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Orphan 2 Juwel meines Herzens

Titel: Orphan 2 Juwel meines Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karyn Monk
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denk nicht mal daran, jemandem etwas davon zu erzählen, Lottie“, warnte er. „Wenn ich die Polizei in meiner Nähe entdecke, werden du und deine teuren Lieben es bitter bereuen! Kapiert? “
    „Ja“, flüsterte sie.
    „Gut. “ Unvermittelt gab er sie frei. „Dann sehe ich dich also in vier Tagen. “ Damit wandte er sich um und verschwand.
    Verzweifelt presste Charlotte die Hände vors Gesicht. Bestimmt suchten Annabelle und Grace schon nach ihr. Entschlossen holte sie ein paar Mal tief Luft, um sich zu beruhigen, dann humpelte sie langsam zurück in die vornehme: Welt der feinen Gesellschaft, am Ende der Gasse.
    „Da bist du ja! “ rief Annabelle, als sie die Schwester erblickte. „Wo um Himmels willen hast du nur gesteckt? “ „Ich habe mich nur kurz in diesem Geschäft umgeschaut. “ Charlotte zeigte auf den nächstgelegenen Laden. „Wir hatten Angst um dich. “ Besorgt betrachtete Grace sie. „Fühlst du dich auch wohl? Du siehst furchtbar blass aus. “
    „Danke, ich bin nur ein wenig müde. Können wir jetzt heimfahren? “
    „Natürlich. “ Grace nahm sie beim Arm und hakte sich unter. „Stütz dich ruhig auf mich, während wir Oliver entgegengehen. “
    „Tut mir Leid, dass es so lange gedauert hat. Wir hätten wissen müssen, dass wir dich überfordern“, entschuldigte sich Annabelle.
    „Habt ihr noch etwas Schönes gekauft? “ fragte Charlotte, um das Gespräch von sich selbst abzulenken.
    „Ja, die allerwunderbarsten Seidenstrümpfe für dich  - so zart und leicht, dass du fast glauben wirst, du trügest gar keine“, erwiderte Annabelle begeistert. „Und dann sind wir auf ein bildschönes Korsett gestoßen, aber uns war leider klar, dass du nie auf den Gedanken verfielest, dir etwas derart Extravagantes zu leisten. Dennoch haben Grace und ich beschlossen, dass du es einfach haben musst... “
    Charlotte nickte lächelnd und tat, als hörte sie dem fröhlichen Geplapper der Schwestern wirklich zu, die begeistert von ihren Einkäufen berichteten.
    Ich sitze in der Falle, dachte sie entsetzt, während sie zur Kutsche humpelte.
    Boney Buchan hatte sie aufgestöbert. Bis sie ihn auszahlte, war sie ihm vollkommen ausgeliefert.

5. KAPITEL
    Es war eine Nacht wie geschaffen für einen Juwelendieb.
    Überall glitzerten Diamanten, Rubine und Smaragde auf porzellanweißen Dekolletes und in den Ohrläppchen der anwesenden Damen im Ballsaal. Und auch an den Handgelenken und Rüschenkragen der sie begleitenden Herren funkelten teure Steine. In der Luft hing der Duft schwerer Parfüms und exotischer Gewürze. Bei dem eifrigen Geplapper der Gäste konnte man die fröhliche Tanzmusik des Orchesters kaum noch vernehmen. Natürlich waren der Schatten und sein fataler letzter Raubzug vor zwei Tagen auch hier das beliebteste Thema des Klatsches. Jeder hatte so seine eigene Vermutung über die wahre Identität des Diebes, die Schwere seiner Verletzung, den Grund für seinen Mord an Haywood und die folgende Entführung von Redmonds altjüngferlichem Mündel. Ein unberührtes Glas Wein in der Hand, schaute sich Harrison im Saal um. Den Unterhaltungen folgte er nur mit halbem Ohr. Die Wunde in der Schulter pochte bedenklich, und die süßlichen Gerüche im Saal drohten einen erneuten Anfall von Kopfschmerz auszulösen.
    Wären die teuren Geschmeide nicht gewesen, wäre er mit einer Flasche besten Cognacs daheim geblieben und hätte seine Schulter geschont.
    „... und dann springt er aus der Kutsche und verschwindet einfach so“, schloss Lord Chadwick gerade mit vor Wichtigkeit geschwellter Brust seinen Bericht der Ereignisse und betrachtete stolz sein hingerissenes Publikum.
    „Sie hatte Glück, dass er sie nicht auch umgebracht hat“, erklärte Lord Shelton und schüttelte ungläubig das  kleine kahle Haupt.
    „Aber weshalb hätte er das denn tun sollen? “ Lord Reynolds runzelte die Stirn. „Miss Kent ist ein Krüppel, da war sie ja wohl kaum eine Bedrohung für ihn. “
    „Niemand ist dem Schatten je so nahe gekommen wie sie“, entgegnete Shelton, als sei das doch nun wirklich ganz offensichtlich. „Sie wäre vielleicht in der Lage, ihn wiederzuerkennen. Das hätte er verhindern können, indem er sie ermordet. “
    „Aber in der Zeitung stand doch, sie habe sein Gesicht nicht gesehen - er trug die ganze Zeit eine Maske“, schaltete sich Tony ein.
    „Na und? “ So einfach war Shelton nicht zu belehren. „Vielleicht könnte sie ihn am Gang, der Gestik oder seiner Stimme erkennen.

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