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Orphan 2 Juwel meines Herzens

Titel: Orphan 2 Juwel meines Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karyn Monk
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ihm bei seinem Zusammentreffen mit dem berüchtigten Verbrecher auf gefallen sind. Die Polizei rechnet in Kürze mit einer Verhaftung.
    Lord Bryden hingegen plant, die Stadt so schnell wie möglich mit unbekanntem Ziel zu verlassen, um sich vollständig von der schrecklichen Erfahrung seiner Verhaftung zu erholen.
    Auch die guten Zeiten im Leben mussten eben irgendwann enden.
    Damit tröstete er sich, während er in dieser angenehm  lauen Nacht die breite Marmortreppe erklomm, die zu Lady Brydens luxuriösem Salon im zweiten Stock führte, wo sie heutzutage oft ganze Gesellschaften von Fantasiegästen empfing, die vor zwanzig Jahren ihre Partys besucht hatten. Er kam an ein paar welkenden Topffarnen vorbei und einigen antiken Statuen, die ein arroganter Sammler vor langer Zeit hierher nach England verschleppt hatte.
    Ja, Griechenland, da wollte er hin, wenn das hier erst einmal alles vorbei war. Griechenland, Italien, Spanien - egal, nur warm musste es sein. Er würde teuren Wein trinken, wunderbare, exotisch gewürzte Speisen essen und dabei über sein Leben nachsinnen. Verdammt, endlich konnte er tun und lassen, was er wollte.
    Eine Frau musste her. Am besten eine Spanierin mit langem schwarzen Haar und schweren Brüsten, die es verstand, einem Mann Vergnügen zu bereiten - und dafür nichts als ein paar Geschenke, etwas Geld und Aufmerksamkeit verlangte. Es war so lange her, seit er das letzte Mal die Süße einer Frau gekostet hatte, die keine Hure gewesen war. Er konnte den Schweißgeruch dieser Weiber nicht mehr ertragen, obwohl er für ihn lange gleichbedeutend gewesen war mit körperlicher Liebe. Aber damit war es endlich vorbei. Jetzt kannte er den Unterschied zwischen schmutzig und rein. Zwischen der Welt derer, die juwelenbehängt in teuren Villen mit Rokokostuck, Ölgemälden und Marmorkaminen lebten... und derer, die die Elendsviertel bevölkerten und dort täglich um etwas sehniges Fleisch und welke Kohlblätter kämpften.
    Nachdem er ein Jahr durch die Welt gereist war und sich ausgiebig amüsiert hatte, wollte er sich zur Ruhe setzen und sich vielleicht nach einer Braut umsehen. Süß und jung musste sie sein und sollte an seinen Lippen hängen, wenn er sie mit amüsanten Anekdoten unterhielt. Wie sie ihn und sein ganzes vornehmes Benehmen und seinen Charme bewundern würde! Aber nur kein Aristokratentöchterchen! Der wäre es viel zu wichtig, aus welch einer Familie er stammte. Und das Letzte, was er brauchte, war ein neugieriger adliger Schwiegervater, der Nachforschungen über seine Vergangenheit anstellte. Nein, er würde sich mit einer Bürgerlichen zufrieden geben - vielleicht der Tochter eines reichen Bankiers oder Geschäftsmannes. Hübsch, wohlerzogen und nicht allzu helle, so stellte er sich die künftige Gemahlin vor. Eine kluge Frau stellte viel zu viele Fragen. Darauf konnte er blendend verzichten.
    Er wollte die Vergangenheit endgültig vergessen und nicht ständig daran erinnert' werden.
    Eine ganze Legion von Koffern zierte den Flur zum Schlafzimmer ein Stockwerk weiter oben. Also stimmte es wirklich. Bryden war im Begriff, das Land zu verlassen  - und ganz offensichtlich für eine längere Reise. Bestimmt wäre es ein Leichtes gewesen, sein genaues Ziel in Erfahrung zu bringen. Aber die Vorstellung, ihn über den gesamten Kontinent zu jagen, um die Angelegenheit dann in irgendeinem Hotelzimmer fernab von London zum Ende zu bringen... Nein, da war es doch viel befriedigender, den Bastard im eigenen Haus zu erledigen. Außerdem wurde ihm selbst das Spielchen langsam lästig, wie er peinlicherweise gestehen musste. Mit einunddreißig war er natürlich noch nicht alt, aber er spürte doch manchmal seine Jahre. Ständig an Hausfassaden hin- und herzuklettern und sich durch Fenster zu schwingen, das forderte eben Tribut. Es wurde langsam Zeit, ein neues Kapitel in seinem Leben aufzuschlagen.
    Er stand jetzt vor Harrisons Schlafzimmertür. Mit angehaltenem Atem drückte er geräuschlos die Klinke hinunter.
    Der Raum lag vollständig im Dunkeln, bis auf einen dünnen Schimmer fahlen Lichts, der durch einen Spalt in den Vorhängen fiel. Auf dem Bett lag der voll bekleidete, schnarchende Harrison. Entweder hatte Bryden zu viel getrunken oder eine hohe Dosis Laudanum genommen. Wahrscheinlich sogar beides. Sonst hätte er sich bestimmt entkleidet, bevor er eingeschlafen war. Am Fuß des Betts warteten drei beeindruckende Reisetruhen, umgeben von weiteren Koffern, in denen sich Stapel

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