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Orphan 1 Der Engel von Inveraray

Orphan 1 Der Engel von Inveraray

Titel: Orphan 1 Der Engel von Inveraray Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karyn Monk
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Ich könnte uns ein paar Kleider heraussuchen, in denen wir arm und heruntergekommen aussehen."
    „Weißt du, das ist gar kein schlechter Einfall." Oliver strich sich über sein Kinn und ließ sich Graces Plan durch den Kopf gehen. „Wenn wir als Gruppe auftreten, nimmt man uns eher ab, dass wir dorthin gehören, und die Leute belästigen uns nicht mit Fragen."
    „Wenn Grace mitgeht, komme ich auch mit", meinte Annabelle. „Grace und ich machen alles gemeinsam."
    „Und ich möchte auch dabei sein!" rief Charlotte.
    „Nein." Jacks Tonfall war hart und entschlossen.
    „Dass ich einmal gestolpert bin, bedeutet nicht, dass ich es wieder tun werde, Jack.
    Haydon war da, als ich ihn brauchte, und nun will ich etwas für ihn tun", erklärte sie.
    „Wenn Haydon hier wäre, würde er dich davon abhalten", erwiderte Jack.
    „Ich weiß", gab Charlotte leise zu. „Und genau deshalb muss ich ihm beistehen."
    „Wenn alle anderen gehen, dann möchte ich auch mit", krähte Jamie. „Schließlich habe ich mit Jack die Kutsche verfolgt."
    „Na ja, eigentlich bist du ständig hingefallen, und ich musste stehen bleiben, um dir aufzuhelfen", brummte Jack.
    „Außer mir, Oliver und Jack wird niemand das Haus verlassen", verkündete Genevieve mit Nachdruck und versuchte, ihre Autorität geltend zu machen. „Es ist zu gefährlich."
    „Und genau deshalb sollten wir zusammenbleiben", widersprach Doreen. „Je mehr wir sind, desto größere Chancen haben wir, mit diesen Schurken fertig zu werden. Es schadet nichts, wenn an jeder Ecke jemand steht, der Augen und Ohren aufsperrt und nach Gefahr Ausschau hält. Außerdem können wir uns alle unauffällig unter das Volk von Devil's Den mischen."

    „Alle außer Genevieve", bemerkte Grace. „Sie sieht nicht so aus, als gehöre sie dorthin."
    „Ich fürchte, da hat sie Recht, Mädchen", sagte Oliver und musterte Genevieve von der Seite. „Wenn uns jemand in Schwierigkeiten bringen könnte, dann Sie."
    Genevieve blickte ihn verwundert an. „Was meinst du damit?"
    „Sie wirken irgendwie anders", erklärte Doreen. „Ein bisschen wie was Besseres. Das soll nicht heißen, dass Sie hochnäsig sind. Es ist nur so, dass wegen Ihrer vornehmen Allüren niemand auf die Idee käme, Sie seien in Devil's Den zu Hause."
    „Ich habe keine vornehmen Allüren", protestierte Genevieve.
    „Na, na, Mädchen, wer wird denn gleich beleidigt sein?" versuchte Oliver die Situation zu retten, als er erkannte, wie gekränkt Genevieve war. „Sie sind halt die Tochter eines Viscount, die in einem vornehmen Haushalt aufgewachsen ist und eine hervorragende Erziehung genossen hat. Das merkt man, sobald Sie den Mund aufmachen. Leider gibt es nicht den geringsten Grund für eine Dame wie Sie, sich mit unsereins in Devil's Den herumzutreiben. Am besten bleiben Sie einfach hier und lassen uns den Burschen finden."
    „Es kommt überhaupt nicht infrage, dass ich hier herumsitze, während Haydons Leben in Gefahr ist", entgegnete Genevieve mit eiserner Entschlossenheit. „Auf keinen Fall."
    „Wenn wir Sie mitnehmen, müssen Sie mir versprechen, den Mund zu halten", sagte Doreen. „Nicht einen Ton dürfen Sie von sich geben."
    „Einverstanden."
    Oliver wirkte wenig überzeugt. „Können wir etwas gegen ihre ungewöhnlich weißen Zähne tun? Und vielleicht einen alten Hut auftreiben, um dieses schöne Haar zu verstecken?"
    „Ein wenig Wachs auf den Vorderzähnen wird sie gelb und unebenmäßig erscheinen lassen", versicherte Annabelle. „So machen sie es im Theater."
    „Und ich kann eine Hand voll Asche aus dem Ofen in ihr Haar bürsten", meinte Eunice mit Blick auf die rotgoldene Haarpracht, die sich auf Genevieves Kopf auftürmte. „Das wird den Glanz und die Farbe rausnehmen."
    „Und was machen wir mit ihrer Figur?" fragte Oliver. „Ich will nicht, dass irgendwelche Burschen ihr nachpfeifen."
    „Ich habe ein altes Kleid, das ihr wie ein Sack um den Körper schlabbern wird", antwortete Doreen. „Sie wird darin halb verhungert ausschauen."
    „Und ich werde ihr das Gesicht mit gebranntem Kork schwärzen", schlug Grace vor.
    „Ich habe es einmal an Annabelle ausprobiert. Sie sah herrlich schmutzig aus ... als habe sie eine Woche unter dem Ofen geschlafen."
    Oliver seufzte. „Nun gut", gab er nach. „Richtet Miss Genevieve so her, dass niemand Grund hat, einen zweiten Blick auf sie zu werfen, und macht euch dann ebenso zurecht. Doch trödelt nicht herum", mahnte er ungeduldig. „Wir müssen schnell

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