen Blick über die Schulter, humpelte unter einem Torbogen hindurch, quer über einen gepflasterten Innenhof und auf ein großes, steinernes Gebäude zu, in dem er verschwand.
    Als sie das Gebäude betraten, schlug den drei Dalkar eine Wolke ätzenden Rauchs und übler Gerüche entgegen. Der Gestank kratzte im Hals und ließ ihre Augen tränen. Sie standen in einem düsteren Gewölbekeller, dessen Steinwände schwarz von Ruß waren. Den Boden bedeckte eine dicke Schicht aus Unrat und fauligem Stroh.
    Dutzende Menschen hockten dicht gedrängt in den Schatten, viele missgestaltet oder verkrüppelt, einige mit schwärenden Wunden am ganzen Körper. In der Mitte des Raums war ein hölzernes Podest aufgebaut, auf dem eine Handvoll hochlehniger Stühle stand. Auf einem von ihnen fläzte sich ein großer, hagerer Mann, dessen Körper von struppigem Fell bedeckt war. Es verlieh ihm das Aussehen eines hungrigen Wolfs. Die Spitze des Schwerts, das er lässig in der Hand hielt, kratzte kleine Achten in den Bretterboden.
    Auf dem zweiten Stuhl saß ein Mann in einem zerschlissenen Mantel und mit tief ins Gesicht gezogener Kapuze. Wo seine Nase sein sollte, klafften zwei faulige Löcher, und sein Mund wirkte eingefallen wie der eines Toten. Um die Hände hatte er schmutzige Leinenstreifen gewickelt.
    Der Echsenmann hatte sich bis vor die Füße der beiden geschleppt und warf sich auf die Knie. Die Gespräche erstarben, unzählige Augenpaare richteten sich auf ihn und die drei Dalkar.
    Beryll blieb stehen und senkte den Hammer. »Was sind das für seltsame Gestalten?«
    »Bettler und Krüppel«, murmelte Glond. »Sie leben über die gesamte Stadt verstreut. Aber auf einem Fleck habe ich noch nie so viele auf einmal gesehen.«
    »Was sind Bettler?«
    Glond warf Beryll einen irritierten Blick zu. Dann fiel ihm ein, dass der Clankrieger in seinen Bergen bislang wohl kaum Kontakt zu Menschen gehabt hatte. »Bettler sind Menschen, die andere Menschen nach Geld fragen. Damit sie sich etwas zu essen kaufen können.«
    »Wieso das denn? Haben sie keine Arbeit?«
    »Sie …« Glond zögerte und nickte dann einfach nur.
    »Verstehe.« Beryll schob Glond zur Seite. »Lass mich das machen. Ich weiß, wie man mit solchen Leuten umgeht.« Noch ehe Glond etwas erwidern konnte, trat er auf das Podest zu.
    »Ich heiße Beryll.« Seine Stimme hallte dumpf durch den Raum. »Ich bin Krieger aus dem Minenclan von Kronh. Der hässliche Mensch dort hat das Gesetz von Derok gebrochen und einen Dalkar angegriffen. Er muss dafür bestraft werden. Wenn ihr ihn mir freiwillig ausliefert, werde ich euch reich belohnen. Ich habe genug Silbertaler in meinen Taschen, damit ihr euch Essen kaufen und eure ungezieferverseuchten Holzbaracken gegen Häuser aus Stein tauschen könnt.«
    Glond stöhnte leise. So viel zu: Ich weiß, wie man mit solchen Leuten umgeht.
    Der Kapuzenmann strich mit der Hand über die fauligen Löcher in seinem Gesicht. »Hm«, machte er nachdenklich. Es klang wie das Scheppern von Kieselsteinen in einer Blechbüchse. »Das Gesetz von Derok habe ich hier schon lange nicht mehr gesehen. Wir wollen doch nicht

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