Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Orphan 2 Juwel meines Herzens

Titel: Orphan 2 Juwel meines Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karyn Monk
Vom Netzwerk:
Shelton. „Wie auch die Veranlagung zu Gewalt und Sittenlosigkeit. Da ist nichts zu machen. Deshalb bleibt auch nichts anderes übrig, als Verbrecher einzusperren. Und in ihrem Haus päppelt die Kent den Abschaum auch noch wieder hoch, während das Gesindel sich dabei gegenseitig mit guten Ratschlägen versorgt für die nächsten Schandtaten, die wir braven Leute ausbaden müssen. Falls ich ihr je begegnen sollte, werde ich ihr hübsch die Meinung sagen! “
    „Sieht aus, als sollten Sie dazu gleich Gelegenheit erhalten“, stellte Reynolds fest. „Wenn ich mich nicht sehr irre, steht die Dame dort drüben am anderen Ende des Saals. “ Erstaunt schaute Harrison auf, doch er konnte seine Retterin nicht ausmachen. Charlotte war in einem von Juwelen glitzernden Schwarm von Menschen verborgen, der sie aufgeregt umschwirrte.
    Dann teilte die Menge sich plötzlich, und er erblickte die bezaubernde junge Frau, der er das Leben verdankte.
    Wie unsicher und zerbrechlich sie inmitten all dieser neugierigen Leute wirkte, die sie mit aufgeregten Fragen geradezu überschütteten. Ihr zartes Gesicht war blass, die Miene ernst, obwohl einige Bemerkungen der beiden hoch gewachsenen Herren an ihrer Seite ihr ein gezwungenes Lächeln entlockten. Harrison kannte Miss Kents Beschützer nicht, doch offensichtlich waren die zwei sehr besorgt um sie. Der eine hatte ihren Arm auf den seinen gelegt, während der andere sich bemühte, die Ballgäste auf Abstand zu halten. Zu Charlottes Gesellschaft gehörten auch zwei Damen: eine atemberaubende blonde Schönheit, die charmant die Fragen der Leute beantwortete, und eine bildhübsche Brünette, die nach links und rechts lächelte und nickte. In diesem großen Saal und als Mittelpunkt der all- gemeinen Aufmerksamkeit kam ihm Charlotte noch zierlicher vor. Schmal, schüchtern und ängstlich, um genau zu sein. Er konnte ihr Unbehagen fast fühlen. Die unverhohlen neugierigen Blicke der Anwesenden waren wirklich peinlich.
    Was zur Hölle tat sie nur hier, wenn ihr dieser Auftritt so offensichtlich unangenehm war?
    „Komm, Harry, wir wollen uns mit ihr unterhalten“, drängte Tony.
    „Nein. “
    „Willst du denn nicht hören, was sie von ihrer Begegnung mit dem Schatten zu berichten hat? “
    „Kaum. “
    Harrison wirbelte den Wein im Glas herum, musterte Charlotte und tat gelangweilt. Sie hätte auf keinen Fall hier erscheinen dürfen, dachte er, während sie tapfer Fra gen beantwortete. Nicht weil er befürchtete, dass sie etwas über ihn preisgeben würde, was zu seiner Verhaftung führte. Nein, sie hatte ihn schließlich genau davor beschützt  - obwohl ihm schleierhaft blieb, weshalb eigentlich. Wahrscheinlich war er für sie lediglich ein weiteres schwarzes Schaf, das sie zu erretten gedachte. Das arme Opfer einer ungerechten Gesellschaft, dem man nur ein warmes Essen  vorsetzen musste und dann mit einigen weisen frommen Worten den Weg zurück ins Licht wies. Warum sollte sie auch irgendetwas anderes in ihm vermuten? Er hatte ihr keinerlei Grund dazu gegeben.
    „Ich werde ein wenig frische Luft schnappen“, verkündete er, stellte das volle Glas auf einem Tisch ab und schlenderte hinüber zu den Flügeltüren, die hinaus auf den Balkon führten. Tony hingegen schloss sich der Menge an, die die neuerdings berühmte Miss Kent umschwärmte.
    „... deshalb muss diesen armen Frauen und Kindern geholfen werden. Und zwar nicht, indem man sie ins Arbeitshaus steckt, wo ihr Geist gebrochen und ihr Körper geschunden wird. Nein, sie brauchen einen sicheren Hafen, ein Dach über dem Kopf, genügend zu essen und saubere Kleider. Wir müssen ihnen Lesen und Schreiben beibringen und sie ein ordentliches Handwerk erlernen lassen. Nur wenn man diesen bedauernswürdigen Geschöpfen Gelegenheit gibt, sich ihr Brot auf ehrliche Art und Weise zu verdienen, können wir sie zu einem ehrlichen Leben bekehren. “
    Charlotte ballte die Fäuste und schluckte. Hoffentlich bemerkte ihr Publikum nicht, wie viel Angst sie hatte. Ihr war wohl bewusst, dass die Leute ihren Vortrag ohnehin nicht hören wollten. Nein, die waren nur erpicht auf die Geschichte mit dem Schatten. Auf eine Predigt über christliche Nächstenliebe und ihre Verpflichtung gegenüber den Armen konnten die Gäste hier blendend verzichten. Aber Annabelle und Grace hatten Charlotte geraten, das Gespräch im ersten Augenblick an sich zu reißen und die Unterhaltung zum Sammeln von Spenden zu nutzen. Nun, genau das hatte sie getan.
    „Da

Weitere Kostenlose Bücher