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Orks vs. Zwerge

Orks vs. Zwerge

Titel: Orks vs. Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T.S. Orgel
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was? Wusstet ihr, dass die tot noch schlimmer stinken als lebendig?«
    »Wusste ich«, murmelte Krendar. »Irgendwelche Ideen, wie wir hier rauskommen?«
    »Ich für meinen Teil werd hier gar nicht rauskommen«, antwortete der Froschaerc bestimmt. »Mit ein bisschen Glück vergessen sie mich. Denn einer von uns muss ja überleben, damit die Ahnen recht behalten.«
    »Feiger Scheißer«, knurrte Sekesh.
    Krendar musterte die Ayubo. Er deutete auf die kleine Figur, die sie immer noch umklammert hielt. »Was ist mit diesem Ding da?«
    Sekesh folgte seinem Blick. »Das ist ein Geschenk der Ahnen an uns Urawi.«
    »Glück für uns, was?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Es schützt nur mich.«
    »Oh.« Krendar starrte in den Nebel, zurück zu der dunklen Lücke zwischen den Gebäuden, aus der sie gekommen waren. Sie schien unglaublich weit weg. »Glück für dich.« Wirklich großartig. Er holte tief Luft. »In Ordnung. Dann gehst du. Du läufst schneller als die Kurzbeinigen, und ihre Pfeilwerfer können dich nicht treffen.«
    »Was?«
    »Einer muss die Raut informieren. Vielleicht ist das, was die Wühler wegbringen, wirklich wichtig.«
    Sekesh starrte ihn an, und Krendar hatte das Gefühl, sie sehe ihn zum ersten Mal wirklich an. Sie nickte. »Du hast recht, Häuptlingstöter. Die Ahnen werden dich mit Freude aufnehmen.«
    Ich kann mir nichts Schöneres vorstellen. Er fletschte die Zähne. »Hau endlich ab.«

Fünfzehn
    P litsch, platsch. Poch. Zwei Schritte, dann der Schmerz. Danach wieder zwei Schritte, und wieder Schmerz. So schleppte sich der Echsenmann durch den Tunnel voran. Das Hämmern in seinem Arm brachte ihn beinahe um den Verstand. Es dröhnte durch seinen Körper, von den Fingern bis zu den Fußspitzen und von dort hinauf bis in den Kopf. So gleichmäßig wie der Schlag eines Schmiedehammers auf den Amboss.
    Er wusste nicht, wie lange er sich schon durch die stinkenden Abwässer quälte. Die Fackel war bereits zur Hälfte heruntergebrannt, aber es fiel ihm schwer, daraus auf die Zeit zu schließen, die er unterwegs war. So wie es ihm überhaupt schwerfiel, irgendeinen klaren Gedanken zu fassen. Das Einzige, was neben dem Hämmern noch Platz in seinem Kopf hatte, war die bärtige Fratze dieses Stumpenzwergs, die ihn vorwurfsvoll angestarrt hatte: Du bist ein Mensch, und du hast Schuppen im Gesicht. Sieh dich an, du kannst nichts anderes als ein verdammter Mörder sein.
    Der Echsenmann wollte sein Messer mitten hineinstoßen, so oft, bis die rostige Klinge darin zerbrach. Und dann weiter, bis dieser Blick ausradiert war und aufhörte, ihn anzuglotzen.
    Plitsch, platsch. Poch.
    Er kannte die Tunnel von früher, war ein oder zwei Mal selbst bei einer Schmuggelunternehmung dabei gewesen. Allerdings nur als Träger. Die Tunnel gehörten anderen. Eigentlich war er auch ganz froh darüber, denn die niedrigen, verzweigten Gänge hatten ihm jedes Mal einen Schauer über den Rücken gejagt, wenn er sie betrat. Es war, als würde sich eine Klaue um seinen Brustkorb legen und langsam und unerbittlich zudrücken, je länger er sich in ihnen aufhielt. Den meisten anderen erging es ähnlich. Das sah er an ihren Augen, die unstet hin und her huschten, wenn sie unterwegs waren.
    Plitsch, platsch. Poch.
    Klopf.
    »Zwei Schritte, dann der Schmerz«, murmelte der Echsenmann. »Dann wieder zwei Schritte, und wieder Schmerz.«
    Doch dazwischen vernahm er ein anderes Geräusch, zaghaft und kaum hörbar. Ein leises Klopfen, wie der einzelne Schlag eines Herzens. Er blieb stehen, wartete den Hammerschlag in seinem Arm ab und lauschte.
    Klopf.
    Da war es wieder, stärker diesmal. Sein eigener Herzschlag konnte es nicht sein. Der war laut und unregelmäßig, aber trotzdem keine Störung, die es wert war, die Gedanken an die Drecksstumpen beiseitezudrängen.
    Klopf.
    Es klang wie der Herzschlag eines uralten Wesens, das nach langem Schlaf erwacht. Als hätte es nur auf ihn gewartet.
    Klopf. Klopf.
    Es rief nach ihm.
    Der Echsenmann drehte sich im Kreis und versuchte, mit der Fackel im ausgestreckten Arm die Finsternis um sich herum zu verscheuchen. Vielleicht hatte es sich irgendwo in einer dunklen Ecke versteckt? »Warte«, murmelte er. Er lief los. Zuerst zögerlich und unsicher, dann immer schneller.
    Bis er schließlich rannte. »Warte auf mich.« Mit einem Mal waren alle Schmerzen vergessen. Er achtete nicht darauf, wo er hinrannte, stürmte einfach immer geradeaus und ließ sich von dem Klopfen leiten.
    Er rannte in einen halb

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